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Das letzte Treffen

Das letzte Treffen

Titel: Das letzte Treffen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stella Blomkvist
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das ja auch …«
    »Natürlich nicht«,
     fällt Fanney ihr ins Wort. »Das ist eine ganz typische Methode
     der Männer, um Frauen zu demütigen und sich auf ihre Kosten
     besser darzustellen.«
    »Wir sind jedenfalls
     kurz nach Mitternacht alle zusammen in die Stadt gefahren und haben bis in
     den frühen Morgen unseren Spaß gehabt«, fährt Sigurjóna
     fort. »Dann haben Baldvin und ich ein Taxi nach Hause genommen, ich
     glaube, das war so gegen vier Uhr.«
    »Waren die Kinder zu
     Hause?«
    »Nein, sie waren übers
     Wochenende in Grindavik bei meiner Mutter.«
    »Was ist passiert, als
     ihr nach Hause gekommen seid?«
    »Baldvin beschimpfte
     mich wieder, sobald wir in die Diele kamen. Er hat mich beschuldigt, ich hätte
     mit Jonas und Eirikur geflirtet.«
    »Und wer sind die
     beiden?«
    »Nur zwei alte
     Schulfreunde, die wir vor einem Pub nahe beim Ingólfstorg getroffen
     haben.«
    »War an seinen
     Anschuldigungen etwas dran?«
    »Nein, nein, ich habe
     sie nur begrüßt und mich kurz mit ihnen unterhalten, sonst
     nichts. Aber oft reicht das schon, und Baldvin dreht durch. Ihm wäre
     es am liebsten, wenn ich mit keinem anderen Mann rede.«
    »Wie ging es weiter?«
    »Ich habe versucht,
     mich zu verteidigen, dass ich nicht mit den Jungs geflirtet habe, aber da
     hat er mir angekreidet, ich würde ihn immer reizen, und begann, mich
     anzuschreien und mir das Übliche vorzuwerfen.«
    »Was ist denn ›das
     Übliche‹?«
    »Er brüllte, ich wäre
     eine Hure und Nutte und hat weitere dieser hässlichen Bezeichnungen
     verwendet, mit denen er mich normalerweise überschüttet, wenn er
     besoffen ist.«
    Sie senkt den Blick. Trotzdem
     fährt sie fort:
    »Der erste Schlag kam völlig
     unerwartet, und ich konnte nichts tun, um mich zu wehren. Dann verprügelte
     er mich weiter und übergoss mich mit Schimpfwörtern.«
    »Also war es nicht das
     erste Mal, dass er dich geschlagen hat?«
    Sigurjóna zögert.
     »Er hat mich schon oft geohrfeigt, wenn er besoffen war, aber es hat
     ihm immer sofort leid getan, und er hat mich gebeten, ihm zu verzeihen«,
     antwortet sie schließlich. »Dieses Mal war ganz anders.«
    Fanney reicht ihr ein weiches
     Taschentuch. Um die feuchten Wangen abzutupfen.
    »Hat er dich
     niedergeschlagen?«
    »Ja, ich muss für
     eine Weile das Bewusstsein verloren haben, denn als ich wieder zu mir kam,
     lag ich ausgestreckt auf dem Boden, und Baldvin hat neben mir gekniet. Er
     hatte mir bereits den Rock und meinen Slip hinuntergezogen, und ich spürte,
     dass er versuchte, etwas in mich hineinzuschieben. Ich wollte mich auf die
     Seite rollen und von ihm wegkrabbeln, aber da hat er sich auf mich
     draufgesetzt und machte einfach weiter, dieses Teil in mich zu stopfen.«
    »In dein
     Geschlechtsteil?«
    Sie nickt.
    »Weißt du, was es
     war?«
    »Eine Bierflasche«,
     antwortet Sigurjóna leise. »Er hat sie mir gezeigt, nachdem
     er versucht hat, mich zu vergewaltigen.«
    »Ist es ihm gelungen?«
    »Er war zu nichts mehr
     fähig, weil er viel zu besoffen war, und zum Schluss ist er einfach
     auf dem Wohnzimmerfußboden eingeschlafen. Da bin ich auf allen
     vieren in die Diele gekrochen, um mein Handy zu holen, das immer noch in
     der Manteltasche steckte, und habe den Notruf angerufen.«
    »Weißt du, wie
     lange du misshandelt worden bist?«
    »Auf dem Attest, das
     ich wegen der Verletzungen bekam, steht, dass sie mich um halb sieben in
     der Notaufnahme verzeichnet haben.«
    »Dann hat er dich
     mindestens zwei Stunden gequält?«
    »Ja, in etwa.«
    »Hast du den Übergriff
     angezeigt?«
    »Ich habe dem
     Polizisten, der ungefähr zur gleichen Zeit wie der Krankenwagen kam,
     gesagt, dass Baldvin mich so zugerichtet hat. Reicht das nicht als
     Anzeige?«
    »Ich werde mich mal
     erkundigen, ob sie in dem Fall etwas unternommen haben«, sage ich.
     »Der nächste Schritt für dich hingegen wird sein, Baldvin
     aus eurer gemeinsamen Wohnung herauszubekommen, damit du mit den Kindern
     wieder zu Hause einziehen kannst.«
    »Geht das, auch wenn
     ich nicht als Besitzer des Hauses eingetragen bin?«
    »Seid ihr nicht
     gemeinsam veranlagt?«
    »Doch, ich glaube
     schon, aber ansonsten weiß ich recht wenig über unsere
     finanziellen Angelegenheiten, Baldvin kümmert sich darum.«
    »Hast du eine Bankkarte
     und ein Konto auf deinen Namen?«
    »Ja, ja«,
     antwortet Sigurjöna, »aber ich habe meine Tasche mit allen
     Karten zu Hause vergessen, ich habe sie vorne in der Diele

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