Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Letzte Plädoyer: Roman

Das Letzte Plädoyer: Roman

Titel: Das Letzte Plädoyer: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
Vom Netzwerk:
Sie den Angeklagten wiedergesehen?«, erkundigte sich Redmayne bei Beth.
    »Noch am selben Abend. Er lud mich ins Hammersmith Palais ein«, führte Beth aus. »Er und mein Bruder gingen jeden Samstagabend ins Palais – mehr Hühner pro Quadratmeter als auf jeder Hühnerfarm, wie Bernie zu sagen pflegte.«
    »Wie oft sahen Sie sich nach dieser ersten Verabredung?«, erkundigte sich Redmayne.
    »Fast jeden Tag.« Sie hielt inne. »Bis man ihn eingesperrt hat.«
    »Ich möchte Sie jetzt zu jenem Abend des 18. September vorigen Jahres zurückführen«, sagte Redmayne.
    Beth nickte.
    »Ich möchte, dass Sie den Geschworenen mit Ihren eigenen Worten genau mitteilen, was in jener Nacht geschah.«
    »Es war Dannys Idee.« Beth sah zum Angeklagten hinüber und lächelte. »Er fand, wir sollten im West End essen gehen, schließlich war es ein besonderer Abend.«
    »Ein besonderer Abend?«, lieferte Redmayne das Stichwort.
    »Ja. Danny wollte mir einen Heiratsantrag machen.«
    »Wie konnten Sie sich da so sicher sein?«
    »Ich hatte gehört, wie mein Bruder zu meiner Mutter sagte, dass Danny zwei Monatsgehälter für einen Ring ausgegeben hatte.« Sie hielt die linke Hand hoch, damit die Geschworenen den Solitärdiamanten in der goldenen Fassung sehen konnten.
    Alex wartete, bis das Gemurmel verstummte. »Hat er Sie gefragt, ob Sie seine Frau werden wollen?«
    »Ja, das hat er«, erwiderte Beth. »Er ist sogar auf die Knie gegangen.«
    »Und Sie haben den Antrag angenommen?«
    »Natürlich«, erklärte Beth. »Ich wusste, dass wir heiraten würden, schon an dem Tag, als ich ihn zum ersten Mal sah.«
    Pearson notierte sich ihren ersten Fehler.
    »Was geschah als Nächstes?«
    »Bevor wir das Restaurant verließen, rief Danny Bernie an, um ihm die Neuigkeit mitzuteilen. Bernie wollte sich uns später anschließen, damit wir alle zusammen feiern konnten.«
    »Und wo wollten Sie sich für diese Feier treffen?«
    »Im Dunlop Arms an der Hambledon Terrace in Chelsea.«
    »Warum gerade dieses Lokal?«
    »Danny war schon einmal dort gewesen, nachdem West Ham gegen Chelsea in Stamford Bridge gespielt hatte. Er meinte, es sei dort sehr edel und würde mir bestimmt gefallen.«
    »Wann kamen Sie dort an?«
    »Ich bin mir nicht sicher«, meinte Beth. »Aber nicht vor zehn.«
    »Ihr Bruder wartete bereits auf Sie?«
    »Er macht es schon wieder, Euer Lordschaft«, warf Pearson ein.
    »Es tut mir leid, Euer Lordschaft«, sagte Redmayne. Er drehte sich erneut zu Beth. »Wann traf Ihr Bruder ein?«
    »Er war bereits dort«, antwortete Beth.
    »Ist Ihnen sonst noch jemand im Lokal aufgefallen?«
    »Ja«, sagte Beth. »Ich sah den Schauspieler Lawrence Davenport – Dr. Beresford. Er stand mit drei anderen Männern an der Bar.«
    »Kannten Sie Mr. Davenport persönlich?«
    »Aber nein«, sagte Beth. »Nur aus dem Fernsehen.«
    »Dann waren Sie sicher sehr aufgeregt, an dem Abend, an dem Sie sich verlobten, auf einen Fernsehstar zu treffen?«
    »Nein, so sehr beeindruckte mich das auch wieder nicht. Ich weiß noch, dass ich dachte, dass er nicht so gut aussieht wie Danny.« Mehrere Geschworene musterten den unrasierten Mann mit dem kurzen Stachelhaar, der ein West-Ham-T-Shirt trug, das nicht so aussah, als sei es in letzter Zeit gebügelt worden. Alex fürchtete, dass die meisten Geschworenen nicht mit Beths Einschätzung übereinstimmten.
    »Was geschah dann?«
    »Wir tranken eine Flasche Champagner, und dann fand ich, dass wir nach Hause gehen sollten.«
    »Sind Sie nach Hause gegangen?«
    »Nein. Bernie bestellte eine zweite Flasche, und als der Barkeeper die leere Flasche mitnehmen wollte, hörte ich jemanden sagen ›Ist an die doch verschwendet.‹«
    »Wie haben Danny und Bernie darauf reagiert?«
    »Sie haben es nicht gehört, aber ich sah, wie einer der Männer an der Bar mich anstarrte. Er zwinkerte, dann öffnete er den Mund und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen.«
    »Welcher der vier Männer?«
    »Mr. Craig.«
    Danny sah zur Empore hoch, von der aus Craig finster auf Beth hinunterschaute. Glücklicherweise konnte sie ihn nicht sehen.
    »Haben Sie das Danny gesagt?«
    »Nein, der Mann war offensichtlich betrunken. Außerdem bekommt man Schlimmeres zu hören, wenn man im East End groß wird. Und ich wusste nur zu gut, wie Danny reagieren würde, wenn ich es ihm sagte.«
    Pearson schrieb ununterbrochen mit.
    »Also haben Sie ihn ignoriert?«
    »Ja«, sagte Beth. »Aber dann wandte sich derselbe Mann an seine Freunde und sagte:

Weitere Kostenlose Bücher