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Das letzte Theorem

Das letzte Theorem

Titel: Das letzte Theorem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pohl Clarke
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abzuschneiden, ziemlich gut.
    Die Konstruktion des Solarsegler-Simulators war wesentlich billiger gewesen als der Bau der Anlage mit künstlich erzeugter Mondschwerkraft. Der Simulator war im Grunde nur eine Kammer, in der alle sechs Wände aus Bildschirmen bestanden. Aber die Computerprogramme, mit denen man das Solarsegeln erlernen und üben konnte, waren überaus komplex - und dementsprechend teuer. Die Kosten waren schon für die Universität hoch, und aus eigenen Mitteln hätten die Subramanians sie niemals aufbringen können.

    Myra reichte Natasha ihren Handcomputer. »Hier habe ich ein Bild von der Gruppe. Es wurde aufgenommen, als sie vor ein paar Wochen eine Strandparty feierte. Ich finde, die Kids sehen aus, als könntest du dich gut mit ihnen verstehen.«
    »Huh!«, machte Natasha und betrachtete das Foto von den jungen Leuten - es waren ungefähr ein Dutzend -, das der Bildschirm zeigte.
    Sie sprach nicht aus, dass mindestens vier der Jungen auf dem Bild ungewöhnlich attraktiv waren. Myra gab dazu auch keinen Kommentar ab, aber sie war sich ziemlich sicher, dass dieser unverhofft wieder aufgetauchte Ron aus Brasilien nicht annähernd so hübsch aussah.
    »Natürlich liegt die Entscheidung bei dir«, betonte Myra. »Wir drängen dich keineswegs, der Gruppe beizutreten. Wenn du es lieber nicht möchtest …«
    »Oh«, schnitt Natasha ihr das Wort ab, »ein-, zweimal könnte ich ja hingehen - nur um auszuprobieren, ob mir die Sache liegt. Und wie ihr selbst sagt, es würde Surash glücklich machen.«
     
    Als Bill heimkehrte, um sich wieder mit seinem Cluster der Großen Galaktiker zu vereinigen, war er überrascht, welchen Ansturm freudiger Gefühle er bei diesem Vorgang erlebte. Während der Zeit seiner Abtrennung, als er seine diversen Aufgaben erfüllte, hatte er sich in einem Zustand befunden, der ihm normalerweise fremd war - er war allein gewesen. Und nachdem er sich wieder mit seinen Kameraden verbunden hatte, hörte dieser Ausnahmezustand auf, und das erfüllte ihn mit schierer Glückseligkeit.
    Es fiel ihm beinahe schwer, den Cluster wieder zu verlassen.
    Natürlich blieb ihm gar keine andere Wahl. Der Cluster hatte seine Besorgnis geteilt, aber auch seinen Wunsch nach Fairness. Stiller Donner hatte ihn gleichzeitig beeindruckt als auch verunsichert. Vielleicht stellten diese erbärmlichen kleinen Menschenwesen für den Frieden der Galaxis gar keine Gefahr
mehr da. Und sollte es sich herausstellen, dass sie keine Bedrohung mehr verkörperten, wäre es unredlich, sie auszulöschen.
    Die Großen Galaktiker waren immer streng, und manchmal konnten sie gnadenlos sein. Aber sie waren niemals mit Absicht unfair.
    Deshalb unternahm Bill die Sprünge, die ihn in die Nachbarschaft der kleinen gelben Sonne zurückbrachten, um die der Planet Erde kreiste, und sandte zwei Botschaften aus.
    Die erste war an die Armada der Anderthalben gerichtet, die sich nur noch den Bruchteil eines Lichtjahrs von dem Planeten entfernt befand, den sie laut Anweisung der Großen Galaktiker entvölkern sollten. »Befehl zum Entvölkern annulliert«, begann die Mitteilung. »Schiffe sofort stoppen! Bremsmanöver einleiten, falls erforderlich mit Notfallmaßnahmen!«
    Die zweite Botschaft erging ebenfalls an die Anderthalben, aber auch an die Neungliedrigen. Jedwede Aktion, die dazu führte, die Menschen auf ihre Anwesenheit aufmerksam zu machen, sei zu unterlassen.
    Für die Maschinenbewohner, die die 154 Schiffe steuerten, erwies sich diese Order als ein kleines Problem.
    Sie verstanden, was man von ihnen verlangte, aber diese Befehle ließen sich nicht so einfach ausführen. In einem Raumschiff konnte man nicht mal eben auf die Bremse treten. Es war nicht mal eine da. Natürlich ließ sich der Umkehrschub verstärken, was auch sogleich geschah, wenn auch unter einer fürchterlichen Verschwendung von elektrischer Energie und flüssigem Treibstoff, doch das spielte keine Rolle. Derlei Ressourcen, wie überhaupt alles in dem beobachtbaren Universum, gehörten schließlich den Großen Galaktikern. Wenn sie beschlossen, damit Raubbau zu treiben, ging das nur sie etwas an.
    Nein, den Anderthalben bereitete etwas ganz anderes Sorgen, und das hing mit der zweiten Botschaft zusammen. Der Befehl lautete, sie sollten vermeiden, von der Zielspezies entdeckt zu werden.

    Zum einen hatten die Neungliedrigen schon längst auf ihre Tarnung verzichtet. Und wenn die Anderthalben nun Gigajoules von Energie durch ihre Triebwerke jagten, würden

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