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Das Lächeln des Killers

Das Lächeln des Killers

Titel: Das Lächeln des Killers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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ihrer Haustür aus dem Wagen stieg, war der Himmel tatsächlich noch blau. Er hatte eine weiche, träumerische Farbe, und zum ersten Mal seit Tagen nahm sie den Gesang der Vögel und den süßen Duft der Blumen wahr.
    Sie überlegte, ob sie eine Weile draußen auf der Treppe sitzen bleiben sollte, um die Schönheit der Umgebung zu genießen und sich an den einfachen Vergnügen, die die Natur zu bieten hatte, zu erfreuen. Um sich daran zu erinnern, dass es nicht nur Tod gab, nicht nur Blutvergießen, nicht nur nutzlose, verwöhnte Bälger, die aus reiner Langeweile darüber entschieden, wer am Leben bleiben durfte und wer zu ihrem Vergnügen starb.
    Stattdessen brach sie einen Zweig der Blume ab, die sich in purpurroter Pracht aus einer Steinurne ergoss, und ging ins Haus. Es gab noch etwas anderes, was ihr mehr am Herzen lag als frische Luft.
    Summerset warf einen Blick auf die Blüte, die sie in der Hand hielt, und runzelte die Stirn. »Lieutenant, die Pflanzen in den Urnen sind nicht als Schnittblumen gedacht.«
    »Deshalb habe ich sie auch nicht abgeschnitten, sondern abgebrochen. Ist er da?«
    »In seinem Büro. Falls Sie einen Strauß Verbena haben möchten, können Sie einen aus einem der Gewächshäuser bestellen.«
    »Bla-bla-bla.« Sie stieg bereits die Treppe in den ersten Stock hinauf. »Würg, würg, würg.«
    Summerset nickte zufrieden. Dank der Medikamente war sie offenbar inzwischen wieder völlig normal.
    Roarke stand am Fenster und führte per Headset ein Gespräch, in dem es um eine Änderung des Prototypen irgendeines neuen Kommunikationssystems zu gehen schien. Da sie das Fachchinesisch nicht verstand, lauschte sie weniger den Worten als dem Klang seiner Stimme, der sie an alte Krieger, hell leuchtende Lagerfeuer und... Gedichte denken ließ. Womöglich war sie als Frau von vornherein auf derartige Reize programmiert?
    Die hinter dem Fenster untergehende Sonne tauchte seine Silhouette in ein golden schimmerndes Licht. Er hatte sich das Haar zurückgebunden, was ihr zeigte, dass er seine Hände für irgendeine Arbeit hatte verwenden müssen und dass selbst sein frei fallendes Haar ein Zuviel an Ablenkung für ihn gewesen war.
    Er schien einen Heiligenschein zu tragen, der, obgleich sie beide wussten, dass er alles andere als verdient gewesen wäre, hervorragend zu ihm zu passen schien.
    Er hatte den Computer eingeschaltet, gleichzeitig liefen im Fernsehen die Nachrichten, und auf seinem Schreibtisch klingelte das Link.
    Der Raum verströmte den Geruch von Geld und Macht.
    Während sie an der Tür stand und ihn von hinten betrachtete, rief sein Anblick ein so dringendes Verlangen in ihr wach wie das zu atmen.
    Und dann drehte er sich um.
    Sie schnaubte, marschierte geradewegs auf ihn zu, packte ihn am Kragen seines Hemdes, zog ihn zu sich heran und presste ihre Lippen auf seinen halb offenen Mund.
    Roarkes Blut fing an zu rauschen, er umfasste ihre Hüfte, und loderndes Verlangen wogte in ihm auf.
    »Ich melde mich später«, murmelte er in sein Headset, zog es sich vom Kopf und warf es achtlos fort. »Willkommen daheim, Lieutenant. Ich gratuliere.« Er strich ihr mit einer Hand über das Haar. »Ich habe die Pressekonferenz im Fernsehen gesehen.«
    »Dann weißt du, dass es vorbei ist.« Sie hielt ihm die Blüte hin. »Danke für deine Hilfe.«
    »Gern geschehen.« Er sog den Duft der Blume in sich ein. »Kann ich eventuell sonst noch etwas für dich tun?«
    »Ich«, sie zog das Band aus seinem Haar, »hätte tatsächlich noch einen Auftrag für dich.«
    »Ach ja? Zwar ist mein Terminkalender momentan ziemlich voll, aber meiner Bürgerpflicht komme ich natürlich trotzdem gerne nach.« Er steckte ihr die kleine Blume hinters Ohr. »Was für ein Auftrag ist es denn? Und drück dich bitte möglichst präzise aus.«
    »Ich soll präzise sein?«
    »Ja. So präzise, wie es geht.«
    Lachend schlang sie ihm die Arme um den Hals und die Beine um die Taille und erklärte: »Ich will, dass du dich ausziehst.«
    »Ah, ich soll also verdeckt ermitteln.« Er trug sie zum Fahrstuhl. »Wird es gefährlich werden?«
    »Tödlich. Keiner von uns beiden wird es überleben.«
    Im Inneren des Lifts drückte er sie mit dem Rücken an die Wand und spürte ihre willige Ergebenheit und ihre gleichzeitige Kraft. »Schlafzimmer«, befahl er und küsste sie dann leidenschaftlich auf den Mund. »Ich lebe für die Gefahr. Erzähl mir mehr.«
    »Es wird körperlich sehr anstrengend werden. Man braucht perfektes Timing...« Als

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