Das Leben ist kein Spiel -kleine Bilder
meiner Wohnung schlafen?« Das tat ich dann, weil ich mich bei ihm unglaublich wohlfühlte. Und seit jener Nacht waren wir zusammen. Wir verbrachten das Wochenende miteinander und feierten am Sonntag seinen Geburtstag. Ein paar Freunde kamen vorbei, ich machte Lasagne, und wir genossen die gemeinsame Zeit und unsere erste Verliebtheit.
Das hört sich doch alles sehr entspannt an …
Ja, das war es auch! Bis er, einen Tag nach seinem Geburtstag, für einen Monat nach Deutschland abreisen musste. Ich sagte: »Okay. Das macht mir nichts, Mister Playboy! Ich brauche keinen festen Freund.« Und ich wollte auch keinen Freund, da ich gerade erst eine für mich schlechte Beziehung beendet hatte und es mir als Single sehr gut ging. Ich wollte zu diesem Zeitpunkt keine Verantwortung für einen anderen Menschen übernehmen. Wir telefonierten in seiner Abwesenheit fast jeden Tag miteinander. Und nach einem Monat kam er nach Miami zurück. Ich holte ihn am Flughafen ab, und Boris sagte ziemlich bestimmt: »Jetzt ziehst du zu mir. Ich will dich bei mir haben!« Und ich sagte: »Hm … wirklich?« Mir gefiel seine direkte Art. Warum also nicht? Sein Penthouse war drei- bis viermal so groß wie meines. Also zog ich bei ihm ein. Und da wurde aus einem lockeren Verhältnis eine echte Beziehung. Denn ich habe ich mich so richtig in Boris verliebt. Fand seine Art, Dinge einfach zu tun, faszinierend. Er ist halt ein echter Kerl, ein Mann! Ich glaube, Frauen mögen das sehr; ich tue es jedenfalls.
Was haben Sie beruflich in Miami gemacht?
Ich habe dort mit 22 Jahren als Model angefangen und abends oft nebenbei in einer Diskothek gearbeitet. Das war perfekt, denn auf diese Weise hab ich gleichzeitig Geld verdient und konnte all meine Freundinnen treffen. Sehr praktisch! Miami Beach ist viel kleiner, als man denkt. Jeder kennt jeden im Nachtleben. Und in Miami ist das ganze Leben Party. Alles dreht sich ums Feiern. Vor Miami war ich in Tel Aviv, davor in London und habe als Croupier im Casino gearbeitet. Ich bin ja schon mit 18 Jahren von zu Hause weg und wollte die Welt sehen. Rotterdam und Amsterdam, wo ich aufgewachsen bin, waren mir einfach zu eng und zu klein.
Wie hat sich Ihr Leben an der Seite von Boris verändert?
Ich war 28, als ich ihn kennenlernte, und musste für meinen Model-Job immer wieder nach Puerto Rico. Ich machte dort Werbung für Bier, Fotos für Kataloge, aber eben meistens in Südamerika, weil meine Optik als Mulattin hier am gefragtesten ist. Ich war also viel auf Achse. Und Boris ebenfalls. Wir mussten uns einfach vertrauen. Boris will keine Kompromisse, er ist sehr intensiv in einer Beziehung. Schon bald begannen mich die Paparazzi zu verfolgen, wollten Fotos von der neuen Becker-Freundin. Ich fand das alles sehr befremdlich, weil ich es natürlich auch nicht gewohnt war, auf Schritt und Tritt beobachtet zu werden. Ich hatte noch nie etwas von BILD, BUNTE oder Gala gehört … Ich wusste gar nicht, wie berühmt dieser Mann wirklich ist. Wir fuhren im Auto, und ich sagte: »Mist! Dieses Wagen da hinten verfolgt uns!« Und dann klingelten plötzlich Leute bei mir und stellten mir seltsame Fragen. Auf solche Situationen war ich wirklich nicht vorbereitet. Nach den ersten Fotos bekam auch meine Familie Wind von der Sache, und meine Tante fragte mich: »Hör mal, bist du wirklich mit diesem Boris zusammen? Wir bekommen ständig so merkwürdige Anrufe.«
Diesmal halten wir unser Glück fest: Beim Kampf Vitali Klitschko vs. Dereck Chisora in der Olympiahalle in München, am 18. Februar 2012
© picture-alliance / dpa
Wann begannen denn die Probleme?
Das Problem war, dass Boris häufig nach Europa musste, und ich, wie schon erwähnt, für die Shootings nach Südamerika. Verschiedene Zeitzonen, unterschiedliche Lebensentwürfe, keine gemeinsame Basis … Das ist – vor allem, wenn man am Anfang einer Beziehung steht – nicht einfach. Und da fingen auch die Streitereien an. Immer ging es um Liebe und Vertrauen. Und deswegen haben wir uns nach Ostern 2006 eine Auszeit genommen. Ich war zu dem Zeitpunkt auch noch verheiratet, zumindest auf dem Papier. Mein Noch-Ehemann Michael R. Bermann lebte in Tampa, und ich wollte meine Scheidung regeln. Also fuhr ich hin und regelte das. Ich musste erst mal einige Baustellen in meinem Leben beseitigen, um wirklich frei zu sein für eine neue Beziehung, frei im Kopf und frei im Herzen. Das mit Boris war mir zu schnell zu eng. Wir hielten uns dann ein paar Monate voneinander
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