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Das letzte Treffen

Das letzte Treffen

Titel: Das letzte Treffen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stella Blomkvist
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Saft
     sind im Kühlschrank, wenn du willst«, sagt Maria, ohne mein Lächeln
     zu erwidern.
    »Warst du joggen?«
    »Nein, ich bin gerade
     auf dem Weg nach draußen, um laufen zu gehen.«
    »Wo ist dein Großvater?«
    »Opa spaziert jeden
     Morgen an den Landesteg hinunter.«
    Ich gehe lächelnd zu
     ihr. Streiche ihre roten Haare von der Wange.
    »Du warst super heute
     Nacht«, sage ich.
    Maria weicht mir aus. Geht in
     Richtung Küchentür.
    »Musst du denn
     unbedingt jetzt los?«, frage ich.
    »Ja, ich muss.«
    »Wann treffe ich dich
     wieder?«
    »Gott will das nicht.«
    »Was will er nicht?«
    »Das, was wir heute
     Nacht gemacht haben.«
    »Das ist ihm doch
     wahrscheinlich ziemlich egal.«
    »Nein, das, was wir
     gemacht haben, ist Sünde, das steht in der Bibel.«
    »So ein Blödsinn.«
    »Das ist gegen Gottes
     Willen.«
    »Dieser Kerl mit dem
     langen Bart hat sicher ganz andere Sorgen, als sich darum zu kümmern,
     ob wir Spaß daran hatten, miteinander zu schlafen«, antworte
     ich und lächle schwach. »Kriege, Massenmorde, Hungersnöte,
     Epidemien, Erdbeben, Vulkanausbrüche, Tornados.«
    Maria guckt mich traurig an.
     Als hätte ich ihren besten Freund schwer gekränkt.
    »Du musst die Haustür
     kräftig zuziehen«, sagt sie nach kurzem Schweigen. Und eilt aus
     dem Haus. Um in der Kälte durch die Straßen des Ortes zu
     laufen.
    Ich erkunde die Auswahl im Kühlschrank.
     Schütte mich mit Apfelsaft zu. Und einem Kaffeejoghurt.
    Ich habe schon wieder Lust
     auf erfrischende Eiswürfel. Sogar noch mehr Lust als auf meinen alten
     Freund aus Tennessee. Jackie Daniels.
    Aber ich finde keine Eiswürfel.
     Im Gefrierfach herrscht gähnende Leere.
    »So'n Mist!«
    Auf dem Weg nach draußen
     gucke ich nochmal ins Wohnzimmer. Und öffne einfach mal den braunen
     Eichenschrank auf gut Glück. Ich sehe nichts Interessantes. Außer
     ein paar Fotos. Darunter ein relativ neues Bild von Maria. Das geschossen
     wurde, nachdem sie ihr langes Haar rot gefärbt hatte.
    Ich nehme das Foto einfach
     mit. Ohne um Erlaubnis zu fragen.
    Setze mich in meinen
     wunderbaren Silberhengst, der mich vor dem Haus erwartet. Rausche Richtung
     Reykjavik ab. Lege einen kurzen Stopp an einem Schnellimbiss ein. Dort
     bekomme ich einen großen Pappbecher voll mit wunderbaren Eiswürfeln. 
    »Lecker!«

 
    33. KAPITEL
    Hermann Jónatansson
     lebt auf der Straße.
    »Er übernachtet
     oft hier, aber nicht immer«, gibt mir ein Mitarbeiter Auskunft, der
     in einer Unterkunft für Obdachlose der Hauptstadt arbeitet. »Allerdings
     machen wir über Tag zu, und dann sind diese Unglücksraben
     unterwegs in der Stadt.«
    »Wo kann man Hemmi denn
     am wahrscheinlichsten treffen?«
    »Mir wurde gesagt, dass
     er gerne runter zum Grandi in die Weststadt geht, um von seinen alten
     Schiffskameraden eine Flasche zu schnorren.«
    Grandi ist ein beliebtes
     Viertel mit Kleinindustrie in der Weststadt. Es besteht aus einer
     Landaufschüttung bis zur Örfirisey, die einmal eine Insel war.
     Aber jetzt eine Art Landzunge ist.
    Ich setze Lisa Björk auf
     die Arche an. Um nach Hemmi zu suchen. Während ich mich um
     dringendere Aufgaben kümmere. Gute Zinsen für das
     Stellasparschwein einheimsen.
    Ihr gelingt es unglaublich
     schnell, den Knaben aufzutreiben.
    »Sie haben ihn aus dem
     Grandakaffi rausgeschmissen«, sagt sie.
    »Ich dachte, die
     schicken nie jemanden weg?«
    »Er ist dreckig und
     cholerisch, den kann man kaum irgendwo vorzeigen.«
    »Bearbeite ihn. dass er
     mit dir ins Büro kommt.«
    Eine halbe Stunde später
     ruft Lisa Björk auf meinem Handy an.
    »Hermann ist im
     Besprechungszimmer«, verkündet sie.
    Er sieht sogar noch schlimmer
     aus, als ich es mir aufgrund der Beschreibung ausgemalt hatte. Wirkt für
     einen Mann zwischen fünfzig und sechzig wesentlich älter. Rötliches
     Gesicht nach langem Alkoholmissbrauch.
    Auf der rechten Wange hat er
     eine hässliche Narbe. Alt und verwachsen. Wahrscheinlich von einem
     Messer.
    »Ich habe versprochen,
     ihn zu bezahlen«, sagt Lisa Björk. »Das war der einzige
     Weg.«
    Hemmi trocknet sich seine
     Nase mit seinem Handrücken ab, als ich hereinkomme. Er hat seinen
     dunkelblauen Wintermantel ausgezogen und ihn auf den Konferenztisch
     gelegt. Seine Jeans ist dreckig. Die braunen Winterschuhe auch.
    »Was krieg ich dafür,
     dass ich hier aufgetaucht bin?«, fragt er mit rauer Stimme.
    »Das stellt sich
     heraus, wenn wir miteinander gesprochen haben.«
    »Worüber

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