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Das Leben Zimmer 18 und du

Das Leben Zimmer 18 und du

Titel: Das Leben Zimmer 18 und du Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Salchow
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weißt“, fährt er fort, „dass ich so eine Situation niemals ausnutzen würde. So etwas gehört sich einfach nicht, und es wäre mir unangenehm, wenn du glauben könntest, dass ich jemand bin, der …“
    „Nein“, falle ich ihm ins Wort. „So jemand bist du nicht, das weiß ich. Aber es ist eben auch wichtig, dass du weißt, dass ich nicht so hilflos und unzurechnungsfähig bin, wie ich vielleicht wirke. Ich würde nichts sagen oder tun, wenn ich nicht tief in mir drin wüsste, dass es richtig ist.“
    Fragend schaut er mich an.
    „Ich bin durch den Wind, das stimmt. Aber das bedeutet nicht, dass ich nicht bei Verstand bin oder nicht ausführlich über die Dinge nachgedacht habe, die ich dir heute gestanden habe. Jedes Wort war ernst gemeint. Und ich glaube, dass es richtig war, es dir zu sagen. Auch wenn mich jetzt das schlechte Gewissen wegen David quält.“
    „Ich glaube dir, dass es nicht einfach für dich ist. Aber wie gesagt, wir haben nichts getan, das wir vor ihm verantworten müssten.“
    Ich neige den Kopf zur Seite, während ich die Antwort erneut im Eisblau suche. Für einen Augenblick habe ich das Gefühl, jede Antwort darin zu finden.
    Jede Antwort. Jede Wahrheit.
    „Ich glaube, der wahre Grund für meine Panik ist nicht die Tatsache, dass ich glaube, ihn zu hintergehen, sondern das Wissen, es ihm bald sagen zu müssen.“
    „Was willst du ihm bald sagen? Dass du dich in mich verguckt hast?“
    „Verguckt.“ Ich schmunzle.
    „Na ja, du weißt, was ich meine.“
    „Ja, ich weiß, was du meinst. Und ich weiß auch, was ich meine. Irgendetwas werde ich tun müssen, denn lange werde ich das nicht mehr mit meinem Gewissen vereinbaren können.“
    „Aber was musst du mit deinem Gewissen vereinbaren?“ Er streichelt meine ruhelosen Hände mit seinen Fingern. „Ich sage es noch einmal, Nancy, wir haben nichts getan. Gar nichts!“
    „Aber ich kann David genauso wenig etwas vormachen. Denn die Wahrheit ist nun mal“, ich atme tief ein, während ich seinen Blick suche, „dass ich lieber mit dir zusammen wäre.“
    Ich schlucke.
    „Und dieses Wissen macht mir Angst“, fahre ich fort.
    „Du musst keine Angst haben“, antwortet er leise. „Ich werde dich zu nichts drängen.“
    Er lässt meine Finger los und legt seine Hände in den Schoß. Nachdenklich senkt er den Blick.
    „Weißt du“, beginnt er schließlich, „ich will ehrlich zu dir sein.“
    Erwartungsvoll erwidere ich seinen Blick, als er den Kopf wieder hebt.
    „Als du heute nach Hause gefahren bist und ich später noch mal allein zu den Hunden runtergegangen bin, da bin ich förmlich geschwebt. Einfach weil der Nachmittag so toll war. Alles war so unbeschwert mit dir. Wir können einfach über alles reden, selbst über Dinge, die nichts mit der Krankheit zu tun haben. So etwas habe ich bisher einfach noch nie erlebt, ich meine, dass ich mich so verbunden mit jemandem gefühlt habe.“
    Wieder kann ich mir ein Lächeln nicht verkneifen.
    „Und wenn ich ganz ehrlich bin“, setzt er fort, „dann habe ich mir unterbewusst vielleicht sogar gewünscht, dass da mehr zwischen uns wäre.“
    „Aber?“
    „Aber ich bin mir einfach nicht sicher, ob das, was du empfindest, wirklich ernst zu nehmen ist.“
    „Heißt das, du traust deinen eigenen Gefühlen mehr als meinen eigenen?“
    Meine Frage bringt ihn zum Grübeln. „Nein, ich …“
    Er verstummt.
    „Ich kenne mich“, sage ich ruhig. „Deshalb habe ich ja solche Angst. Ich würde niemals so etwas zu jemandem sagen, wenn ich mir nicht absolut sicher wäre. Und überhaupt würde es soweit, dass ich überhaupt einen anderen Mann in Erwägung ziehe, niemals kommen, wenn es nicht jemand ganz Besonderes wäre. Ich war meinem Mann schließlich all die Jahre treu, nicht nur körperlich, auch vor unserer Hochzeit.“
    Wieder überkommt mich eine Gänsehaut, die mich unweigerlich zum Bibbern bringt.
    Er rückt näher und legt erneut den Arm um mich, während er meine Hände mit seinen umschließt.
    Wieder dasselbe Streicheln mit seinen Fingern, wieder sein warmer Atem direkt neben meiner Wange.
    Ich weiß, dass er es nicht ausnutzen würde, mich vermutlich sogar zur Seite schieben würde, käme ich ihm zu nahe, nur um mich vor meinen eigenen nicht einzuordnenden Emotionen zu schützen. Allein diese Gewissheit lässt mein Herz noch höher schlagen. In diesem Moment fühle ich mich so sicher wie nie zuvor. Eine Erkenntnis, die mich zum Grübeln bringt.
    Habe ich mich jemals derart

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