Das Letzte Plädoyer: Roman
Mal, als er ein solches Angebot angenommen hatte und wie der Abend damals endete. Er wollte das nicht noch einmal durchmachen und schon gar nicht mit ihr. »Es tut mir leid, aber …«
»Bist du verheiratet?«, fragte Sarah.
»Wenn es nur so wäre«, sagte Danny.
»Ich wünschte, ich hätte dich vor ihr kennengelernt.« Sarah löste sich von ihm.
»Das wäre nicht möglich gewesen«, sagte Danny rätselhaft.
»Bring sie das nächste Mal mit«, bat Sarah. »Ich würde sie gern kennenlernen. Gute Nacht, Nick. Und danke noch mal für deinen Rat.« Sie küsste ihn auf die Wange und zog los, um ihrem Bruder Gesellschaft zu leisten.
Danny hätte sie zu gern davor gewarnt, auch nur einen einzigen Penny in Paynes Olympiaunterfangen zu investieren, aber er wusste, bei einer so klugen Frau wäre das Risiko einfach zu groß.
Er fädelte sich in die schweigende Menge ein, die schnellstmöglich aus dem Theater strömte, konnte es aber nicht vermeiden, dem niedergeschlagenen Charlie Duncan aus dem Weg zu gehen, der am Ausgang Stellung bezogen hatte. Duncan schenkte Danny ein schwaches Lächeln.
»Tja, wenigstens werde ich kein Geld für eine rauschende Dernièrenparty ausgeben müssen.«
65
Danny traf sich mit Gerald Payne vor dem St. Stephens Eingang des Westminster Palace. Es war sein erster Besuch im Unterhaus, und er plante, dass es Paynes letzter sein würde.
»Ich habe zwei Karten für die Besuchergalerie«, verkündete Payne dem Polizisten am Eingang mit lauter Stimme. Es dauerte dennoch geraume Zeit, bis sie die Sicherheitskontrollen hinter sich hatten.
Nachdem sie ihre Taschen entleert hatten und durch den Metalldetektor gegangen waren, führte Payne Danny einen langen Marmorflur entlang zur großen Lobby.
»Die haben alle keine Karten«, erklärte Payne, als sie an einer Reihe von Leuten vorbeikamen, die auf grünen Bänken saßen und geduldig darauf warteten, zur Besuchergalerie vorgelassen zu werden. »Vor heute Abend kommen die nicht rein, wenn überhaupt.«
Danny nahm die Atmosphäre in der großen Lobby in sich auf, während Payne zu dem Polizisten an der Zugangskontrolle ging und seine Karten vorzeigte. Parlamentsabgeordnete plauderten mit Besuchern aus ihren Wahlkreisen, Touristen starrten zur Mosaikdecke hoch, andere, für die alles reine Routine war, schritten zielgerichtet durch die Lobby und gingen einfach ihrer Arbeit nach.
Payne schien nur an einer einzigen Sache interessiert: Er wollte sicherstellen, dass er einen guten Platz hatte, wenn die Ministerin sich erhob, um vom Rednerpult aus ihre Erklärung abzugeben. Danny wünschte sich ebenfalls, dass Payne die bestmögliche Aussicht genießen möge.
Der Polizist wies in einen Gang zu seiner Rechten. Payne marschierte los, und Danny musste sich beeilen, um ihn wieder einzuholen. Payne fegte mit großen Schritten über den grünen Teppich im Gang und erklomm zielsicher eine Treppe in den ersten Stock, als sei er bereits Parlamentsmitglied. Er und Danny wurden am Treppenkopf von einem Parlamentsbediensteten in Empfang genommen, der ihre Karten prüfte und sie dann zur Besuchergalerie führte. Als Erstes stach Danny ins Auge, wie klein die Galerie war und wie wenig Plätze es für Besucher gab, was die große Zahl an Menschen erklärte, die im Erdgeschoss warten mussten. Der Parlamentsdiener fand zwei Plätze in der vierten Reihe für sie und reichte ihnen die Tagesordnung. Danny beugte sich vor und sah auf die Abgeordnetenplätze hinunter. Er war überrascht, wie wenige Parlamentarier anwesend waren, obwohl es mitten am Tag war. Offenbar schienen nicht viele daran interessiert, wo das künftige olympische Velodrom stehen würde, auch wenn die Zukunft zahlreicher Menschen von der Entscheidung der Ministerin abhing. Einer dieser Menschen saß in diesem Moment neben Danny.
»Das sind überwiegend Londoner Abgeordnete«, flüsterte Payne, während er die entsprechende Seite der Tagesordnung aufschlug. Seine Hand zitterte, als er Dannys Aufmerksamkeit auf das obere Ende der Seite lenkte: 12 Uhr 30, Erklärung der Sportministerin.
Danny versuchte, dem zu folgen, was im Saal unten vor sich ging. Payne erklärte ihm, dass der Tag für Fragen an den Gesundheitsminister reserviert war, die jedoch um 12 Uhr 30 abrupt enden würden. Es freute Danny, wie ungeduldig Payne darauf harrte, seinen Platz auf der Galerie für einen Sitz auf den grünen Bänken unten im Saal einzutauschen.
Als die Uhr über dem Sitz des Sprechers sich halb eins näherte,
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