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Das Land der MacKenzies

Das Land der MacKenzies

Titel: Das Land der MacKenzies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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sein. Er gestand auch die beiden Fälle hier in der Gegend.“
    „War er Indianer?“
    Wolf lächelte dünn. „Italiener. Mit olivfarbener Haut und schwarzen lockigen Haaren.“
    „Also wurden Sie freigelassen.“
    „Ja, ich wurde rehabilitiert, man entschuldigte sich bei mir, und das war’s. Ich hatte keine Arbeit mehr, meinen Sohn hatte ich verloren und alles, was ich je besessen hatte. Ich fand heraus, wo Joe war, und fuhr per Anhalter hin, um ihn zu holen. Dann ritt ich eine Zeit lang auf Rodeos. War ein ziemlich einträgliches Geschäft. Ich konnte genug gewinnen, um mit Taschen voller Geld hierher zurückzukommen. Der alte Mann, dem die Half-Moon-Ranch gehörte, war gestorben, und das Land sollte verkauft werden. Ich legte alles auf den Tisch, was ich hatte, kaufte das Land, und Joe und ich ließen uns hier nieder. Ich begann damit, Pferde zu trainieren und die Ranch auszubauen.“
    „Warum kamen Sie zurück?“ Mary war es unbegreiflich. Wieso kam jemand an einen Ort zurück, an dem er so schlecht behandelt worden war?
    „Weil ich es leid war, ständig unterwegs zu sein und als der vagabundierende Indianer betrachtet zu werden. Mein Sohn sollte ein Zuhause haben. Und ich wollte mich vor diesen Bastarden hier nicht geschlagen geben.“
    „Sie sind sicherlich nicht alle unehelich geboren“, sagte Mary und verstand nicht, warum es um seine Mundwinkel zu zucken begann. Sie wünschte, sie könnte ihn in die Arme nehmen, ihn trösten oder irgendetwas tun, damit er Teil der Gemeinde wurde und den Leuten hier kein Dorn mehr im Auge war. „Ebenso wie nicht alle Indianer Vagabunden sind. Es gibt überall gute und schlechte Menschen.“
    „Sie brauchen einen Aufpasser, mit dieser idealistischen Einstellung bringen Sie sich noch in Schwierigkeiten. Unterrichten Sie Joe, tun Sie für ihn, was Sie können. Diese Leute werden ihre Ansichten nicht ändern, nur weil ich freigesprochen wurde.“
    „Sie haben ja auch nie versucht, ihre Ansichten zu ändern. Sie drücken sie nur immer wieder mit der Nase in ihre Schuld“, hielt sie ihm scharf vor.
    „Soll ich einfach vergessen, was sie mir angetan haben?“, fragte er verächtlich. „Ich habe zwei Jahre in der Hölle verbracht. Ich weiß immer noch nicht, was sie mit Joe angestellt haben, nur, dass es drei Monate dauerte, bevor er überhaupt wieder gesprochen hat. Und das soll ich vergessen? Niemals!“
    „Also, Sie ändern Ihre Meinung nicht, die Bewohner des Städtchens beharren genauso auf ihrer, und ich werde meine Ansichten auch nicht ändern. So was nennt man dann wohl ein Patt.“
    In seinen dunklen Augen spiegelte sich Frustration, und plötzlich schien ihm aufzufallen, dass er immer noch Marys Hand hielt. Abrupt ließ er sie los und stand auf. „Hören Sie, wir können keine Freunde sein.“
    Jetzt, da er ihre Hand nicht mehr hielt, schienen Marys Finger kalt. Sie faltete die Hände im Schoß und sah in sein Gesicht. „Aber wieso nicht? Oh, sicher, wenn Sie mich nicht mögen, dann ...“ Ihre Stimme erstarb, und sie studierte angelegentlich ihre Finger, als hätte sie sie noch nie gesehen.
    Sie nicht mögen? Er konnte nicht mehr schlafen, seine Nerven lagen blank, und sein Körper reagierte jedes Mal, wenn er nur an sie dachte. Und er dachte viel zu oft an sie. Er war körperlich frustriert, sodass es ihn fast wahnsinnig machte. Mit Julie Oakes oder einer anderen Frau konnte er sich keine Erleichterung verschaffen, weil er ständig an seidiges braunes Haar, schieferblaue Augen und transparente Babyhaut denken musste. Nur der Gedanke daran, wie die braven Bürger von Ruth reagieren würden, sollte er Mary zu der Seinen machen, hielt ihn davon ab, Mary zu lieben. Ihre sture Prinzipientreue machte sie blind für den Kummer, der ihr bevorstünde.
    Die Beherrschung verließ ihn und wurde zu Wut, weil er die eine Frau, die er begehrte, nicht haben konnte. Bevor er sich zurückhalten konnte, packte er Mary bei den Handgelenken und zog sie fluchend auf die Füße. „Nein, wir können keine Freunde sein! Wollen Sie wissen, warum? Weil ich in Ihrer Nähe an nichts anderes denken kann als daran, wie ich Ihnen die Kleider vom Leib reiße und Sie nehme, wo immer es auch gerade passieren mag. Ich weiß nicht einmal, ob ich mir die Zeit nehmen würde, Sie auszuziehen. Ich will Ihre Brüste in meinen Händen, ihre Nippel in meinem Mund fühlen, ich will Ihre Beine um meine Hüften, Ihre Knöchel an meinen Schultern oder Sie in irgendeiner anderen Stellung spüren -

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