Das Leben ist kein Spiel -kleine Bilder
genau in dieser Phase habe ich Sharlely wiedergetroffen. Natürlich nicht zufällig, ich wollte sie sehen. Am 1. November 2008, ein halbes Jahr nach unserem fürchterlichen Streit auf dem Boot in Monaco, der das Ende unserer Beziehung markiert hatte, wählte ich Lillys Nummer. Bis dahin hatten wir keinerlei Kontakt mehr gehabt, aber jetzt hatte ich Sehnsucht nach ihr, wollte ein Gespräch mit einem mir vertrauten Menschen führen. Sie ging gleich ran, und ich sagte: »Du, ich verstehe die Frauen nicht mehr. Ich brauche jemanden zum Reden. Ich habe das Gefühl, ich kann offen mit dir sprechen. Hast du Zeit für ein Gespräch, für ein Mittagessen?« Sie sagte einfach nur Ja. Und sie war erstaunlich nett und verständnisvoll. Und dies, obwohl ich mich ja zwischenzeitlich mit einer anderen Frau verlobt hatte. Wir trafen uns zum Lunch im »Daphne’s«, einem Restau rant in Chelsea. Wir haben uns lange unterhalten, und ich war sehr dankbar für Lillys Meinung, ihre Hinweise und Hilfe stellungen. Wir haben uns richtig gut verstanden, so als hätten wir uns nie aus den Augen verloren. Aus dem Lunch wurde dann ein Dinner, weil wir wirklich stundenlang gesprochen haben. Ich bin am Ende des Abends zu meinem Hotel, dem »Blakes«, gefahren. Lilly ist zurück in ihre Wohnung. Wir haben beide gemerkt, dass da noch etwas ist, was uns verbindet. Für mich war das insofern schwierig, weil ich ja gerade eine Trennung hinter mir hatte und ziemlich durch den Wind war. Lilly hatte zu dem Zeitpunkt keine feste Beziehung. Ich war wirklich dankbar dafür, dass ich jemanden hatte, dem ich mich anvertrauen konnte, der mich auf meine Fehler aufmerksam machte. Und im Verlauf dieser Gespräche kamen natürlich auch unsere eigenen Probleme, das Scheitern unserer Beziehung aufs Tapet. Soweit man das ohne professionelle Hilfe kann, haben wir alles analysiert, Fehler diskutiert und nach Verbesserungsmöglichkeiten gesucht. Das hat Lilly und mir sehr gutgetan. Ich bin dann noch ein paar Tage in London geblieben und habe mich für den 4. November erneut mit Lilly zum Abendessen verabredet. Diesmal waren wir in einem Restaurant in der Nähe des Casinos, wo die amerikanische Präsidentschaftswahl im Fernsehen lief. Lilly und ich sind große Fans von Barack Obama und haben uns ehrlich über den Wahlausgang gefreut. Wir waren in Feierlaune. Angeknipst von Obamas erfolgreichem Einzug ins Weiße Haus und beschwipst von dem vorzüglichen Weißwein, dem wir reichlich zugesprochen hatten, sind wir dann irgendwann in Lillys Wohnung gelandet und haben die Nacht zusammen verbracht. Seitdem sind wir wieder ein Paar. Und obwohl man, wie meine Vita ja zeigt, mit Prophezeiungen generell vorsichtig sein sollte: Wir sind uns sicher, dass es diesmal für immer ist. Und wenn nicht, dann zumindest für ewig.
Wieder zusammen! Der erste gemeinsame Auftritt mit Lilly nach unserem Neuanfang bei der Eröffnung des Hotels »Atlantis The Palm« in Dubai am 20. November 2008
© WireImages / Getty Images
Aber bevor wir wirklich ruhiges Fahrwasser erreichten, kam es zu einem pikanten Zusammentreffen von Lilly und Sandy/ Alessandra. Im September 2008 hatte ich eine Einladung zu der gigantischen, starbesetzten Eröffnung des Traumhotels »Atlantis The Palm« in Dubai erhalten. Talk-Queen Oprah Winfrey hatte sich angekündigt. Robert De Niro und Denzel Washington vertraten Hollywood. Popstar Kylie Minogue sollte abends auftreten und ein imposantes Feuerwerk zum Abschluss den Himmel illuminieren … Ich hatte für mich und meine Begleitung, seinerzeit Sandy Meyer-Wölden, zugesagt. Durch die Vermittlung ihrer ach so tollen Managerin hatte Sandy einen Job für einen deutschen Privatsender an Land gezogen und sollte vor Ort als Promi-Reporterin ein Dubai-Special drehen. Schon damals habe ich gedacht: »Oh Mann, ist das unpassend! Ich nehme meine Verlobte mit zu einem exklusiven Event, und sie läuft da mit einem EB-Team durch die Gegend und hält den Gästen das Mikro ins Gesicht …« Aber Sandy war einfach nicht von dieser Schnapsidee abzubringen. Und als wir uns dann Ende Oktober getrennt haben, bestand die Einladung ja nach wie vor. Ich fragte also Lilly, ob sie nicht mitkommen wollte, jetzt, wo wir wieder ein Paar waren. Und sie nickte. Was ich allerdings nicht vermutet hatte: Sandy war wirklich so schmerzfrei und reiste ebenfalls nach Dubai, um ihre TV-Interviews zu machen. Wirklich degoutant und der absolute Schwachsinn! Ich dachte: »Das darf doch wohl nicht wahr sein!«
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