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Das letzte Treffen

Das letzte Treffen

Titel: Das letzte Treffen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stella Blomkvist
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Bis die Bombe explodiert.
    »Aha!«
    Ein wahnsinniger Orgasmus
     durchströmt mich. Von Kopf bis Fuß.
    Wow!
    Ich nehme an, meine lauten
     Seufzer der Begierde müssen bis in den Himmel zu hören sein.

 
    32. KAPITEL
    Donnerstag
    Ich erwache erholt an Körper
     und Geist.
    Bleibe noch eine Weile unter
     der Bettdecke liegen. Nackt. Mit einem Wohlgefühl im Körper.
    Maria erinnerte mich an einen
     Vulkan, der aussieht, als würde er schlafen. Bis alles außer
     Rand und Band gerät. Innerhalb eines Augenblicks.
    Sie hat sich unter der Dusche
     in einen energiegeladenen Ausbruch verwandelt. Aber wurde hinterher zu
     einem weinenden Nervenbündel. Nachdem ich ihr den Gefallen erwidert
     habe.
    Ich habe Maria erlaubt, sich
     in meinen Armen auszuheulen. Unter der Bettdecke im kleinen Schlafzimmer.
     Bin schnell dahintergekommen, dass sie recht hatte: Geir war ein
     Widerling. Von der schlimmsten Sorte. Er war immer freundlich zu allen
     Kindern des Viertels. Besonders aber zu den Zwillingen im Nachbarhaus.
     Karl und Maria.
    Manchmal hat er sie abends zu
     sich nach Hause eingeladen. Hoch in die Dachwohnung.
    Da hat er ihnen Limonade und
     Süßigkeiten gegeben. Hat mit ihnen gespielt. Hat lustige
     Schallplatten aufgelegt. Hat ihnen Bilder von Kunstwerken in großen
     Büchern gezeigt. Bilder von Göttern und Engeln. Von nackten
     Engeln.
    »So sind alle im Himmel«,
     sagte er.
    Er hat auch Fotos von ihnen
     gemacht. Mit schwarzweißen Filmen, die er selbst entwickeln und auf
     Papier vergrößern konnte.
    Geir hat ihnen die Fotos
     gezeigt. Hat sie mit den Kunstwerken im Buch verglichen. Nahm sie auf
     seinen Schoß und sagte: »Ihr seid meine Engel.«
    Manchmal war Kobbi beim
     Engelspiel mit dabei. Anstelle von Kalli.
    Da wurde alles anders.
    »Jetzt ist Jakob der
     Engel Gabriel, der zur Jungfrau Maria kommt«, sagte Geir. »Aber
     erst muss ich sicher sein, dass du wie die Mutter Jesu unberührt
     bist.«
    Er wies Maria an, sich aufs
     Sofa zu legen. Setzte sich neben ihre Beine. Schob ihre Oberschenkel
     auseinander. Öffnete sie mit seinen Fingern.
    Sie hatte Angst. Doch sie
     zeigte es nicht. Weil Geir bisher immer so nett zu ihr gewesen war. Außerdem
     war sie auch wie ein Engel.
    Der Missbrauch steigerte sich
     in den nächsten Wochen.
    Eines Abends befahl er Kobbi,
     ihr zu zeigen, was Gottes Bote mit der Jungfrau Maria gemacht hatte. Aber
     Jakob konnte es nicht.
    Da hat es Geir selbst getan. 
    Es war schmerzhaft. Ekelhaft.
     Und gar nicht göttlich.
    Maria begann lauthals zu
     weinen.
    Geir versuchte sie zu trösten,
     doch nichts half.
    Da drohte er ihr. Auch mit
     Gottes Strafe. Wenn sie jemals jemandem davon erzählen würde,
     was sie zusammen gemacht haben.       
    Maria rannte nach Hause. Gequält
     von Angst und Ekel. Die sie sorgfältig in den tiefsten Windungen des
     Gehirns versteckt hielt.
    Sie nahm nie wieder am
     Engelspiel teil. Ging nie wieder Jakob und Geir besuchen. Aber sie hat
     auch nie jemandem etwas erzählt. Noch nicht mal ihrem Bruder.
    Das Geheimnis hat in ihr
     jahrzehntelang geschmort. Wie bösartiges, vergiftetes Magma, das auf
     gar keinen Fall an die Oberfläche entwischen durfte. Aber irgendwann
     musste es dazu kommen.
    Alle Bande geben irgendwann
     nach.
    Maria fand Trost im Glauben.
     Unter der Supervision von Pfarrer David. Allerdings fand sie nicht die
     Vergebung der Sünden.
    Sie glaubt tatsächlich
     felsenfest daran, dass Gott die Menschen für alle Sünden
     bestraft. Manche noch in diesem Leben. Andere im nächsten.
    »Als ich gehört
     habe, dass Geir im Hafen ertrunken ist, wusste ich, es war Gottes Werk«,
     sagte sie. »Ich bin zum Gebet auf die Knie gefallen und habe ihm von
     ganzem Herzen dafür gedankt, dass er diesen gottlosen Sünder für
     den Missbrauch an mir bestraft hat.«
    Ich persönlich halte
     nicht viel von Bestrafungen höherer Mächte. Zumal es die Rolle
     des weltlichen Gerichtes ist, Verdächtige zu verurteilen oder
     freizusprechen.
    Allerdings misslingt dies
     manchmal. Manche Kriminelle der schlimmsten Sorte müssen nie ihre
     Taten vor Gericht verantworten. Weil das System seine Fehler hat.
     Unvollkommen ist. So wie die Idee von einem gerechten Gott.
    Ich jedenfalls kann jetzt
     nicht länger liegenbleiben.
    Ich mache mich im Bad
     zurecht. Ziehe mich an.
    Maria ist in der Küche.
    Sie trägt einen
     Jogginganzug mit gelben Streifen. Hat weiße Sportschuhe an. Und eine
     bunte Strickmütze auf dem Kopf.
    »Skyr, Joghurt und

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