Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Lächeln des Killers

Das Lächeln des Killers

Titel: Das Lächeln des Killers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
Vom Netzwerk:
nicht.« Er lehnte sich zu ihr herüber und gab ihr einen Kuss. »Ist es nicht ein Riesenglück, dass du mich hast? Das war eine rein rhetorische Frage, Schatz«, erklärte er und schob ihr ein frisches Kaviarhäppchen in den Mund. »Und jetzt rufe ich schnell die Käuferliste für dich auf.«
    Er drückte ein paar Tasten auf dem Keyboard, und Eve atmete, als sie all die Namen über den Bildschirm rollen sah, vernehmlich aus.
    »Es könnte noch schlimmer sein«, tröstete sie sich selbst. »Wenn es irgendein billiger Wein gewesen wäre, hätten wir hundertmal mehr Namen als jetzt.«
    »Wahrscheinlich wäre es sogar noch schlimmer. Außerdem können wir die Liste in die Privatkäufer und in die Großabnehmer unterteilen. Und jetzt wollen wir mal sehen, was ich über den Cabernet rausfinden kann.«
    »Verkaufst du den etwa auch?«
    »Nein, ein Konkurrent. Aber trotzdem gibt es Mittel und Wege, um an die Informationen zu gelangen, die du haben willst. Allerdings wird es ein paar Minuten dauern.«
    Da sie es ein wenig brenzlig fand, als Polizistin dazusitzen und eine Zivilperson beim Beugen der Gesetze zu beobachten, stand sie auf und trat dichter an den Wandbildschirm heran. »Computer, sämtliche männliche Kunden auf Bildschirm vier.«
    Dadurch wurde die Zahl noch einmal deutlich kleiner. Die Restaurantbetreiber, die Frauen und die Paare könnte sie natürlich nicht einfach ignorieren, aber am besten finge sie mit den zweihundert Männernamen an.
    »Computer, Männer, die mehrfach Wein gekauft haben, auf Bildschirm fünf. So ist es schon besser«, murmelte sie, als die Zahl erneut um sechsundachtzig sank.
    »Hast du die Infos inzwischen bekommen?«
    »Immer mit der Ruhe, Lieutenant.« Er bedachte sie mit einem Blick, der auf ihrer Haut ein angenehmes Prickeln wachrief und ihre Muskeln weicher werden ließ.
    »Was?«
    »Ich kann mich an dir schlicht nicht satt sehen, wenn du so cool und grimmig, und dann auch noch bewaffnet, vor mir stehst. Ein Anblick, bei dem mir das Wasser im Mund zusammenläuft.« Mit einem leisen Lachen wandte er sich wieder seiner Arbeit zu. »Auch wenn ich vermutlich nie verstehen werde, weshalb ausgerechnet eine Polizistin eine solche Wirkung auf mich hat. Hier haben wir’s. Bildschirm drei.«
    »Sagst du solche Dinge vielleicht, um mich zu erregen?«
    »Nein, selbst wenn das eine durchaus angenehme Nebenwirkung ist. In erregtem Zustand bist du nämlich tatsächlich noch attraktiver als sonst. Von meinem Rotwein wurden im vergangenen Jahr ein paar hundert Flaschen mehr verkauft.«
    »Na, wer hätte das gedacht«, erwiderte sie säuerlich, wandte sich dem Bildschirm zu und teilte auch diese Liste zwischen männlichen Privatpersonen und anderen Käufern auf. »Computer, welcher dieser Männer hat in den vergangenen zwölf Monaten Flaschen von beiden Marken gekauft? Weniger als dreißig. Ich hätte mit mehr gerechnet.« Sie sah durchaus zufrieden aus.
    »Viele Menschen bleiben eben einer Marke treu.«
    »Mit diesen Typen fangen wir an und sortieren als Erstes alle Männer über fünfzig aus. Unser Kerl, oder besser – unsere Kerle sind eindeutig jünger. Obwohl natürlich genauso gut Daddy, der Onkel oder der große Bruder den Wein gekauft haben kann. Oder«, fügte sie beim Anblick der Kreditkarten, die auf zwei Namen liefen, nachdenklich hinzu, »Mom und Dad. Aber eigentlich glaube ich das nicht.« Sie begann, im Zimmer auf und ab zu gehen. »Auch wenn ich Dr. Miras Täterprofil noch nicht habe, denke ich das nicht. Es erscheint mir nicht romantisch genug – vom sexuellen Standpunkt ganz zu schweigen –, wenn ich den Wein von meinen Eltern kaufen lasse. Dadurch werde ich wieder zum Kind, aber ich bin schließlich ein Mann, und das will ich beweisen.
    Ich suche mir meine Frauen ganz nach Belieben aus«, spekulierte sie weiter. »Und ich gucke, dass ich, wenn ich meine Wahl getroffen habe, auch weiterhin die Oberhand behalte. Frauen sind, dem Gedicht zufolge, schließlich gnadenlose Wesen. Wenn ich ihnen die Chance dazu gebe, treten sie mich in den Staub. Also behalte ich die Kontrolle und gebe ihnen keine Gelegenheit dazu.«
    Sie starrte auf die Namen, wandte sich von ihnen ab, dann wieder zu. »Frauen. Hexen, Huren, Göttinnen. Ich begehre sie sexuell, aber vor allem will ich Macht. Absolute Macht. Also plane ich, gehe auf die Jagd, suche sorgfältig aus. Ich habe sie gesehen, sie mich aber nicht. Ich muss sie sehen, muss mir absolut sicher sein, dass sie attraktiv genug ist und nicht ein

Weitere Kostenlose Bücher