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Das Letzte Plädoyer: Roman

Das Letzte Plädoyer: Roman

Titel: Das Letzte Plädoyer: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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immer Kapitän der Mannschaft?«
    »O ja. Seine Kumpel nannten ihn Kapitän Cartwright. Er war der Kapitän aller Schulmannschaften – Fußball, Kricket, sogar des Boxteams.«
    Alex fiel auf, dass ein oder zwei Geschworene lächelten. »Verstand sich Ihr Bruder gut mit Danny?«
    »Danny war sein bester Freund«, erklärte Beth.
    »Haben Sie sich ständig gestritten, wie es mein verehrter Kollege angedeutet hat?« Redmayne sah kurz zum Staatsanwalt hinüber.
    »Nur über West Ham oder Bernies jeweils neueste Freundin.« Dieses Mal gelang es einem der Geschworenen gerade noch, sein Lachen zu unterdrücken.
    »Aber stimmt es nicht, dass Ihr Bruder Danny in der ersten Runde der Boxmeisterschaft des Bow Street Boys Club im letzten Jahr zu Boden schlug?«
    »Doch, das hat er getan. Bernie war immer schon der bessere Boxer, und Danny wusste das auch. Danny hat einmal zugegeben, dass er von Glück reden könne, wenn er es bis in die zweite Runde schaffte, sollten sie aufeinandertreffen.«
    »Dann gab es also keine Unstimmigkeiten zwischen ihnen, wie es mein verehrter Herr Kollege darstellte?«
    »Woher will
er
das denn wissen?«, rief Beth. »Er ist doch keinem von beiden jemals vorher begegnet!«
    Danny musste wieder lächeln.
    »Miss Wilson«, sagte der Richter, nicht mehr ganz so zuvorkommend. »Bitte beschränken Sie sich darauf, nur die Fragen zu beantworten.«
    »Wie lautete die Frage?« Beth klang verwirrt.
    Der Richter sah auf seinen Notizblock. »Herrschten zwischen Ihrem Bruder und dem Angeklagten Unstimmigkeiten?«
    »Nein«, erwiderte Beth. »Wie ich schon sagte, waren sie die besten Freunde.«
    »Sie sagten dem Gericht außerdem, dass Danny nie mit Ihnen sprach, als Sie noch auf die Schule gingen.« Redmayne versuchte, sie wieder zum Drehbuch zurückzuführen. »Dennoch sind Sie heute verlobt.«
    »Das stimmt.« Beth sah zu Danny hinüber.
    »Wie kam es zu dieser Meinungsänderung?«
    »Als Danny und mein Bruder von der Clem Attlee abgingen, fingen sie beide in der Werkstatt meines Vaters an. Ich ging noch ein weiteres Jahr auf die Clem Attlee, wechselte dann auf eine weiterführende Schule und schließlich an die Universität von Exeter.«
    »Wo Sie Ihren Abschluss in Englisch machten?«
    »Das ist richtig«, sagte Beth.
    »Was war Ihre erste Arbeitsstelle nach dem Studium?«
    »Ich wurde Sekretärin bei der Drake Marine Versicherung.«
    »Sie hätten mit Ihren Qualifikationen doch sicher eine bessere Stelle finden können?«
    »Möglicherweise«, räumte Beth ein. »Aber die Büros von Drake sind in der Innenstadt, und ich wollte nicht allzu weit weg von zu Hause.«
    »Ich verstehe. Wie viele Jahre arbeiten Sie schon für diese Firma?«
    »Fünf«, sagte Beth.
    »In dieser Zeit wurden Sie von der einfachen Sekretärin zur persönlichen Assistentin des Vorstandsvorsitzenden befördert?«
    »Ja.«
    »Wie viele Sekretärinnen beschäftigt die Drake Versicherung?«, wollte Redmayne wissen.
    »Die genaue Anzahl ist mir nicht bekannt«, meinte Beth. »Es müssen aber über hundert sein.«
    »Und doch haben Sie den besten Job bekommen?«
    Beth erwiderte darauf nichts.
    »Wann haben Sie Danny wiedergesehen, nachdem Sie von der Universität nach London zurückgekehrt waren?«
    »Gleich nachdem ich meine Stelle angetreten hatte«, erläuterte Beth. »Meine Mutter bat mich eines Samstagmorgens, meinem Dad das Mittagessen in die Werkstatt zu bringen. Danny war dort, mit dem Kopf unter einer Kühlerhaube. Zuerst dachte ich, er hätte mich nicht bemerkt, aber dann sah er auf und schlug mit dem Kopf gegen die Kühlerhaube.«
    »Und damals bat er Sie um die erste Verabredung?«
    Pearson sprang hoch. »Euer Lordschaft, soll der Zeugin wirklich jedes Wort in den Mund gelegt werden, als ob sie für die Aufführung eines Laientheaterspiels probt?«
    Nicht schlecht, dachte Alex. Der Richter hätte Pearson womöglich recht gegeben, wenn dieser in den letzten zehn Jahren diesen Spruch nicht immer wieder gebracht hätte. Dennoch beugte er sich vor und ermahnte den Verteidiger. »Mr. Redmayne, bitte stellen Sie der Zeugin künftig ausschließlich Fragen und geben Sie keine Antworten vor, von denen Sie hoffen oder erwarten, dass Miss Wilson sie nachspricht.«
    »Es tut mir leid, Euer Ehren«, sagte Redmayne. »Ich will versuchen, Euer Lordschaft nicht noch einmal zu verstimmen.«
    Richter Sackville runzelte die Stirn. Er erinnerte sich, dass Redmaynes Vater diesen Satz mit derselben Unaufrichtigkeit zu sagen pflegte.
    »Wann haben

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