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Das Lächeln in deinen Augen (German Edition)

Das Lächeln in deinen Augen (German Edition)

Titel: Das Lächeln in deinen Augen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
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Überraschungen«, legte Cornelia ihre Einstellung dazu dar.
    »Das ist Ansichtssache. Ich bin es gewohnt, die Dinge optimistisch zu betrachten«, entgegnete Beate, wohl wissend, dass jemand in Cornelias Position kaum das Gegenteil von sich behaupten würde. Und richtig. Cornelia Mertens schaute Beate zum ersten Mal mit einer Spur von Interesse an. »Sie sind wirklich hartnäckig, Frau Thiele«, sagte sie. »Ich gebe zu, das imponiert mir.«
    Beate nutzte die Gunst des Augenblicks. »Sagen Sie mir, was Sie von mir erwarten, und Sie bekommen es.«
    Cornelia Mertens’ Gesichtsausdruck zeigte immer noch deutliche Skepsis. Beate spürte aber, dass ihr Gegenüber schwankte. Die Mauer der Ablehnung bröckelte zwar noch nicht, doch an der einen oder anderen Stelle löste sich der Putz.
    »Glauben Sie mir, Sie machen einen Fehler, wenn Sie mich wegschicken«, setzte Beate forsch nach.
    Cornelia Mertens’ Gesicht verschloss sich wieder. »Ich kann es überhaupt nicht leiden, wenn man mir sagt, was ich tun oder lassen soll. Ich bin der Boss. Und ich entscheide.«
    Beate biss sich auf die Zunge. Verdammt! Das war’s dann wohl.
    Eine Pause entstand.
    »Es wäre so«, begann Cornelia plötzlich zu erläutern und überraschte Beate ein zweites Mal. »Sie koordinieren meine Termine, arrangieren den Empfang von Geschäftspartnern. Sie begleiten mich auf meinen Reisen, führen Recherchen durch, die ich Ihnen aufgebe. Ansonsten erwarte ich uneingeschränkte Bereitschaft. Vierundzwanzig Stunden am Tag. Soweit die praktischen Aufgaben. Dann wären da noch die Zusätze.« Cornelia Mertens machte eine kurze Pause, in der sie Beates Blick fest in ihre Augen fasste. »Ich hasse sowohl Unpünktlichkeit wie Unzuverlässigkeit. Und ich muss Sie warnen: Ich bin eine Tyrannin. Ungeduldig und herrisch. Ich toleriere keine Fehler. Schon gar nicht von meiner Assistentin. Wenn Sie für mich arbeiten, will ich mich hundertprozentig auf Sie verlassen können.«
    »Das versteht sich von selbst«, versicherte Beate.
    »Das sagen Sie! Anscheinend ist das sehr viel verlangt, wie die große Zahl ihrer Vorgänger und Vorgängerinnen belegt. Die einzige Assistentin, die es mit mir ausgehalten hat, wird mir nun dummerweise weggeheiratet.« Cornelia machte erneut eine Pause. »Sie sind ledig? Haben keine Kinder?« fragte sie dann.
    »Ja. Wie es in den Unterlagen steht«, bestätigte Beate.
    »Was machen Sie außer Sport noch in Ihrer Freizeit? Wie steht es um Ihren Freundeskreis, Partys, Beziehung?«
    »Bitte? Ich denke . . .« Beate hielt inne. Das geht Sie nun wirklich nichts an , hatte sie sagen wollen. Doch es war wohl klüger, sich diesen Kommentar zu verkneifen.
    Ein amüsierter Blick traf Beate. »Ich frage das nicht aus Neugier. Sie sollten nur wissen, dass Sie in Zukunft wenig Zeit für all das haben werden.«
    Beate sah Cornelia an. »Heißt das, ich bekomme den Job?«
    Cornelia Mertens stand auf, ging zur Bürotür, öffnete sie. »Laura?« wandte sie sich an die Frau, die im Vorzimmer am Schreibtisch saß, und gab ihr ein Zeichen, ins Büro zu kommen. »Darf ich Ihnen Beate Thiele vorstellen. Sie werden sie in den verbleibenden zwei Wochen einarbeiten.«
    Laura nickte Beate zu. »Hallo.«
    Cornelia wandte sich wieder an Beate. »Sie fangen gleich morgen an, viertel nach sieben. Nutzen Sie die Tage, bis Laura weg ist, effektiv. Danach ist die Schonzeit vorbei.«
    Beate strahlte. Kurz kam ihr der Gedanke, dass Cornelia Mertens ganz sicher die schwierigste Chefin unter der Sonne war, aber das kümmerte sie im Moment nicht. Sie hatte den Job. Nur das war wichtig. Denn es bedeutete das Ende einer seit Wochen andauernden Phase des Tiefs. Zufrieden und überglücklich verabschiedete Beate sich.
    Cornelia sah Beate nach, schüttelte, uneins mit sich selbst, den Kopf. Sie zweifelte bereits, ob es eine so gute Idee gewesen war, Beate Thiele einzustellen. Deren impulsiver Charakter passte wenig in die ihr gewohnte geordnete Distanz zu den Dingen. Dennoch. Diese Thiele war offensichtlich in ihrer Art ein zielstrebiger Mensch. Cornelia grinste in sich hinein. Sie hat es immerhin geschafft, dich in deiner Meinung umzustimmen.
    Cornelia wandte sich an Laura. »Ich muss übermorgen nach Stuttgart fliegen. Bitte reservieren Sie mir den ersten Flug.«
    »Wann wollen Sie zurückfliegen?«
    »Am selben Abend. Frau Thiele soll sich von Clemens zum Flughafen fahren lassen und mich dort abholen. Ich habe bei meiner Rückkehr sicherlich einige Dinge, die sofort

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