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Das Lächeln des Killers

Das Lächeln des Killers

Titel: Das Lächeln des Killers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Wir sehen uns dann zu Hause.«
    »Ich komme mit auf das Revier.«
    »Es ist völlig sinnlos...«
    »... zu versuchen, mir das auszureden«, beendete er den von ihr begonnenen Satz. Ebenso wie es völlig sinnlos wäre, ihr zu sagen, dass sie gleich die nächste Runde der Medikamente, die Summerset ihm mitgegeben hatte, von ihm verpasst bekam. »Warum lässt du mich nicht fahren? Dann sind wir schneller dort.«
     
    Es dauerte geschlagene vierzig Minuten, bis sie wieder ganz sie selber war. Offensichtlich hatte Roarke irgendetwas zu Trina gesagt, denn die Frau äußerte nicht die leiseste Beschwerde, weil ihre meisterhafte Arbeit schon nach so kurzer Zeit zerstört wurde, und hielt Eve auch keinen Vortrag darüber, wie wichtig regelmäßige Gesichts- und Körperpflege war.
    Als Eve ihr Gesicht mit kaltem Wasser abwusch, musterte Trina sie fragend. »Das, wobei ich Ihnen geholfen habe, war wirklich wichtig, oder?«
    Mit tropfnassem Gesicht wandte sich Eve ihr zu. »Ja, das war es. Ohne Ihre Hilfe hätten wir den Kerl heute nicht zur Strecke bringen können.«
    »Super.« Trina fing an zu strahlen. »Für mich ist das etwas ganz Besonderes, selbst wenn es für Sie vielleicht Routine ist. Werden Sie ihm jetzt an die Eier gehen?«
    »Ja, darauf können Sie sich verlassen.«
    »Verpassen Sie ihm noch einen Extra-Tritt von mir.« Sie wandte sich zum Gehen und klopfte, als Roarke hereinkam, auf das an der Tür hängende Schild. »He, Süßer, Sie sind ja wohl eindeutig keine Frau.« Sie zwinkerte ihm zu und ließ ihn dann mit Eve allein.
    »Sie hat Recht, du bist ganz sicher keine Frau. Selbst hier auf dem Revier gelten gewisse Benimmregeln, und eine dieser Regeln ist, dass kein Mann auf die Frauentoilette darf.«
    »Ich dachte, du hättest vielleicht lieber keine Zeugen für das, was gleich passiert.« Er zog ein kleines Päckchen, ein paar Pillen und eine bedrohlich aussehende Spritze aus der kleinen Tasche und legte alles nebeneinander am Rand des Beckens ab.
    »Was?« Sie wich vor ihm zurück. »Komm mir bloß nicht zu nahe, du Sadist.«
    »Eve, du brauchst deine nächste Dosis.«
    »Brauche ich nicht.«
    »Sag mir – sieh mir ins Gesicht und sag mir, dass du kein schlimmes Kopfweh, keine Gliederschmerzen und keinen Schüttelfrost mehr hast. Wenn du mich anlügst«, fuhr er, ehe sie etwas erwidern konnte, mit ruhiger Stimme fort, »werde ich nur sauer und flöße dir das Zeug gewaltsam ein. Wir beide wissen aus Erfahrung, dass das ein Leichtes für mich ist.«
    Die Tür war viel zu weit entfernt. Sie würde sie niemals erreichen, ehe er sie am Kragen packen würde, dachte sie frustriert. »Ich will keine Spritze.«
    »Das ist bedauerlich, weil du sie trotzdem kriegen wirst. Zwing uns nicht dazu, die Erfahrung von heute früh zu wiederholen, sondern sei lieber tapfer und roll den Ärmel rauf.«
    »Ich hasse dich.«
    »Ich weiß. Aber möglicherweise ist es dir ein kleiner Trost, dass der Vitamintrunk dieses Mal nach Himbeere schmeckt.«
    »Wahnsinn. Da läuft mir ja regelrecht das Wasser im Mund zusammen. Also gib das Zeug schon her.«

20
    Auf dem Weg zum Vernehmungsraum rollte sie auch noch den zweiten Ärmel ihres Hemdes hoch. Offenbar spielte nicht nur die Elektronik in ihrem Dienstwagen verrückt. In diesem Bereich der Wache schien die Klimaanlage vollständig ausgefallen zu sein, denn die Luft war drückend heiß und stickig, und es stank widerlich nach abgestandenem Kaffee.
    Vor der Tür des Raums stand ihre Assistentin, in vorschriftsmäßiger Uniform, mit schweißglänzender Stirn.
    »Na – hat er verlangt, dass er mit einem Anwalt sprechen darf?«
    »Noch nicht. Er bleibt weiter dabei, dass es sich um eine Verwechslung handeln muss.«
    »Na prima. Er ist echt ein Idiot.«
    »Madam, meiner Meinung nach ist er der Überzeugung, dass wir die Idioten sind.«
    »Das ist sogar noch besser. Kommen Sie, bringen wir die Sache hinter uns.«
    Eve öffnete die Tür des Raumes, in dem Kevin schwitzend auf einem von zwei Stühlen an einem kleinen Tischchen saß. Als Eve hereinkam, wandte er den Kopf, und sie sah, dass seine Lippen bebten, als er sagte: »Gott sei Dank. Ich hatte schon Angst, man hätte mich vergessen. Das Ganze ist ein fürchterlicher Irrtum, Madam. Ich habe nichts anderes getan, als ein Picknick mit einer Frau zu machen, die ich aus einem Chatroom kannte und die sich mir gegenüber als Stefanie ausgegeben hat. Alles fing sehr nett und friedlich an, aber plötzlich ist sie völlig durchgedreht, meinte, sie

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