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Das Leben kommt immer dazwischen: Stationen einer Reise

Das Leben kommt immer dazwischen: Stationen einer Reise

Titel: Das Leben kommt immer dazwischen: Stationen einer Reise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auma Obama
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Berühmten und Mächtigen Amerikas.
    Die fünf Tage unseres Besuchs in Washington waren erfüllt von Begegnungen und Veranstaltungen. Den Anfang machte ein Konzert am Lincoln Memorial, das Ende ein Gottesdienst in der Washington National Cathedral. Am Lincoln Memorial traten zur Feier des Ereignisses Größen aus Hollywood und der Musikwelt auf – Stevie Wonder, Beyoncé, Mary J. Blige, Bono, Tom Hanks, Jamie Foxx, Denzel Washington, Usher, Queen Latifah, Samuel L. Jackson und viele andere. Sogar Tiger Woods trat ans Mikrofon und sprach ein paar Worte.
    Zudem fand ein Kinderkonzert statt, für Akinyi natürlich das Highlight. Dabei entlarvte ich mich in ihren Augen als »soooo von gestern«, denn von den auftretenden Stars kannte ich so gut wie keinen. Schmunzelnd wurde ich mir meines Alters bewusst, vor allem angesichts der Lautstärke der Musik. Mehrmals mussten Marvin und ich uns die Ohren zuhalten, damit meine Tochter und die Scharen von Kindern und Jugendlichen im Saal, darunter natürlich auch meine Nichten Malia und Sasha, uns nicht taub schrien.
    Der Höhepunkt dieser Reise war natürlich die Inauguration. Auf dieses Ereignis hatten wir alle hart hingearbeitet, nun war es da. Beim Aufwachen versprach ich mir, dass absolut gar nichts mir diesen Tag verderben würde. Nicht einmal das eisige Wetter! Und der Tag fing gut an. Die Sonne schien, der Himmel war strahlend blau. Als wir am Kapitol ankamen, waren schon Tausende von Menschen eingetroffen. Auf der Tribüne, auf der die Familienmitglieder Platz nehmen durften, saßen die meisten Gäste bereits auf ihren Stühlen. Ich erkannte Ted Kennedy, John Kerry und andere Abgeordnete. Hinter uns, etwas weiter oben, saßen Arnold Schwarzenegger, Earvin »Magic« Johnson und andere. Dann erschienen die ehemaligen Präsidenten mit ihren Frauen, die Carters, die Clintons, die Bushs. Schließlich schaute ich zum Podium hinüber, dorthin, wo in wenigen Minuten mein Bruder seinen Eid leisten würde. Mit Baracks Inauguration, der Vereidigung eines Mannes, der sozusagen aus dem Nichts aufgetaucht war, wurde das Amt des amerikanischen Präsidenten auch für Durchschnittsamerikaner erreichbar. Mit seiner »Durchschnittsfamilie« auf der Tribüne – zu der auch seine neben mir sitzende Schwester Maya und ihr Mann Konrad zählten – fing der Wandel, Baracks wichtigste Botschaft, im Grunde schon an. Wir gehörten genau wie er dorthin, denn Barack war einer von uns. Bei diesem Gedanken konnte ich mich entspannen und den Tag genießen. Alles hatte seine Richtigkeit.
    Als schließlich die großen Tage vorbei waren, flog ich mit Akinyi und Marvin ruhigen Herzens nach Kenia zurück, in dem Bewusstsein, nicht einen Bruder verloren, sondern einen Präsidenten dazugewonnen zu haben. Einen Präsidenten, der sich in den folgenden Monaten aufgrund seiner Politik vielen Machtkämpfen stellen musste und dies auch weiterhin tut.
     
    Die Aufregung rund um die Wahl meines Bruders hat sich inzwischen gelegt. Die eigentliche Arbeit ist im Gange, und die ist wahrlich nicht einfach. Manch einer wird Baracks Worte anlässlich seiner Präsidentenwahl vergessen haben: »Es wird nicht leicht sein. Ich werde eure Hilfe brauchen.«
    Aus der Ferne betrachte ich das Geschehen und unterstütze die politischen Bemühungen meines Bruders auf meine Art. »Mach weiter mit der Arbeit, kleiner Bruder«, flüstere ich ihm jedes Mal zu, wenn sein Bild im Fernsehen aufflackert oder seine Stimme im Radio ertönt. »Du bewegst etwas.«
     
    Dienstag, 11 . Mai 2010 .
    Gespannt warte ich auf Hillary Clintons Rede zu Ehren von CARE ’s 2010 National Conference and Celebrations .
    Nach ihrem Vortrag haben wir endlich die erhoffte Gelegenheit zu einem kurzen Gespräch. Ich freue mich, Hillary wiederzusehen, insbesondere weil ich in den wenigen Minuten spüre, dass ihr Interesse an meiner Person auch meiner Arbeit gilt.
     
    Angesichts all dessen, was mir in den letzten drei Jahren widerfahren ist, ist mir bewusst, dass ich als eine Obama jetzt eine echte Chance habe, einiges zu bewirken. Für mich hat sich eine Tür geöffnet, und auch ich will für andere Türen öffnen.

Danksagung
     
     
     
     
     
     
     
     
    Dieses Buch verdankt seine Entstehung vor allem meiner langjährigen Freundin und literarischen Beraterin Maria Hoffmann-Dartevelle. Ohne ihre sprachlichen Verbesserungsvorschläge und gestalterischen Tipps wäre es in dieser Form gar nicht zustande- gekommen. Mit Rat und Tat stand sie mir bei der

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