Das letzte Gericht - was berühmte Menschen zum Schluss vespeist haben
zurückliegende Attentat hat lange genug an ihm gezehrt. Am 11. April 1968 war Dutschke von dem Hilfsarbeiter Josef Bachmann vor dem Büro des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes am Berliner Kurfürstendamm 141 abgepasst und mit drei Schüssen niedergestreckt worden. In den Tagen zuvor hatte die BILD -Zeitung Dutschke zum »Rädelsführer« der Studentenunruhen von 1968 erklärt und zu seiner »Ergreifung« aufgerufen. Anscheinend fühlte sich Josef Bachmann berufen der gehässigen Diktion des Springer-Blattes zu folgen. Seine Schüsse fügten Rudi Dutschke lebensgefährliche Kopfverletzungen zu. Der Wortführer der auÃerparlamentarischen Opposition überlebte das Attentat nach einer mehrstündigen Operation nur knapp. In der Folgezeit musste er sich sein Gedächtnis und die Sprache über Monate in einer Therapie wieder antrainieren. Zur Genesung reiste er in die Schweiz, nach Italien und nach GroÃbritannien. Obwohl sich sein gesundheitlicher Zustand mit der Zeit stabilisierte, erlitt er als Spätfolge der Kopfschüsse immer wieder epileptische Anfälle. Zu seinem Attentäter nahm er brieflichen Kontakt ins Gefängnis auf und versicherte ihm, dass er keinen persönlichen Groll gegen ihn hege. Das empfohlene soziale Engagement wollte der verurteilte Hilfsarbeiter jedoch nicht eingehen. Am 24. Februar 1970 beging Josef Bachmann im Gefängnis Suizid. Zur selben Zeit zog Rudi Dutschke mit seiner amerikanischen Frau Gretchen nach Dänemark, wo man ihm an der Universität von Arhus eine Anstellung als Soziologiedozent angeboten hatte.
Am späten Nachmittag des 23. Dezember 1979 kehrt Dutschke aus Bremen zu seiner Familie nach Dänemark zurück. Seine Frau Gretchen und die beiden Kinder Hosea-Che und Polly-Nicole haben die Wohnung bereits weihnachtlich geschmückt. Der traditionelle Tannenbaum steht in einer Ecke, behangen mit Weihnachtskugeln, Lametta und Watte. Ãberall im Wohnzimmer sind Kerzenständer verteilt. Am Abend, als die Kinder in ihren Betten liegen, entzündet Gretchen die Kerzen. AnschlieÃend setzt sie sich auf Rudis Schoà und umarmt ihren Mann minutenlang. In ihrem Bauch trägt sie das dritte gemeinsame Kind. Weder Gretchen noch Rudi ahnen, dass es ihr letzter gemeinsamer Abend ist.
Am nächsten Tag, dem 24. Dezember 1979, klingelt in Dutschkes dänischem Haus pausenlos das Telefon. WeihnachtsgrüÃe aus der ganzen Welt treffen bei ihm ein. Dutschke spricht mit Freunden und Bekannten über sein neues politisches Engagement. Er hat beschlossen, sein dänisches Exil zu verlassen und nach Deutschland zurückzukehren. Dutschke spürt, dass mit der Partei »Die Grünen« ein politischer Neuanfang möglich ist.
Am Nachmittag geht er ins Badezimmer und lässt heiÃes Wasser in die Wanne laufen. In der Küche bereitet Gretchen mit den Kindern die Weihnachtsgans zu. Wie für alle anderen Deutschen ist auch für Dutschke Weihnachten ein Familienfest, auf das er sich freut. In der Badewanne beginnt er fröhlich zu pfeifen und zu singen, während die Weihnachtsgans im Ofen schmort. Doch Minuten später ist aus dem Badezimmer plötzlich kein Pfeifen und kein Singen mehr zu hören. Gretchen glaubt, dass Rudi aus der Badewanne gestiegen ist und sich abtrocknet. Der Duft der fertig gebratenen Weihnachtsgans zieht durchs ganze Haus. Gretchen will Rudi mitteilen, dass das Essen fertig ist. Doch als sie die Tür zum Badezimmer öffnet, kann sie nur mühsam einen hellen Schrei unterdrücken. Rudi liegt reglos in der Wanne. Sein Kopf ist unter die Wasseroberfläche gerutscht. Wie sich später herausstellen wird, erlitt er während des Badens einen epileptischen Anfall. Verzweifelt zieht Gretchen den Regungslosen aus der Badewanne. Doch ihre Hilfe kommt zu spät. Rudi Dutschke ist bereits tot.
Weihnachtsgans »APO«
Zutaten: 1 Gans, 3 Ãpfel, 1 Zwiebel, 1 Karotte, 1 Selleriestange, 1 Knoblauchzehe, Lauch, Rosmarin, Majoran, Salz und Pfeffer
Zubereitung: Die ausgenommene Gans innen und auÃen mit Salz, Pfeffer, Majoran und der Knoblauchzehe einreiben. Mit den Ãpfeln füllen und zunähen. AnschlieÃend die Gans mit der Brust nach unten in einen offenen Bräter legen. Den Bräter mit der Zwiebel, der Karotte, dem Sellerie, dem Lauch, der Knoblauchzehe und einem Zweig Rosmarin füllen und mit etwas Wasser aufgieÃen. Die Gans im vorgeheizten Ofen bei
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