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Das Leben ist kein Spiel -kleine Bilder

Titel: Das Leben ist kein Spiel -kleine Bilder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Boris u Schommers Becker
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Aber Sandy und Florian stellten sich ein Schaulaufen mit Presse, Fotografen und dem ganzen Schnickschnack vor. Das war aber so ziemlich das Letzte, was ich brauchte. Wir haben uns dann darauf verständigt, zwei Fotografen zuzulassen; einen von BILD und einen von BUNTE . Immer noch besser, als durch irgendwelche Küchenfenster abgeschossen zu werden.
    Und die Gästeliste war natürlich gespickt mit prominenten Namen. Abgesehen von unseren Familien und engsten Freunden kamen Günter Netzer mit seiner Frau Elvira, Andreas Brehme und viele andere. Wir hatten um die 50 Personen eingeladen. Aber es war alles sehr gestellt und steif. Das private Fest auf Sardinien war viel entspannter, spontaner, schöner und ursprünglicher gewesen. Die ganze Art der Herangehensweise bei dem Münchner Verlobungsfest gefiel mir nicht. Da sind mir die ersten Zweifel gekommen, ob das alles so richtig ist, was wir da tun. Zum Auftakt ein Fünf-Gänge-Menü. Nach dem Essen ein Piano-Spieler. Es wurde sogar etwas getanzt. Insgesamt schon ein sehr ansprechender Rahmen. Im Anschluss daran sind wir noch ins »P1« weitergezogen, wo ein großer Tisch auf uns wartete. Aber der riesige Medienauflauf und das Blitzlichtgewitter haben mich schon gestört. Sandy hingegen schien die Aufmerksamkeit richtig zu genießen. Diesen Rummel kannte sie ja bis dahin nicht. Ich hatte den Eindruck, dass ihr die Inszenierung dieses Festes fast wichtiger war als die Verlobung selbst. Mir fehlte die Herzlichkeit, die Wärme. Ich fand das befremdlich und hätte ein kleinere Feier ohne den ganzen Tamtam und halbgare Reden besser gefunden.

    Die Verlobungsparty feierten wir am 16. August 2008 mit prominenten Gästen im Restaurant »Käfer« in München
    © picture-alliance / dpa
    Apropos Reden. Ich hatte im Vorfeld gesagt: »Leute, das ist ja hier kein offizieller Staatsakt. Also wenn jemand das Gefühl hat, ein paar Worte sagen zu wollen, dann wird das passieren, und wenn nicht, auch gut.« Keiner meiner Freunde fühlte sich bemüßigt, eine Rede zu halten. Wozu auch? Vielleicht hatten die ja auch schon ein ungutes Gefühl. Nur Sandys Freund Florian Orterer versuchte sich mit einer längeren Ansprache. Man konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass ihm der Auftritt in dieser hochkarätigen Runde Vergnügen bereitete. Ich fand das gänzlich unpassend und hatte danach nun wirklich überhaupt keine Lust mehr, auch nur irgendetwas zu sagen. Meine Pflicht hatte ich schon beim Stehempfang erfüllt, als ich alle Gäste mit ein paar netten Worten begrüßte, die Kür hab ich mir geschenkt. Natürlich hatte ich mir vorher ein paar Stichpunkte aufgeschrieben, aber nach der Rede von Herrn Orterer war ich maximal genervt und dachte mir: »Das geht hier leider in die komplett falsche Richtung!«

    Wir verlassen unsere Verlobungsparty: Glücklich sieht irgendwie anders aus
    © picture-alliance / dpa
    Nach dieser für mein Gefühl eher verpatzten Verlobungsfeier stand ein Doppelturnier in den Hamptons auf meinem Terminplan. Wir sind von München nach Zürich geflogen, haben ein paar Sachen zusammengepackt und sind weiter nach New York gedüst. Komischerweise war ab diesem Zeitpunkt immer die beste Freundin von Sandy dabei. Rund um die Uhr. Mich hat keiner gefragt, ob das für mich okay ist oder wie ich das finde. Sie war einfach jeden Tag da.
    Der Sponsor, der mich eingeladen hatte, ließ uns vom New Yorker Flughafen mit einem Helikopter abholen und brachte uns in einer Privatvilla auf den Hamptons unter. Ich spielte zuerst das »Exhibition-Doppel« mit Theodore J. »Teddy« Forstmann, dem Besitzer von IMG, der größten Sportagentur der Welt. Er war mehrfacher Milliardär und ein echter Tennis-Freak, leider mittlerweile verstorben. Er wollte unbedingt, dass ich mal einen Satz mit ihm gegen zwei andere im Doppel spiele. Also: Zehn Stunden Flug auf dem Buckel, Helikopter-Transfer, todmüde und rein in die kurzen Hosen und eine Stunde Tennis gespielt. Auf der Gegenseite stand Peter Fleming, der Doppelpartner von McEnroe, mit einem anderen Geschäftsmann.
    Meine Gage lag im sechsstelligen Dollarbereich und dazu die kompletten Reisekosten und die Unterbringung für mich, Sandy, meinen Physiotherapeuten und ja, auch für die Freundin, die in dem Schlafzimmer neben uns untergebracht war. Das Turnier, das danach anstand, hieß »Huggy Bears«. Das habe ich dann mit Boris Kodjoe, meinem Schauspielerfreund, dem schon erwähnten »Black Bo«, absolviert. Und mit ihm hatte ich, wie immer, sehr

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