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Das Letzte Ritual

Das Letzte Ritual

Titel: Das Letzte Ritual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yrsa Sigurdardottir
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bereits rauchgeschwängert.
    »Was wollt ihr eigentlich von uns?«, fragte das rothaarige Mädchen, Marta Maria. Ihre Freunde schauten sie an, froh, dass jemand die Wortführung übernahm und die Aufmerksamkeit auf sich zog. Dann rauchten sie weiter.
    »Wir möchten uns mit euch über Harald unterhalten«, antwortete Dóra. »Ihr wisst ja, dass wir mehrmals versucht haben, euch zu treffen, was nicht gerade auf Gegenliebe stieß.«
    Marta Maria ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen. »Wir haben zurzeit viel an der Uni zu tun und wichtigere Dinge zu erledigen, als mit Leuten zu sprechen, die wir überhaupt nicht kennen. Außerdem sind wir nicht verpflichtet, mit euch zu sprechen. Jeder von uns hat eine polizeiliche Aussage gemacht.«
    »Ach ja, stimmt«, sagte Dóra. Sie versuchte, sich nicht anmerken zu lassen, dass dieses Mädchen und im Grunde die ganze Clique ihr auf die Nerven ging. »Wir sind euch sehr dankbar, dass ihr euch die Zeit genommen habt, und wir versprechen, euch nicht lange aufzuhalten. Wie euch bekannt ist, untersuchen wir den Mord an Harald im Auftrag seiner Familie in Deutschland. Wir haben gehört, dass ihr am häufigsten mit ihm zusammen wart.«
    »Da bin ich mir nicht so sicher; wir haben selbstverständlich ziemlich viel Zeit mit ihm verbracht, aber wir haben natürlich keine Ahnung, was er sonst noch gemacht hat«, entgegnete Marta Maria, während Bríet ernst nickte, um ihr beizupflichten. Die jungen Männer starrten nur vor sich hin.
    »Du sprichst so, als wäret ihr eine Person«, bemerkte Matthias. »Wir haben mit Hugi þórisson gesprochen, den ihr ja alle kennt, und er behauptet, dass du, Halldór, am engsten mit Harald befreundet warst und ihm bei Übersetzungen und anderen Dingen geholfen hast.« Er sprach direkt zu Halldór, der an Marta Maria gequetscht dasaß. »Stimmt das etwa nicht?«
    Halldór schaute auf. »Äh, doch, wir waren ziemlich oft zusammen. Harald hatte Schwierigkeiten mit isländischen Dokumenten und anderen Dingen und ich hab ihm geholfen. Wir waren gute Kumpels.« Er zuckte die Achseln, um zu betonen, dass es sich um eine ganz normale Freundschaft gehandelt hatte.
    »Du bist auch ein guter Kumpel von Hugi, oder?«, fragte Dóra.
    »Ja. Wir sind Jugendfreunde«, sagte Halldór und neigte den Kopf. Durch eine schnelle Kopfbewegung fiel ihm sein Haar ins Gesicht, was weiteren Augenkontakt verhinderte.
    »Dein einer Freund wurde ermordet und dein anderer Freund steht unter Mordverdacht. Man sollte meinen, du müsstest ganz versessen darauf sein, uns zu helfen. Oder nicht?« Matthias lächelte Halldór zu, erreichte ihn damit aber nicht. Er schaute die anderen Studenten an. »Und ihr? Das gilt natürlich auch für euch.«
    Alle murmelten zustimmend »hm« oder nickten.
    »Gut.« Matthias klopfte sich auf den Schenkel. »Dann können wir ja loslegen. Aber womit fangen wir an?« Er blickte zu Dóra. »Dóra, möchten Sie vielleicht beginnen?«
    Dóra lächelte und wendete sich an die Studenten. »Wie wäre es, wenn ihr uns erzählt, wie ihr Harald kennen gelernt habt und was es mit diesem Hexenverein auf sich hatte? Wir finden das alles sehr merkwürdig.«
    Alle schauten zu Marta Maria, in der Hoffnung, sie möge das Wort ergreifen. Sie gab die Frage jedoch an Halldór weiter, indem sie ihn – übertrieben heftig, fand Dóra – mit dem Ellbogen anstieß. Halldór schnitt eine Grimasse und antwortete. »Ich hab Harald letztes Jahr zum ersten Mal getroffen, Hugi war auch dabei. Die beiden hatten sich in einer Kneipe in der Stadt kennen gelernt. Ich fand ihn nett und anders und Hugi auch und danach haben wir uns verabredet, wie es halt so üblich ist. Sind essen gegangen, in Kneipen, auf Konzerte und so was. Harald hat uns dann gefragt, ob wir einem Verein beitreten möchten, den er gründen wollte, und wir haben einfach ja gesagt.«
    Marta Maria ergriff das Wort. »Ich bin durch Bríet in den Verein gekommen. Sie hatte Harald in der Uni kennen gelernt und wollte, dass ich mitkomme, um die Sache abzuchecken.« Bríet nickte eifrig.
    »Und ihr?« Dóra richtete ihre Frage an Andri und Brjánn, die rauchend nebeneinanderhockten.
    »Wir?«, fragte Andri dümmlich und verschluckte sich an dem Rauch, den er vergessen hatte auszublasen.
    »Ja«, entgegnete Dóra. »Ihr beiden.« Sie zeigte auf die beiden, um jegliche Zweifel aus dem Weg zu räumen.
    Brjánn kam Andri zu Hilfe. »Ich studiere Geschichte und hab den Verein auf dieselbe Weise kennen gelernt wie Bríet –

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