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Das Leben Mohammeds, des arabischen Propheten (German Edition)

Das Leben Mohammeds, des arabischen Propheten (German Edition)

Titel: Das Leben Mohammeds, des arabischen Propheten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Washington Irving
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Urheber des Glaubensbekenntnisses?« »Ganz so ist es, o Borak, das ist Mohammed Ibn Abdollah, aus einem der Stämme des glücklichen Arabiens, und er hat den rechten Glauben. Er ist der Fürst der Söhne Adams, der größeste der göttlichen Gesandten, das Siegel der Propheten. Alle Creaturen bedürfen seine Fürbitte, bevor sie in das Paradies eintreten können. Der Himmel ist zu seiner Rechten, um die Belohnung derjenigen, welche an ihn glauben, zu werden; das Feuer der Gehenna ist zu seiner Linken, in welches Alle, welche seine Lehren bestreiten, gestürzt werden sollen.« »O Gabriel!« bat Al Borak inständig, »ich beschwöre dich bei dem Vertrauen, welches zwischen Dir und ihm besteht, bewege ihn, daß er für mich am Tage der Auferstehung bitte.« »Sei versichert, o Borak!« rief Mohammed aus, »daß du infolge meiner Fürbitte in das Paradies eingehen sollst.«
    Kaum hatte er diese Worte ausgesprochen, so näherte sich das Thier und ließ sich besteigen; Mohammed auf dem Rücken stieg es auf und schwang sich weit über die Berge Mekkas in die Höhe. Als sie wie der Blitz zwischen Himmel und Erde dahin eilten, rief Gabriel laut: »Warte, o Mohammed! steige zur Erde und verrichte das Gebet mit zwei Verbeugungen des Körpers.« Sie ließen sich auf die Erde nieder, und da Mohammed das Gebet verrichtet hatte, sagte er: »O Freund, Vielgeliebter meiner Seele! warum befiehlst du mir, an diesem Orte zu beten?« »Weil es der Berg Sinai ist, auf welchem sich Gott mit Moses besprochen hat.« Sie stiegen in die Höhe und bewegten sich mit reißender Schnelligkeit zwischen Himmel und Erde vorwärts, bis Gabriel zum zweiten Male ausrief: »Warte, o Mohammed! steige ab und verrichte das Gebet mit zwei Verbeugungen.« Sie stiegen nieder, Mohammed betete und fragte abermals: »Warum befiehlst du mir, an diesem Orte zu beten?« Weil es Bethlehem ist, wo Jesus, der Sohn Marias, geboren wurde.« Sie begannen wieder ihren Flug durch die Luft, bis zur Rechten eine Stimme gehört wurde, welche rief: »O Mohammed, halte doch einen Augenblick an, damit ich mit dir reden kann; von allen geschaffenen Wesen bin ich dasjenige, welches dir am meisten ergeben ist.« Aber Borak drängte vorwärts, und Mohammed unterließ es anzuhalten, denn er fühlte, daß es nicht bei ihm stand, seinen Lauf zu hemmen, sondern bei Gott dem Allmächtigen und Ruhmvollen. Eine andere Stimme wurde jetzt zur Linken gehört, welche Mohammed mit gleichen Worten bat anzuhalten; aber Borak eilte immer vorwärts, und Mohammed hielt nicht an. Jetzt stand vor ihm ein Mädchen von hinreißender Schönheit, geschmückt mit allem Luxus und Reichthum der Erde. Winkend und mit reizendem Lächeln rief sie ihm zu: »Harre einen Augenblick, o Mohammed, daß ich mit dir sprechen kann, ich, die ich von allen Creaturen diejenige bin, welche dir am meisten ergeben ist.« Doch Borak eilte immer vorwärts und Mohammed hielt nicht an, weil er bedachte, daß es nicht bei ihm stünde, seinen Lauf aufzuhalten, sondern bei Gott dem Allmächtigen und Glorreichen. Er wendete sich jedoch an Gabriel mit der Frage: »Was für Stimmen waren das, welche ich gehört habe, und was für ein Mädchen ist das, welches winkend mir zurief?« »Die erste Stimme, o Mohammed, war die eines Juden; hättest du auf ihn gehört, so würde deine ganze Nation für das Judenthum gewonnen worden sein. Die zweite war die Stimme eines Christen; hättest du auf ihn gehört, so würde sich dein Volk dem Christenthume zugeneigt haben. Das Mädchen war die Welt mit allen ihren Reichthümern, Eitelkeiten und Reizen; hättest du auf sie gehört, so würde deine Nation die Freuden dieses Lebens lieber gewählt haben als die Wonne der Ewigkeit, und Alle würden der Verdammniß verfallen sein.«
    Sie setzten die Reise durch die Luft fort und kamen am Thore des heiligen Tempels zu Jerusalem an. Daselbst stieg Mohammed ab und band Al Borak an die Ringe, an welche sie die Propheten vor ihm gebunden hatten. Er trat in den Tempel ein und fand daselbst Abraham, Moses und Isa (Jesus) und viele andere von den Propheten. Nachdem er in Gemeinschaft mit ihnen eine Zeit lang gebetet hatte, wurde eine Lichtleiter vom Himmel herabgelassen, bis das untere Ende auf der Schakra oder dem Grundsteine des heiligen Hauses ruhte, und dieser ist der Stein Jakobs. Von dem Engel Gabriel unterstützt, stieg Mohammed diese Leiter mit der Schnelligkeit des Blitzes hinauf.
    Bei der Ankunft in den ersten Himmel klopfte Gabriel an das Thor. Wer

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