Das Leben ist kein Spiel -kleine Bilder
und dann den ganzen Tag Schnee, Sonne und herrlich frische Luft. Mittags etwas Leckeres auf einer Hütte essen. Frühabends Sauna. Dann ein deftiges Abendbrot und zeitig ins Bett.
Am 30. Dezember durften die Jungs ihr Essen ausnahmsweise per Roomservice ordern. Ich hatte an diesem Abend andere Pläne und lud Lilly auf einen Drink in den romantischen Saal des »Badrutt’s Palace« ein. Nicht ohne Grund: Hier wollte ich ihr die Frage aller Fragen stellen. Den »Trinity«-Verlobungsring hatte ich gemeinsam mit Elias am Vortag bei Cartier in Sankt Moritz ausgesucht. »Willst du meine Frau werden?«, fragte ich Lilly, und sie antwortete schlicht: »Ja, es ist an der Zeit!« Wir fielen uns in die Arme, küssten uns und gönnten uns eine vorzügliche Flasche Dom Perignon. Silvester haben wir dann die Party von Rolf Sachs im »Dracula Club« bereits als Verlobte besucht. Am 3. Januar sind wir von Sankt Moritz nach Zürich gefahren und von dort aus zurück nach Miami geflogen, weil die Kinder wieder in die Schule mussten. Lilly und ich waren jetzt verlobt, und keiner wusste es, außer uns beiden und natürlich Noah und Elias. Sie haben dichtgehalten und noch nicht mal Barbara etwas davon erzählt. Lilly und ich sind am 11. Januar zurück nach Europa und haben unser Leben wieder aufgenommen und so gelebt wie vorher – sie in London, ich in Zürich. Nur, dass wir uns regelmäßiger gesehen haben als zuvor. Aber niemand wusste von unserer Verlobung. Wochenlang war das unser gut gehütetes Geheimnis, und es fühlte sich an, wie wenn Kinder etwas mit heimlicher Freude vor den Großen verbergen.
Das erste Mal stehen Lilly und die Jungs auf den Brettern: Ski-Urlaub in St. Moritz, Dezember 2008
© SuccoMedia / Alexandra Pauli
Aber mir war schon klar, dass ich die anstehende Hochzeit nicht ewig unterm Deckel halten konnte. Ich wollte aber nicht den üblichen Dreizeiler per Presseagentur an alle Redaktionen herausschicken, sondern diesmal etwas ganz Besonderes machen. Zu der Zeit lag eine Einladung zu »Wetten dass …?« auf dem Tisch. »Das wäre doch eine standesgemäße Bühne für die Verlautbarung«, dachte ich. Auf diese Weise würden es gleich über zehn Millionen Deutsche live im Fernsehen mitbekommen. Im Vorfeld der Sendung hatte ich Thomas Gottschalk mitgeteilt, dass ich gerne Lilly mitbringen würde, weil ich etwas zu verkünden hätte. Zwei Stunden vor der Sendung eröffnete ich ihm, dass wir öffentlich unsere Heiratsabsichten kundtun würden. Das hat ihn sehr gefreut, und ich finde, die Ankündigung des Hochzeitstermins auf dem »Wetten dass …?«-Sofa war ganz gelungen. Dort vor den Fernsehkameras des ZDF entspann sich dann folgender Dialog. Zum besseren Verständnis habe ich mir erlaubt, von mir in der dritten Person zu schreiben, also »Boris Becker« statt »ich«. Sieht sonst komisch aus.
Thomas Gottschalk:
So, Boris, wir haben uns oft und gerne getroffen und immer wieder versucht, dich zu beraten, »Junge, du bist ein paar Jahre jünger als ich, mache keine Fehler!«, hast nie welche gemacht (…) aber heute bist du in Begleitung da. Das freut mich sehr. Ich wollte einfach mal … nachdem ich ja weiß, dass du innere Werte schätzt, gucken … von außen machst du alles richtig …
Boris Becker:
Bist du zufrieden?
Thomas Gottschalk:
Sehr zufrieden! ( …) Aber warum hast du sie heute als erste von den vielen Damen, die wir an deiner Seite kennen, für würdig befunden, hier auf diesem Sofa bei mir Platz zu nehmen? Ich freue mich darüber. Aber was hat sie, was andere nicht haben?
Boris Becker:
Erst mal vielen Dank für die Einladung. Es ist eine große Ehre, hier zu sein … (Lilly) kennt die Sendung von früher, selbst in Holland sieht man »Wetten, dass …«, allerdings mit Rudi Carrell (…), als er noch gelebt hat. Und es ist ein besonderer Anlass, den wollte ich hier mit dir besprechen.
Thomas Gottschalk:
Aha [wendet sich zu den anderen Gästen und dem Publikum] Ihr seid Zeugen.
Boris Becker: [lacht, schlägt die Hand vor die Augen]
Oh, Gott…
Thomas Gottschalk:
Es gibt ja verschiedene besondere Anlässe. Du kannst zum Beispiel sagen: Ich habe sie zum Essen eingeladen. Du kannst sagen: Ich habe sie auch längere Zeit zum Essen eingeladen, aber »besonderer Anlass«, da bin ich jetzt mal gespannt…Wollen wir das einfach so offiziell …? Soll ich es ansagen? (…) Meine Damen und Herren, ich freue mich immer, wenn bei mir auf der Bank Dinge passieren, die sonst nirgendwo passieren –
Weitere Kostenlose Bücher