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Das letzte Revier

Das letzte Revier

Titel: Das letzte Revier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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Sieht so aus, als hätte er Recht behalten«, sagt Marino. »Wir sind Das l etzte Revier, und wir bearbeiten seinen Fall. Ist das nicht erstaunlich?«
    »Meinst du, dass er die Akte nach Philadelphia mitgenommen hat, weil er sicher sein wollte, dass wir, du oder ich, sie kriegen?«
    »Vorausgesetzt, dass ihm etwas passiert?« Ich nicke.
    »Vielleicht«, sagt er. »Er ahnte, dass er vielleicht nicht mehr lange leben würde, und er wollte, dass wir die Akte finden , sollte ihm etwas zustoßen. Und eins ist merkwürdig. Es steht nicht viel drin in der Akte, so als hätte er gewusst, dass andere sie in die Finger kriegen würden, und er wollte nicht, dass was drinsteht, was die falsche Person zu lesen bekommen könnte. Findest du es nicht interessant, dass er keine Namen nennt? Wenn er jemanden verdächtigte, warum nannte er dann keine Namen?«
    »Die Akte hat etwas Kryptisches«, stimme ich ihm zu. »Er hatte also Angst, dass die Akte in falsche Hände geraten würde? In wessen Hände? Der Polizei? Er wusste, dass die Polizei seine Sachen untersuchen würde, wenn ihm was passiert. Und das haben sie auch getan. Die Polizei in Philly hat seine Sachen im Hotelzimmer unter die Lupe genommen und sie dann mir übergeben. Er konnte sich denken, dass du zu irgendeinem Zeitpunkt seine Sachen sehen würdest. Vielleicht auch Lucy.«
    »Ich glaube, er konnte nicht wissen, wer die Akte sehen würde. Deswegen war er vorsichtig, Punkt. Und Benton war bekannt für seine Vorsicht.«
    »Und er war dort, um dem ATF zu helfen«, fährt Marino fort. »Also könnte er gedacht haben, dass das ATF die Akte in die Finger kriegt, stimmt's? Lucy war beim ATF. McGovern war beim ATF und verantwortlich für das Team, das die Brände bearbeitete, die Carrie und ihr Arschloch von Komplize gelegt hatten, um ihr hässliches kleines Hobby zu verbergen, nämlich den Leuten das Gesicht herauszuschneiden.« Marino kneift die Augen zusammen. »Talley ist beim ATF«, sagt er. »Vielleicht sollten wir uns seine DNS besorgen. Jammerschade.« Wieder setzt er diese Miene auf. Ich glaube, Marino wird mir nie verzeihen, dass ich mit Jay Talley geschlafen habe. »Du hattest ja seine DNS. In Paris. Hast du nicht irgendwo noch einen Fleck, den du noch nicht gewaschen hast?«
    »Halt den Mund, Marino«, sage ich leise.
    »Ich hab Entzugserscheinungen.« Er steht auf und geht zu m Schrank. Jetzt ist es Zeit für Bourbon. Er gießt Booker's in ein Glas und kommt zum Tisch zurück. »Das wäre doch was, wenn sich herausstellen würde, dass Talley seine Finger von A bis Z im Spiel hat. Deswegen hat er dich vielleicht auch zu Interpol geholt. Er wollte herausfinden, ob du wusstest, was Benton wusste. Und weißt du, warum? Weil Benton, als er nach Susans Ermordung herumstocherte, vielleicht einer unangenehmen Wahrheit auf die Spur kam. Und Talley kann es sich nicht leisten, dass diese Wahrheit bekannt wird.«
    »Worüber redet ihr zwei?« Lucy steht in der Küche. Ich habe sie nicht reinkommen hören.
    »Klingt nach einem Job für dich.« Marino sieht sie aus verquollenen Augen an, während er den Bourbon in seinem Glas schwenkt. »Warum forscht ihr, du und Teun, nicht Talley aus und findet heraus, welchen Dreck er am Stecken hat. Weil ich tief in meinem kleinen Herzen glaube, dass es eine ganze Menge Dreck ist. Und übrigens.« Das gilt mir. »Für den Fall, dass du es noch nicht weißt, er war einer derjenigen, die Chandonne nach New York verfrachtet haben. Ist das nicht interessant? Er ist dabei, wenn Berger ihn verhört. Er sitzt sechs Stunden neben ihm im Auto. He, mittlerweile sind sie wahrscheinlich Blutsbrüder - oder vielleicht waren sie das auch schon.«
    Lucy schaut aus dem Küchenfenster, die Hände in den Taschen ihrer Jeans. Offensichtlich ist sie sauer auf Marino, und sein Verhalten ist ihr peinlich. Er schwitzt und redet vulgär, er ist unsicher auf den Beinen, voller Hass und Trotz in der einen Minute, verdrossen in der nächsten.
    »Wisst ihr, was ich nicht ausstehen kann?« Er lässt nicht locker. »Korrupte Polizisten, die ungeschoren davonkommen, weil alle Angst haben, ihnen das Handwerk zu legen. Und niemand traut sich an Talley ran, weil er so viele Sprachen spricht und in Harvard war und eine goldener Junge aus reicher Familie ist -«
    »Du hast ja keine Ahnung«, unterbricht Lucy ihn, und mittlerweile ist auch McGovern in der Küche. »Du täuschst dich. Jay ist nicht off limits, und du bist nicht der Einzige, der Zweifel an ihm hat.«
    »Ernsthafte

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