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Das letzte Theorem

Das letzte Theorem

Titel: Das letzte Theorem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pohl Clarke
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aufwies - von dem tadellos sauberen, wie aus dem Ei gepellten Abbild war nichts mehr zu merken.
    Sie versicherte ihren Eltern, dass sie unverletzt sei, aber das Rätsel, wie sie in die Kommandokapsel der Diana zurückgelangt war, vermochte sie auch nicht zu lüften. Sie hatte weder eine Ahnung, wie es dazu gekommen war, dass sie offenbar für eine gewisse Zeit aus der Kapsel verschwand, noch wie ihre Rückkehr vonstattenging.
    Myra fiel ein Stein vom Herzen, weil sie endlich - nach einer Zeit des Bangens und der Verzweiflung - ihre verloren geglaubte Tochter wiedergefunden hatte, aber zufrieden war sie immer noch nicht. Sie konnte und wollte den Kontakt einfach nicht abbrechen. Wenn es nach ihr gegangen wäre, hätte sie noch stundenlang mit Natasha geplaudert, doch die beendete nach einer Weile das Gespräch. Ziemlich abrupt sogar.
Ihre Eltern sahen, wie sie plötzlich nicht mehr in die Kamera blickte, sondern in eine andere Richtung. Zuerst wirkte sie verwirrt, dann erschrocken, und schließlich zeichnete sich so etwas wie Angst in ihren Zügen ab. »Oh mein Gott!«, rief sie. »Ist das die Kopie von mir, über die alle so viel reden? Im Nachrichtensender - schnell, das müsst ihr euch ansehen!«
     
    Myra und Ranjit eilten zum Fernseher zurück. Tatsächlich, da war wieder dieses surreale Abbild ihrer Tochter, und dieses Mal übermittelte es eine Botschaft. Zuerst flammte ein grelles Licht auf, dann begann die Gestalt zu sprechen. »Hallo, Bewohner des Planeten Erde, Angehörige der menschlichen Rasse. Wir möchten euch drei Dinge mitteilen.
    Erstens: Das Mitglied der Großen Galaktiker, das sich noch bis vor kurzem in der Nähe der Erde aufhielt, hat diese Region des Universums verlassen, vermutlich, um sich wieder mit seinesgleichen zu vereinen. Wir wissen nicht, wann es zurückkehrt und was es dann unternehmen wird.
    Zweitens: Unsere wichtigsten Entscheidungsträger sind zu dem Schluss gelangt, dass euch der Umgang mit uns leichter fallen wird, wenn ihr wisst, wie wir aussehen. Aus diesem Grund zeigen wir euch Bilder der fünfundfünfzig Rassen, die vorwiegend im Auftrag der Großen Galaktiker tätig sind. Wir beginnen mit uns selbst, den sogenannten Neungliedrigen.
    Drittens: Die Anderthalben können vorläufig nicht in ihre Heimat zurückkehren, weil ihnen die Vorräte ausgegangen sind. Und die Maschinenbewohner wollen nicht ohne sie aufbrechen. Deshalb werden beide Spezies auf eurem Planeten landen. Nur die drei gerade genannten Spezies, das heißt wir, die Neungliedrigen, die Anderthalben sowie die Maschinenbewohner, hatten von den Großen Galaktikern den Auftrag erhalten, die von euch Menschen verursachten Probleme zu lösen. Aber seid unbesorgt. Die Großen Galaktiker haben ihre Anweisung, euren Planeten zu sterilisieren, zurückgenommen. Und wenn die Anderthalben hier eintreffen, werden sie ohnehin
nur Gebiete besetzen, die ihr selbst nicht nutzt. Ende der Botschaft.«
    Verstört blickten Myra und Ranjit einander an. »Was glaubst du, in welcher Gegend sie landen werden?«, fragte Myra.
    Ranjit gab keine Antwort, weil ihn im Augenblick eine ganz andere Frage quälte. »Was können sie wohl gemeint haben, als sie vorhatten, unseren Planeten zu sterilisieren?«, wollte er wissen.
     
    Die Wesen, die sich selbst als Neungliedrige bezeichneten, zeigten nicht nur wie angekündigt die fünfundfünfzig fremden Spezies - und das in pausenlosen Wiederholungen auf sämtlichen Bildschirmen der Welt -, sie gaben auch laufende Kommentare dazu ab. »Wir werden die Neungliedrigen genannt«, gab eine Stimme bekannt, »weil wir, wie ihr sehen könnt, neun Glieder besitzen. Die vier Gliedmaßen an jeder Seite dienen hauptsächlich der Fortbewegung. Das untere Körperglied wird für alles andere benutzt.«
    Und auf jedem Bildschirm erschien das Exemplar, das die Stimme beschrieb. »Das Ding sieht aus wie ein Käfer!«, stellte die Köchin fest. Sie hatte Recht, vorausgesetzt, der Käfer trug zwischen jedem der vier Gliedmaßenpaare Gürtel aus einem metallisch glänzenden Material. Wie die Stimme behauptet hatte, hing am Unterkörper ein neuntes Körperglied, das einem Elefantenrüssel ähnelte, fand Myra. Nur dass es dünner war und lang genug, um die Oberseite der Kreatur zu erreichen, an der sich so etwas wie ein Mund und Augen zu befinden schienen.
    Die Neungliedrigen sahen schon bizarr aus - nun ja, sie sahen nicht nur so aus, sie waren tatsächlich bizarr -, aber die nächsten Wesen, die der Reihe nach vorgestellt

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