Das Letzte Plädoyer: Roman
denn?«
»Um die Nummer 127«, erwiderte Danny. »Es ist eine Werkstatt – Wilsons Werkstatt.«
»Wen hat der Verkäufer als Immobilienmakler beauftragt?«
»Douglas Allen Spiro.«
»Ich werde mich über die Einzelheiten informieren«, sagte Hall. »Dann rufe ich Sie zurück.«
»Ich komme heute noch in Ihre Gegend«, meinte Danny. »Vielleicht kann ich Sie auf einen Kaffee einladen?«
»Aber natürlich, Sir Nicholas. Wo sollen wir uns treffen?«
Es gab nur einen Ort in der Nähe von Baker, Tremlett und Smythe, an dem Danny je zuvor gewesen war.
»Im Dorchester«, sagte er. »Sagen wir um zwölf Uhr?«
»Ich treffe Sie dann dort um zwölf, Sir Nicholas.«
Danny blieb am Schreibtisch sitzen. Er machte drei Häkchen an der langen Liste, die vor ihm lag, aber er benötigte vor zwölf Uhr noch einige andere Mitspieler, wenn er für Mr. Hall bereit sein wollte. Das Telefon auf seinem Schreibtisch klingelte. Danny nahm ab.
»Guten Morgen, Sir Nicholas«, sagte eine Stimme. »Ich leite die Immobilienabteilung der Bank in London.«
Big Al fuhr Danny zur Park Lane und hielt kurz nach 11 Uhr 30 vor dem terrassenförmigen Eingang des Dorchester. Ein livrierter Portier kam die Treppe herunter und öffnete den hinteren Wagenschlag. Danny stieg aus.
»Ich bin Sir Nicholas Moncrieff«, sagte er, als er die Treppe hochstieg. »Ich erwarte gegen 12 Uhr einen Gast – einen Mr. Hall. Könnten Sie ihm bitte sagen, dass ich in der Lounge auf ihn warte?« Er zog seine Brieftasche heraus und reichte dem Portier einen Zehn-Pfund-Schein.
»Sehr gern, Sir.« Der Portier tippte an seinen Zylinder.
»Wie heißen Sie?«, fragte Danny.
»George.«
»Danke, George.« Danny schritt durch die Drehtür ins Hotel.
In der Lobby legte er einen Zwischenstopp ein und stellte sich dem Empfangschef vor. Nach einer kurzen Unterredung mit Walter trennte er sich von einem weiteren Zehn-Pfund-Schein.
Auf Walters Rat hin begab sich Danny in die Lounge und wartete auf den Oberkellner. Dieses Mal zog Danny den Zehn-Pfund-Schein schon heraus, bevor er seine Bitte äußerte.
»Ich werde Sie in einer der ungestörteren Seitennischen platzieren, Sir Nicholas. Und ich sorge dafür, dass Mr. Hall gleich zu Ihnen geführt wird, wenn er eintrifft. Haben Sie einen Wunsch, während Sie warten?«
»Ein Exemplar der
Times
und eine heiße Schokolade«, sagte Danny.
»Sehr gern, Sir Nicholas.«
»Wie heißen Sie?«, fragte Danny.
»Mario, Sir.«
George, Walter und Mario waren unwissentlich Mitglieder in seinem Team geworden, zum Preis von insgesamt 30 Pfund. Danny blätterte zum Wirtschaftsteil der
Times
, um seine Investitionen zu prüfen, während er darauf wartete, dass der nichtsahnende Mr. Hall auftauchte. Zwei Minuten vor zwölf stand plötzlich Mario neben ihm. »Sir Nicholas, Ihr Gast ist eingetroffen.«
»Danke, Mario«, sagte Danny, als sei er ein alter Stammgast.
»Es ist mir eine Freude, Sie kennenzulernen, Sir Nicholas«, begrüßte ihn Hall und setzte sich Danny gegenüber.
»Was möchten Sie trinken, Mr. Hall?«, fragte Danny.
»Nur einen Kaffee, danke.«
»Einen Kaffee und für mich das Übliche, Mario.«
»Sehr gern, Sir Nicholas.«
Der junge Mann, der sich zu Danny gesetzt hatte, trug einen beigefarbenen Anzug, ein grünes Hemd und eine gelbe Krawatte. Gary Hall wäre niemals für eine Stellung bei der Banque der Coubertin in Frage gekommen. Er öffnete seine Aktentasche und nahm eine Mappe heraus. »Ich denke, ich habe alle Informationen beisammen, die Sie benötigen, Sir Nicholas.« Hall schlug die Mappe auf. »Mile End Road 137 – ehemalige Nutzung als Werkstatt im Besitz eines Mr. Albert Wilson, der vor kurzem verstorben ist.« Alles Blut wich aus Dannys Gesicht, als ihm klarwurde, wie weit die Auswirkungen von Bernies Tod reichten – dass ein einziger Vorfall das Leben so vieler Menschen verändert hatte.
»Geht es Ihnen gut, Sir Nicholas?« Hall wirkte ehrlich besorgt.
»Ja, alles in Ordnung.« Danny erholte sich rasch. »Was sagten Sie gerade?«, fragte er, als ein Kellner ihm die heiße Schokolade servierte.
»Nachdem Mr. Wilson in Ruhestand gegangen war, wurde die Werkstatt noch zwei Jahre weitergeführt von einem gewissen …« Er sah in seine Mappe, obwohl Danny es ihm hätte sagen können. »… Trevor Sutton. Während dieser Zeit häufte die Werkstatt jedoch erhebliche Schulden an, darum beschloss die Besitzerin, dem ein Ende zu setzen und zu verkaufen.«
»Die
Besitzerin
?«
»Ja, das Objekt
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