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Das Leben ist ein Baumarkt

Das Leben ist ein Baumarkt

Titel: Das Leben ist ein Baumarkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mirko Trompetter
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ihr tauscht mir den um.«
    »Nein, da ist nichts mehr mit Austauschen. Und ich schätze auch, dass sich eine Reparatur nicht lohnen wird. Da ist ein neuer Mäher mit Sicherheit günstiger.«
    »Ja, aber wofür habe ich denn dann die zwei Jahre Garantie?«, fragt er, jetzt schon etwas lauter. »Ihr wollt euch doch bloß rausreden. Kaufen kann man alles bei euch, aber wenn dann mal was kaputtgeht, will keiner was damit zu tun haben.«
    »Also, mit dem Schaden habe ich schon zweimal nichts zu tun«, erwidere ich. »Da ist nur derjenige schuld, der den Mäher auf das Hindernis geschoben hat. Sonst keiner. Da werden Sie für Ihren Schaden schon selbst aufkommen müssen.«
    Ehrlich gesagt habe ich ja für solche Reklamationsversuche durchaus ein gewisses Verständnis. Denn es ist natürlich schmerzlich, wenn man von einer Sekunde auf die nächste den eigenen Rasenmäher schrottet. Und das bloß, weil man einen kurzen Moment unachtsam war. Aber man sollte dann auch einsehen, dass eigene Dummheit nicht unter die Garantie fällt, und sich nicht so maßlos danebenbenehmen wie dieser Kunde.
    »Bist du denn überhaupt Mechaniker?«, pflaumt er mich an.
    »Nein«, entgegne ich, »aber dafür braucht man auch kein Mechaniker zu sein. Das hier ist ja ungefähr so, als ob man mit seinem Auto gegen einen Baum donnert und sich dann beschwert, dass es nicht mehr geht. Das hat dann auch nichts mit Garantie zu tun.«
    Jetzt legt er richtig los: »Ach komm. Erzähl mir doch nix, Bursche. Wenn du kein Mechaniker bist, hast du sowieso keine Ahnung davon. Hat hier überhaupt jemand Ahnung oder sind hier lauter so Aushilfsdeppen beschäftigt? Hol mal den Chef her.«
    Damit ist dann für mich der Punkt erreicht, an dem ich dieses Gespräch beende: »Erstens bin ich kein Aushilfsdepp. Zweitens ist der Chef auch kein Mechaniker. Und drittens ist dieses Gespräch für mich zu Ende. Denn beleidigen lassen brauche ich mich von Ihnen nicht. Und falls Sie immer noch den Chef sprechen möchten, wenden Sie sich bitte an die Hauptinformation. Auf Wiedersehen.«
    Während ich davongehe, schmeißt er mir noch reichlich Schimpfwörter hinterher und droht mir an, sich über mich zu beschweren. »Soll er doch«, denke ich, »aber sein Mäher bleibt deswegen trotzdem ein Schrotthaufen.«
    Er hat dann später tatsächlich noch mit dem Chef gesprochen. Aber auch der wollte ihm den Mäher nicht reparieren oder gar umtauschen. Und komischerweise hat er über unsere nette kleine Unterhaltung dann doch kein einziges Wort verloren.

 
Ein Schloss für Haustiere
    »Haben Sie ein Schloss für Tiere?«, fragt mich ein Kunde. Da ich damit nicht wirklich etwas anfangen kann, frage ich nach: »Welche Art Tiere meinen Sie denn?«
    »Ganz normale Haustiere«, antwortet er.
    Einen Augenblick lang weiß ich nicht weiter. Aber dann habe ich eine Idee. »Brauchen Sie vielleicht einen Käfig? Also so etwas, wo man zum Beispiel einen Hasen oder ein Meerschweinchen reintut? Oder meinen Sie vielleicht ein Halsband?«
    »Nein«, entgegnet er, »ich brauche ein ganz normales Schloss für Haustiere.«
    »Was soll das denn sein?«, frage ich weiter. »Vielleicht ein Vorhängeschloss oder etwas Ähnliches?«
    So langsam scheint sein Geduldsfaden etwas gespannt zu sein, denn er wird lauter: »Verstehen Sie nicht? Ein Schloss für Haustiere. Das macht man auf und wieder zu. Jeder hat Haustiere.«
    Allmählich dämmert mir, dass er ein echtes Schloss meint. Nur weiß ich nicht, wie er das an irgendwelchen Tieren befestigen will. Zur Sicherheit frage ich noch mal nach: »Sie meinen also schon ein richtiges Schloss, oder? So mit echten Schlüsseln und so.«
    »Ja, mit Schlissel«, bestätigt er, und in dem Moment begreife ich, dass er einfach nur einen beschissenen Dialekt hat und in manchen Worten das ü als i ausspricht. Daher meint er auch nicht Haustiere, sondern Haustüre.
    »Ach, für eine Haustüre«, sage ich. »Das bekommen Sie bei meinem Kollegen vorne in der Eisenwarenabteilung.«
    Er nickt mir erleichtert zu, und da ich ein feiner Kerl bin, begleite ich ihn natürlich zu meinem Kollegen.
    Dort angekommen, sage ich zu dem Kunden: »Bitte schön. Das ist der Kollege. Dem können Sie jetzt sagen, was für ein Schloss Sie genau brauchen.«
    Der Weg zur Eisenwarenabteilung scheint sich für mich gelohnt zu haben, denn der Kunde wiederholt gegenüber meinem Kollegen: »Ich brauche ein Schloss für Haustiere.«
    Und jetzt schaut auch mein Kollege mindestens genauso blöd aus der

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