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Das Leben ist ein Baumarkt

Das Leben ist ein Baumarkt

Titel: Das Leben ist ein Baumarkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mirko Trompetter
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reinlegen, dann ist er auch nicht so schwer.«
    Während sie sich noch ein paarmal bei mir für die tollen Ideen und meine Hilfe bedankt, denke ich nur: »Na, wenn das der Preis dafür ist, dass man Geld hat, dann bleibe ich doch lieber arm.«

 
Was ich noch sagen wollte
    Auch wenn man es vielleicht nicht glauben will, aber im Baumarkt zu arbeiten kann durchaus lustig und unterhaltsam sein. Allerdings ist auch hier nicht alles Gold, was glänzt. Und man braucht manchmal schon ein ganz schön dickes Fell, um so manchen Kunden einigermaßen ertragen zu können, ohne ihm gleich ins Gesicht zu springen. Aber das gehört eben dazu und der Umgang mit anderen Menschen bringt zwangsläufig auch Probleme und Missverständnisse mit sich. So wie überall im Leben. Wenn man jedoch die kleinen und manchmal auch großen Ärgernisse des Alltags nicht an sich heranlässt oder sie einfach ausblenden oder darüber hinwegsehen kann, dann wird man dafür mit einer Menge Spaß belohnt. Vorausgesetzt, man nimmt sich selbst nicht so furchtbar ernst. Gleiches gilt übrigens auch für Kunden. Bei manchen habe ich sogar den Eindruck, dass sie nicht deshalb in den Baumarkt kommen, weil sie dringend etwas brauchen, sondern einfach nur, um ein wenig den eigenen Alltag zu vergessen. Denn wo sonst kann man heute noch in aller Ruhe und ohne Stress seine Zeit verbringen, interessante neue Dinge entdecken und andere beim Schildern ihrer Probleme belauschen, ohne dass man selbst etwas dazu sagen muss. Ja, Baumarkt kann auch entspannend sein. Diese Art der Therapie funktioniert allerdings nur dann, wenn man viel Zeit hat und nichts Bestimmtes sucht.
    In einem Baumarkt zu arbeiten bringt aber oft auch ein paar Probleme mit sich. Denn durch den tagtäglichen Umgang mit den verschiedensten Produkten kommen einem immer wieder neue Ideen, was man noch so alles selbst machen könnte. Gut, ich bin vielleicht nicht gerade der ungeschickteste Heimwerker und mache fast alles selbst, aber auch bei mir geht ab und zu mal etwas daneben. Das einzig Ärgerliche daran ist dann, dass man es eigentlich besser wissen müsste. So war ich beim Montieren einer Holzdecke schlicht zu faul, mir zwei Unterstellböcke aus der Garage zu holen, um darauf die Bretter zurechtzuschneiden. Stattdessen habe ich einfach zwei Küchenstühle hergenommen. Natürlich habe ich dann nicht nur die Bretter, sondern auch in die Stühle gesägt. Und das, obwohl oder vielleicht auch gerade weil meine Frau noch extra zu mir gesagt hat: »Säg da aber bloß nicht rein.«
    Als ich meine Küchenschränke aufhängen wollte, habe ich beim Bohren prompt eine Stromleitung erwischt. Natürlich konnte ich nicht wissen, dass jemand, um Kabel zu sparen, die Leitung diagonal durch die Wand verlegt hat, aber es wäre dennoch vermeidbar gewesen. Das wirklich Dumme daran war eigentlich nur, dass ich die Schränke nach Feierabend aufhängen wollte und es durch das Anbohren der Leitung zu einem Kurzschluss kam. In einer neuen Wohnung und in absoluter Finsternis den Sicherungskasten zu suchen, ist wirklich kein Zuckerschlecken. Ich hatte zwar ein Feuerzeug einstecken, aber noch bevor ich den Kasten gefunden hatte, flog mir wegen der Hitze der Feuerstein um die Ohren. Somit war dann der Tastsinn die einzige Möglichkeit, doch noch an den Stromkasten zu gelangen – aber auf keinen Fall die beste.
    Ein andermal habe ich beim Austauschen einer Toilettenschüssel versehentlich den Druckspüler mitabgerissen. Aber selbstverständlich ohne vorher das Wasser abzustellen. Warum auch? Denn eigentlich hätte der Spüler ja an der Wand bleiben sollen. Aber so hat sich anschließend wenigstens das Durchwischen gelohnt.
    Der Aufbau eines Kleiderschrankes stellt ja in der Regel kein großes Problem dar. Allerdings musste ich nach dem Aufbau feststellen, dass der Schrank viel zu breit war und bis in die Zimmertüröffnung reichte. Also eigentlich war er nicht zu breit, sondern die Wand einfach zu schmal. Zumindest schmaler, als ich zuvor gemessen hatte. Aber zum Glück gibt es ja Stichsägen. Und so wurde mein neuer Schrank, noch bevor er seinen endgültigen Standort erreicht hatte, um eine Tür gekürzt. Das wirklich Witzige daran ist, dass es ihn schon ab Werk mit einer Türe weniger gegeben hätte. Billiger, natürlich.
    Manchmal kommen mir auch blitzartig merkwürdige Einfälle, die dann sofort in die Tat umgesetzt werden müssen. So ging mir zum Beispiel die ständige Unkrautzupferei in meinem Garten auf die Nerven.

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