Das Lächeln des Killers
erweisen werde. So zu enden, wie ein Stück Treibgut oder einfach ein Stück... Dreck! Mein Gott, dass man ihn am Ende seines Lebens derart seiner Würde berauben musste. Falls er das noch mitbekommen hat, hat er es sicherlich gehasst. Sie müssen diejenigen finden, die ihm das angetan haben, Lieutenant. Diese Kerle müssen für das, was sie getan haben, bezahlen.«
»Wir werden diese Typen finden, und sie werden bezahlen. Tut mir Leid, aber ich muss Ihnen die nächste Frage stellen, sie ist Teil der vorgeschriebenen Verfahrensweise in derartigen Fällen. Können Sie mir sagen, wo Sie heute Abend zwischen sieben Uhr und Mitternacht gewesen sind?«
»Mein... Gott. Ich hätte nicht gedacht, dass ich... verdächtigt werden würde. Ich war bis zirka acht Uhr dreißig hier zu Hause. Dann war ich in einem Club. Allerdings habe ich dort mit niemandem gesprochen. Ich habe niemanden entdeckt, der mir interessant genug erschienen wäre. Ich hatte gehofft... okay, ich gebe zu, ich dachte, ich träfe dort vielleicht ein nettes Mädchen, mit dem ich mir einen schönen Abend machen kann. Leider ist nichts daraus geworden. Deshalb war ich relativ früh wieder zu Hause. Ich nehme an, spätestens gegen halb elf. Die Aufzeichnungen der Überwachungskamera werden das bestätigen.«
»Dann waren Sie also die meiste Zeit allein?«
»Ich habe einen Hausdroiden.« Eifrig sprang Lucias auf. »Am besten hole ich ihn her, dann können Sie ihn fragen, wann ich gegangen und wann ich wieder zurückgekehrt bin. Oh, und ich habe noch die Quittung für die Getränke aus dem Club. Ich bin sicher, dass dort das Datum und die Uhrzeit angegeben sind. Würde Ihnen das helfen?«
»Sehr sogar. Damit wäre die Frage Ihres Alibis geklärt und unsere Ermittlungen können in anderer Richtung weitergehen.«
»Ich werde alles in meiner Macht Stehende tun, um Ihnen dabei zu helfen. Alles, was Sie möglicherweise ein Stückchen weiterbringt. Jetzt hole ich erst mal den Droiden, und während Sie ihn befragen, suche ich die Quittung. Ich habe sie, als ich den Club verlassen habe, ganz sicher eingesteckt.«
»Vielen Dank. Oh, ich muss Ihnen noch sagen, dass Ihre Adresse im offiziellen Anschriftenverzeichnis falsch eingetragen ist.«
»Wie bitte?«
»Unter Ihrem Namen wurde eine falsche Adresse eingetragen. Die richtige Adresse habe ich den Unterlagen Ihres Großvaters entnommen. Vielleicht könnten Sie ja, falls Sie in den nächsten Tagen dazu kommen, dafür sorgen, dass der Eintrag geändert wird.«
»Wie eigenartig. Ja, ich werde mich darum kümmern. Und jetzt entschuldigen Sie mich bitte eine Minute.«
Er hatte keinen Zweifel, dass Kevins Umprogrammierung des Droiden nicht zu entdecken wäre, ballte aber trotzdem frustriert die Fäuste, als er, dicht gefolgt von seinem Kumpel, sein Schlafzimmer betrat.
»Du hast gesagt, dass sie den Wagen niemals identifizieren können würden«, jammerte Kevin, nachdem die Tür ins Schloss gefallen war, umgehend los.
»Okay, es sieht so aus, als hätten sie’s geschafft«, knurrte Lucias unfreundlich. »Aber das ist völlig egal. Es läuft alles bestens. Sieht aus, als wäre es im Nachhinein sogar von Vorteil, dass die bescheuerte Tante heute Abend nicht bei Jean-Luc erschienen ist. Dann hätte ich nämlich nicht das hier.« Er zog die Quittung aus der Hosentasche und wedelte Kevin damit vor der Nase herum. »Das hier verschafft mir ein hervorragendes Alibi, und die Rolle des schockierten, trauernden Enkels macht mir wider Erwarten richtiggehend Spaß.«
»Und was ist mit mir?«
»Von dir wissen sie überhaupt nichts, und es gibt keinen Grund, weshalb sie je von dir erfahren sollten. Aus der Sicht der Bullen gibt es keinerlei Verbindung zwischen den aktuellen Fällen und dem damaligen Projekt. Und dafür, dass ich etwas zu tun habe mit Großvaters unglücklichem Tod, gibt es nicht den mindesten Beweis. Bleib du einfach hier oben, verhalte dich ruhig, und überlass die ganze Sache mir.«
Eilig lief er wieder nach unten. »Die Quittung war in meiner Tasche, genau, wie ich es dachte.« Damit drückte er Eve den Zettel in die Hand.
»Fein. Dürfte meine Assistentin eine Kopie davon für unsere Unterlagen machen?«
»Selbstverständlich.«
Während Peabody die Quittung in ihren Handcomputer scannte, wandte er sich abermals an Eve. »Kann ich sonst noch etwas für Sie tun? Gibt es irgendetwas, was Ihnen bei Ihren Ermittlungen helfen könnte?«
»Derzeit nicht. Aber wir werden uns bestimmt noch mal bei Ihnen
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