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Das Letzte Plädoyer: Roman

Das Letzte Plädoyer: Roman

Titel: Das Letzte Plädoyer: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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öffnete ihn, während er die Treppe hochstieg. Als er die Unterschrift sah, begab er sich direkt in sein Arbeitszimmer und verriegelte die Tür.
    Er las den Brief, war sich aber nicht sicher, wie er reagieren sollte. Benimm dich wie Nick. Denke wie Danny.

64
    »Nick, wie schön, dich zu sehen.« Sarah beugte sich vor und flüsterte: »Bitte sag mir, dass du brav gewesen bist.«
    »Das kommt darauf an, wie du brav definierst.« Danny setzte sich neben sie.
    »Du hast doch hoffentlich keinen Termin bei deiner Lieblingsfrau verpasst?«
    Danny musste an Beth denken, wiewohl er genau wusste, dass sich Sarah auf Ms. Bennett bezog.
    »Keinen einzigen«, versicherte er ihr. »Vor kurzem hat sie mich sogar zu Hause besucht und meine Unterkunft für angemessen befunden. Sie hat lauter Häkchen gemacht.«
    »Du warst nie versucht, ins Ausland zu reisen?«
    »Nur wenn man eine Kurzreise nach Schottland zu Mr. Munro mitzählt.«
    »Gut. Und was hast du sonst noch alles getan, wovon du deiner Anwältin erzählen solltest?«
    »Nicht viel«, meinte Danny. »Was macht Lawrence?«, erkundigte er sich und fragte sich, ob Sarahs Bruder ihr alles erzählt hatte.
    »Es ging ihm niemals besser. Nächsten Donnerstag hat er Probeaufnahmen zu
Holby City
 – für eine neue Rolle, die ihm auf den Leib geschrieben wurde.«
    »Und welche Rolle ist es? Zeuge des Mordes?«, fragte Danny und bereute seine Worte, kaum dass er sie ausgesprochen hatte.
    »Aber nein.« Sarah lachte. »Du denkst an die Rolle, die er in
Zeugin der Anklage
spielte, aber das ist schon Jahre her.«
    »Stimmt«, sagte Danny. »Eine schauspielerische Leistung, die ich nicht vergessen werde.«
    »Ich wusste gar nicht, dass du Larry schon so lange kennst.«
    »Nur aus der Ferne.« Danny war erleichtert, als ihm eine bekannte Stimme zur Rettung eilte. »Hallo Sarah!« Charlie Duncan beugte sich nach unten und küsste sie auf die Wange.
    »Wie schön, Sie zu sehen, Nick«, sagte Duncan. »Ihr beide kennt euch natürlich.«
    »Natürlich«, bestätigte Sarah.
    Duncan flüsterte: »Vorsicht, was Sie sagen. Vor Ihnen sitzt ein Kritiker. Genießen Sie die Vorstellung.«
    Danny hatte das Manuskript von
Bling Bling
gelesen, aber es war ihm nicht möglich gewesen, dem Inhalt zu folgen, darum war er jetzt neugierig, wie es auf der Bühne funktionieren würde und wofür genau er 10 000 Pfund ausgegeben hatte. Er schlug das Programmheft auf und stellte fest, dass das Stück als ›umwerfend komischer Blick auf Großbritannien unter Blair‹ angepriesen wurde. Er blätterte um und las den Absatz über den Autor, einen tschechischen Dissidenten, der fliehen musste, als … Da ging das Licht aus, und der Vorhang hob sich.
    In den ersten fünfzehn Minuten von
Bling Bling
lachte niemand, was Danny überraschte, da das Stück angeblich eine leichtfüßige Komödie sein sollte. Als endlich der Star seinen Auftritt hatte, gab es einige Lacher, aber Danny war sich gar nicht sicher, ob diese vom Stückeschreiber so beabsichtigt gewesen waren. Als sich der Vorhang senkte, musste Danny ein Gähnen unterdrücken.
    »Wie findest du es?«, fragte er Sarah und überlegte, ob ihm etwas entgangen war.
    Sarah legte den Finger an die Lippen und zeigte auf den Kritiker, der sich wie wild Notizen machte. »Lass uns etwas trinken gehen«, schlug sie vor.
    Sarah berührte seinen Arm, während sie langsam den Mittelgang entlangschritten. »Nick, dieses Mal brauche ich einen Rat.«
    »Zu welchem Thema?«, fragte Danny. »Ich muss dich warnen: Ich verstehe rein gar nichts vom Theater.«
    Sie lächelte. »Nein, ich spreche von der wirklichen Welt. Gerald Payne hat mir empfohlen, etwas Geld in einen Grundstücksdeal zu investieren, an dem er beteiligt ist. Er hat deinen Namen erwähnt, darum wollte ich von dir wissen, ob du es für eine gute Investition hältst.«
    Danny hatte keine Ahnung, wie er darauf reagieren sollte. Sosehr er auch ihren Bruder verabscheute, hatte er doch keinen Streit mit dieser bezaubernden Frau, die verhindert hatte, dass er wieder ins Gefängnis musste.
    »Ich rate Freunden grundsätzlich nie dazu, Geld in eine bestimmte Sache zu investieren«, meinte Danny. »Man kann nicht gewinnen: Wenn die Freunde einen Gewinn erzielen, vergessen sie, wer ihnen dazu geraten hat, aber wenn sie ihr Geld verlieren, erinnern sie dich bis ans Ende deiner Tage daran. Ich würde dir nur raten, nie eine Summe einzusetzen, die du dir nicht leisten kannst, und wirklich niemals eine Summe zu riskieren, die dir

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