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Das letzte Revier

Das letzte Revier

Titel: Das letzte Revier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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hat keine Ahnung, Marino.«
    »Eine Schande, weil es in James City County wirklich gute Polizisten gibt«, entgegnet Marino. »Das Problem ist, Stanfields Schwager ist der Abgeordnete Matthew Dinwiddie, deswegen wurde Stanfield immer mit Samthandschuhen angefasst. Er hat so viel Ahnung von Mord wie Winnie the Pooh. Aber vermutlich stand das auf seiner Wunschliste, und Dinwiddie, der Dünnbrettbohrer, hat mit dem dortigen Polizeichef Süßholz geraspelt.«
    »Schau, was du tun kannst«, sage ich.
    Er zündet sich eine weitere Zigarette an, seine Auge n schweifen durch den Einfahrtsbereich, seine Gedanken sind mit Händen zu greifen. Ich widerstehe dem Wunsch zu rauchen. Die Lust danach ist schrecklich, und ich hasse mic h selbst dafür, die Gewohnheit wieder aufgenommen zu haben. Irgendwie denke ich immer, dass ich nur eine einzige Zigarette rauchen werde, und immer täusche ich mich. Marino und ich schweigen eine Weile verlegen. Schließlich spreche ich den Fall Chandonne an und was Righter mir am Sonntag erzählt hat.
    »Wirst du mir sagen, was hier vor sich geht?«, frage ich Marino leise. »Ich nehme an, dass er heute am frühen Morgen aus dem Krankenhaus entlassen wurde, und ich nehme an, dass du dort warst. Und vermutlich hast du Berger getroffen.« Er zieht an der Zigarette, lässt sich Zeit. »Ja, Doc, ich war dort. Es war wie in einem verdammten Zirkus.« Seine Worte sind mit Rauch vermischt. »Es waren sogar Journalisten aus Europa da.« Er blickt mich an, und ich spüre, dass es vieles gibt, was er mir nicht erzählen wird, und das deprimiert mich zutiefst. »Wenn du mich fragst, sollten sie Arschlöcher wie ihn ins BermudaDreieck stecken, wo niemand mit ihnen reden oder sie fotografieren darf«, fährt Marino fort. »Es ist einfach nicht richtig, außer dass in diesem Fall der Kerl so hässlich ist, dass er wahrscheinlich allen technische Probleme bereitet hat und ein paar teure Kameras zu Bruch gegangen sind. Die Ketten, in denen der Kerl vorgeführt wurde, hätten ausgereicht, um ein Schlachtschiff zu verankern. Und sie haben ihn geführt, als wäre er stockblind. Seine Augen waren verbunden, er hat getan, als hätte er irrsinnige Schmerzen. Hat eine Riesenshow abgezogen.«
    »Hast du mit ihm gesprochen?« Das ist das Einzige, was ich wirklich wissen will.
    »Es war nicht mein Auftritt«, erwidert er merkwürdigerweise, starrt ins Leere und beißt die Zähne zusammen. »Es heißt, dass vielleicht Hornhauttransplantationen gemacht werden müssen. Verdammt. Millionen können sich nicht einmal eine Brille leisten, und dieses haarige Stück Scheiße kriegt neue Hornhäute.
    Und die Steuerzahler werden für die Operation aufkommen, so wie wir die Ärzte und Pfleger und weiß Gott wen zahlen, die sich um diesen Wichser kümmern.« Er drückt wütend die Zigarette im Aschenbecher aus. »Ich muss jetzt los.« Er steht widerwillig auf. Er möchte mit mir reden, aber aus irgendeinem Grund wird er es nicht tun. »Lucy und ich werden später ein Bier trinken. Sie behauptet, sie hätte große Neuigkeiten für mich.«
    »Die soll sie dir selbst erzählen«, sage ich. Er wirft mir einen schrägen Blick zu. »Du willst mich also hängen lassen, was?«
    Meiner Meinung nach ist er mit Reden an der Reihe. »Nicht mal einen Hinweis? Sind es gute oder schlechte Neuigkeiten? Erzähl mir bloß nicht, dass sie schwanger ist«, fügt er ironisch hinzu, als er mir die Tür aufhält und wir die Einfahrt verlassen. Im Autopsiesaal spritzt Turk meinen Arbeitsplatz ab, Wasser platscht und Stahl kracht, als sie mit einem Schwamm den Tisch abwischt. Als sie mich sieht, ruft sie mir zu, dass Rose versucht hat, mich zu erreichen. Ich gehe zum Telefon. »Die Gerichte sind geschlossen«, informiert mich Rose. »Aber aus Righters Büro höre ich, dass er ihre Aussage sowieso stipulieren will. Also, kein Grund zu Sorge.«
    »Was für eine Überraschung.« Wie nannte Anna ihn? Einen Mann ohne Rückgrat.
    »Und Ihre Bank hat angerufen. Sie sollten einen Mann namens Greenwood zurückrufen.« Meine Sekretärin gibt mir die Nummer. Wann immer meine Bank mit mir sprechen will, werde ich paranoid. Entweder sind Investitionen den Bach runtergegangen, oder mein Konto ist überzogen, weil der Computer spinnt, oder es gibt irgendein anderes Problem. Ich erwische Greenwood in der Abteilung für Privatkunden. »Es tut mir sehr Leid«, sagt er kühl. »Es handelt sich um einen Irrtum. Ein Missverständnis, Dr. Scarpetta. Es tut mir sehr Leid, das s wir

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