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Das letzte Revier

Das letzte Revier

Titel: Das letzte Revier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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D-L-R. Wie >Das letzte Revier<. Vielleicht hatte Lucy die Idee für den Namen daher.«
    »Das letzte Revier. Du meinst, Lucys Sache - McGoverns Firma in New York? Was zum Teufel hat die mit einer Akte von Benton zu tun?«
    »Gute Frage«, sage ich.
    »Okay. Irgendwo hab ich sie. Ich werde sie suchen, und dann komm ich vorbei.«
    Anna ist wieder in ihr Schlafzimmer gegangen, und ich mache mir ein paar Gedanken über unser Festtagsessen, während ich auf Lucy und McGovern warte. Ich hole Lebensmittel aus dem Kühlschrank und lasse Revue passieren, was mir Lucy über McGoverns New Yorker Firma erzählte. Lucy meinte, der Name Das letzte Revier sei aus einem Scherz entstanden. Wenn du nicht weißt, an wen du dich noch wenden kannst, dann geh zum letzten Revier. Und in Annas Brief steht, dass er ihr erzählte, er würde beim Letzten Revier enden. Kryptisch. Rätsel. Benton glaubte, dass seine Zukunft und die Sachen, die er in der Akte sammelte, in irgendeinem Zusammenhang standen. Das letzte Revier bedeutet Tod, denke ich. Als was würde Benton enden? Als Leiche. Meinte er das? Wie sonst sollte er enden?
    Vor Tagen habe ich Anna versprochen, das Weihnachtsessen zu kochen, wenn sie nichts gegen eine Italienerin in ihrer Küche hätte, die an den Feiertagen keinen Truthahn anrühren würde. Anna hat heldenhaft eingekauft. Sogar kaltgepresstes Olivenöl und frischen Büffelmozzarella. Ich fülle einen großen Topf mi t Wasser, gehe in Annas Schlafzimmer und erkläre ihr, dass sie nicht nach Hilton Head fahren kann, bevor sie nicht die cucina Scarpetta und ein wenig Wein probiert hat. Es ist ein Familienfest, sage ich, während sie sich die Zähne putzt. Mir wären Jurys und Staatsanwälte gleichgültig bis nach dem Essen. Warum kocht sie nicht etwas Österreichisches? Daraufhin spuckt sie beinahe die Zahnpasta aus. Niemals, sagt sie. Wenn wir beide gleichzeitig in der Küche arbeiten würden, würden wir uns gegenseitig umbringen. Eine Weile lang hebt sich die Stimmung in Annas Haus. Gegen neun tauchen Lucy und Teun auf und legen Geschenke unter den Baum. Ich verknete auf einem Brett Eier und Mehl, und als der Teig die richtige Konsistenz hat, wickle ich ihn in Frischhaltefolie. Dann suche ich nach der handbetriebenen Nudelmaschine, die Anna behauptet zu haben. Dabei springe ich von einem Gedanken zum nächsten und höre kaum, was Lucy und McGovern miteinander reden.
    »Es ist nicht so, dass ich nicht fliegen kann, wenn keine Sichtflugbedingungen sind.« Lucy erklärt irgendetwas über ihren neuen Helikopter, der ihr offenbar inzwischen nach New York geliefert wurde. »Ich habe ja meine Instrumente. Aber Instrumentenflug interessiert mich nicht, weil ich nur einen Motor habe und deswegen immer den Boden sehen will. Bei Scheißwetter will ich nicht über den Wolken fliegen.«
    »Klingt gefährlich«, sagt McGovern.
    »Ist es überhaupt nicht. Die Motoren versagen bei diesen Dingern nie, aber es zahlt sich immer aus, sich den schlimmstmöglichen Fall vor Augen zu halten.«
    Ich knete erneut den Teig. Das tue ich am liebsten, wenn ich Pasta mache, und ich benutze nie irgendwelche Küchengeräte, weil die Wärme der Hände der frischen Pasta eine Textur verleiht, die man mit elektrischen Geräten nicht erreichen kann. Ich komme in einen Rhythmus, drücke den Teig auseinander, klappe ihn zusammen, drehe ihn um und presse ihn mit de r Kante meiner guten Hand flach, während auch ich an schlimmstmögliche Fälle denke. Was hielt Benton für den schlimmstmöglichen Fall? Wenn er glaubte, dass er in seinem metaphorischen Letzten Revier enden würde, was könnte dann der schlimmstmögliche Fall für ihn gewesen sein? Auf einmal bin ich sicher, dass er nicht den Tod damit meinte. Nein. Benton wusste sehr genau, dass es viel Schlimmeres als den Tod gibt.
    »Ich habe ihr hin und wieder Unterricht gegeben. Sie hat schnell gelernt. Leute, die mit den Händen arbeiten, sind im Vorteil«, sagt Lucy zu McGovern und meint mich damit.
    Dort werde ich enden. Bentons Worte gehen mir nicht aus dem Sinn.
    »Richtig. Weil man gut koordinieren muss.«
    »Man muss gleichzeitig beide Hände und beide Füße benutzen können. Und im Gegensatz zu einem Flugzeug mit Tragflächen ist ein Helikopter immer instabil.«
    »Das sage ich doch. Sie sind gefährlich.« Dort werde ich enden, Anna.
    »Sind sie nicht, Teun. Dir kann in dreihundert Meter Höhe der Motor ausfallen, und du kannst trotzdem sicher landen. Die Luft hält die Rotorblätter in Bewegung. Hast

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