Das Letzte Plädoyer: Roman
Finger über die Liste und lächelte. »Wir haben selbst einige dieser Unternehmen im Auge, aber es fasziniert mich, dass Sie ein paar entdeckt haben, die wir noch nicht berücksichtigen.«
»Überprüfen Sie sie bitte, und falls Ihnen Zweifel kommen, dann lassen Sie mich das bitte wissen.«
Danny nahm eine seiner Mappen zur Hand. »Was die Immobilien betrifft, so möchte ich aggressiv vorgehen. Und ich erwarte, dass Sie rasch handeln, falls sofortige Zahlungen zu einem besseren Preis führen.«
Bresson reichte ihm eine Visitenkarte. Es stand kein Name darauf, keine Adresse, nur eine Telefonnummer, mit schwarzer Prägung. »Das ist meine Privatnummer. Wir können Ihnen auf Knopfdruck jede Summe, die Sie benötigen, telegrafisch in alle Länder dieser Erde überweisen lassen. Wenn Sie anrufen, müssen Sie niemals Ihren Namen nennen, da die Leitung stimmaktiviert ist.«
»Danke.« Danny steckte die Visitenkarte in seine Innentasche. »Ich brauche auch einen Rat bezüglich einer dringlicheren Angelegenheit, nämlich meiner täglichen Lebenshaltungskosten. Ich möchte nicht, dass irgendein Steuerprüfer mein Leben ausschnüffelt. Da ich in diesem Haus wohne und eine Haushälterin sowie einen Chauffeur beschäftige, obwohl ich angeblich von einem Studentenstipendium lebe, werde ich wohl bald auf dem Radarschirm des Finanzamts auftauchen.«
»Dürfte ich einen Vorschlag machen?«, sagte de Coubertin. »Wir pflegten früher für Ihren Großvater eintausend Pfund monatlich auf ein Konto in London zu überweisen. Das Geld stammte aus einem Treuhandfonds, der in seinem Namen eingerichtet worden war. Auf diese Summe zahlte er in voller Höhe Steuern und führte auch einige kleinere Transaktionen durch eine hier in London ansässige Firma aus.«
»Ich möchte, dass Sie dieses Arrangement fortsetzen«, bat Danny. »Was muss ich tun?«
De Coubertin zog eine schmale Mappe aus seiner Aktentasche, nahm ein einzelnes Blatt Papier heraus und wies auf eine gestrichelte Linie. »Wenn Sie hier unterschreiben würden, Sir Nicholas. Ich kann Ihnen versichern, dass alles zu Ihrer Zufriedenheit abgewickelt werden wird. Ich muss nur noch den Namen und die Adresse der Bank erfahren, zu der wir das Geld jeden Monat überweisen sollen.«
»Coutts and Co, The Strand«, sagte Danny.
»Genau wie bei Ihrem Großvater«, sagte de Coubertin.
»Wie lange wird es bis Cambridge dauern?«, fragte Danny Big Al, kaum dass sich die drei Schweizer Bankiers in Luft aufgelöst hatten.
»Ungefähr eineinhalb Stunden. Wir sollten also demnächst los, Boss.«
»Gut«, sagte Danny. »Ich packe schnell ein paar Sachen für die Nacht.«
»Das hat Molly schon erledigt«, meinte Big Al. »Die Reisetasche liegt im Kofferraum.«
Der Freitagabendverkehr war heftig, und erst als sie auf die M11 kamen, konnte Big Al den Tempomat auf über 30 Meilen die Stunde einstellen. Er bog knapp zehn Minuten vor Vorstellungsbeginn auf die King’s Parade.
Danny war in den letzten Wochen so mit dem Testament von Nicks Großvater beschäftigt gewesen, dass dies sein erster Besuch im Theater war, seit er Lawrence Davenport in
Bunbury
gesehen hatte.
Lawrence Davenport. Obwohl Danny Pläne für seine drei Antagonisten geschmiedet hatte, musste er jedes Mal, wenn er an Davenport dachte, auch an Sarah denken. Ihm war klar, dass er jetzt sehr wohl wieder in Belmarsh einsitzen könnte, hätte es sie nicht gegeben. Er musste sie unbedingt wiedersehen, denn sie konnte ihm Türen öffnen, für die er sonst keinen Schlüssel besaß.
Big Al brachte den Wagen vor dem Theater zum Stehen. »Wann kommst du nach London zurück, Boss?«
»Ich habe mich noch nicht entschieden«, meinte Danny. »Aber nicht vor Mitternacht.«
Er holte seine Karte an der Theaterkasse ab, zahlte drei Pfund für ein Programmheft und folgte einer Gruppe von Besuchern, die ebenfalls spät eingetroffen waren, ins Parkett. Nachdem er seinen Platz gefunden hatte, blätterte er im Programm. Er hatte
Lady Windermeres Fächer
vor diesem Abend lesen wollen, aber das Buch lag noch ungeöffnet auf seinem Schreibtisch, während er versucht hatte, Milton Friedman zu verstehen.
Danny hielt an einer Seite inne, auf der eine große, glamouröse Porträtaufnahme von Katie Benson zu sehen war. Anders als bei so vielen Schauspielerinnen, war es nicht vor zehn Jahren gemacht worden. Er las ihre kurze Biographie.
Eine Frau ohne Bedeutung
war eindeutig die bedeutendste Rolle, die sie in ihrer kurzen Karriere gespielt
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