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Das letzte Mal (German Edition)

Das letzte Mal (German Edition)

Titel: Das letzte Mal (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philippa L. Andersson
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werde ich langsam panisch, weil irgendetwas nicht stimmt: Heute ist doch Neujahr, Samstag, liebe Leute! Samstag! Nicht Sonntag. Doch warum zum Henker sind dann alle – mich eingeschlossen – so wach und fit? Mmpf.
    Die nächste Nachricht ist wieder von Kate und klingt alles andere als lustig: »Mensch, deine Eltern nerven ... egal, bei welchem Typen du gerade pennst, meld dich bei denen, okay? Und sag, dass alles okay ist, okay?« Okay, denke ich mir. Bis mir klar wird, was Kate gerade aufs Band gesprochen hat. Ich schlaf doch nicht bei irgendeinem Typen! Sobald mir der Gedanke kommt, rast mein Herz. Mir wird schwindlig. Und ich kann mir ein Kichern nicht verkneifen. Was ist denn mit mir los? Langsam glaube ich, dass ich nicht mal annähernd so nüchtern bin, wie ich mich fühle. Ich seufze und starre den Anrufbeantworter an. Drei Nachrichten fehlen noch. Zögernd drücke ich wieder auf PLAY und eine Männerstimme wünscht mir 'Frohes Neues' und fragt, ob ich alles gut vertragen habe. Kein Name, eine Nummer wird nicht angezeigt. Verwählt? Der Typ klingt nicht südländisch, also tippe ich, dass es sich nicht um den Latino handeln kann. Gesetzt den Fall, es gibt diesen Enrique Iglesias wirklich und gesetzt den Fall, Kate erlaubt sich gerade keinen wahnsinnig lustigen Witz. Ha, ha. Und deprimierend, dass der einzige Mann, der vielleicht an mich gedacht hat, sich verwählt hat. Und was habe ich stattdessen auf meinem AB? Millionen Anrufe meiner Eltern.
    Die nächste Nachricht verunsichert mich noch mehr: »Deine Tage sind gezählt! Stirb!«, grollt jemand. Upps, na das ist ja mal ein toller Scherz. Ha, ha, denke ich mir aufmunternd, finde das aber alles andere als witzig. Okay, den kennst du definitiv nicht, rede ich mir selbst gut zu. Schwamm drüber! Und Abdeckfolie, Kartons, Beton ... stopp!
    Zum Länger-Drübernachdenken bleibt mir zum Glück keine Zeit. Anruf Nummer Neun folgt aufs Wort: erneut Kate. Damit kann ich leben, denke ich mir, dass die beste Freundin Rekordhalter bei den AB-Nachrichten ist: »Ich sehe gerade, ich hab dein Handy bei mir. Meld dich einfach, wenn du wieder da bist, ja?« Und nach kurzem Zögern: »Ach, und falls es dir noch nicht klar ist: Wir müssen reden. DRINGEND. In Großbuchstaben.«
    Huch, was war das denn?! Ich starre völlig platt auf mein Telefon, das mir immer noch die neun Anrufe anzeigt, aber mit dem panischen Blinken aufgehört hat. Das alles muss ein Scherz sein! Ich meine, warum sollte man nur am 1. April Leute hinters Licht führen? Ganz sicher bin ich mir jedoch nicht. Wo finde ich das aktuelle Datum am schnellsten und zuverlässigsten?, überlege ich fieberhaft.
    Mein Blick streift durch die Wohnung und bleibt beim Fernseher hängen. Erst zappe ich durch die Kanäle. Typisch, keine Nachrichten, wenn man sie braucht! Dann finde ich den richtigen Knopf, um zum Videotext zu switchen. Und da steht es: Weiß auf Schwarz: Heute ist Sonntag, der 2. Januar. Die Typen vom Fernsehen werden doch wohl keinen deutschlandweiten Witz extra für mich geschaltet haben, oder doch? Nein, das ist völlig ausgeschlossen, die irren sich nie. Zumindest, wenn's um das Datum geht. Aber dann hab ich ja ...
    Oh verdammt ...
    Das gibt's doch nicht ...
    Der Schock kommt in Wellen, während ich immer noch aufs Datum starre und im Hintergrund irgendeine Quizshow läuft. »Und nun meine Damen und Herren freuen Sie sich mit uns auf ...!« Der Applaus übertönt den Namen und ich denke mir: Auf wen? Auf wen? Merkwürdig, mir ist so, als hätte ich mich das schon einmal gefragt. Das muss eine Wiederholung sein. Laufen die nicht meist einen Tag später? Ich gehe alle Indizien durch. Ob ich will oder nicht: Ich muss daran zurück denken, wie ich wach geworden bin. Daran, wie wohl ich mich gefühlt habe. Ich denke an die Anrufer, die alle so klingen, als würde ich ganz und gar nicht mehr ich selbst sein. Und dann trifft mich der Schlag. Ich kann mich an einen ganzen Tag absolut nicht erinnern. Null Komma nichts kommt mir in den Sinn. Ich weiß nur, dass ich mich so glücklich fühle, wie ... eigentlich wie nie zuvor. Und ich weiß nicht mal warum. Immerhin: Dann kann es nichts Schlimmes bedeuten. Oder? Oder! Nein, halte ich für mich fest. Nur, warum kann ich mich dann nicht erinnern? Verdrängt man normalerweise nicht traumatische Ereignisse?
    Für einen kurzen Augenblick überlege ich, was als nächstes zu tun ist. Denk pragmatisch! Ich greife zum Hörer und gleich nach dem ersten Freizeichen hebt jemand

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