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Das letzte Treffen

Das letzte Treffen

Titel: Das letzte Treffen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stella Blomkvist
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der die Antwort kennt.
    Ich nehme mir vor, ihn so
     schnell wie möglich ausfindig zu machen.
    Pfarrer David ist nervös.
     Hlédís' Anzeige scheint ihn völlig überrascht zu
     haben. Und hat ihn schwer getroffen.
    »Sie kennt mich doch
     schon ihr ganzes Leben lang, seit sie ein kleines, unschuldiges Mädchen
     war«, sagt er. »Sie weiß, dass ich immer Wert darauf
     gelegt habe und es als unsere Pflicht betrachte, Kinder vor Missbrauch und
     Gewalt zu schützen. Außerdem unterstütze ich von ganzem
     Herzen das Frauenhaus und Stigamöt, den Verein zur Hilfe für
     Vergewaltigungsopfer. Wie konnte sie mich nur verdächtigen, ein
     Kinderschänder zu sein?«
    »Ich gehe davon aus,
     dass sie sich für den ihr entstandenen Schaden rächen will,
     nachdem das Wochenendblatt über ihre Beziehung zu Pfarrer Robert
     berichtet hat«, meint Lisa Björk.
    Pfarrer David springt auf.
    »Hlédís
     meint vielleicht, dass es ihrem Seitensprung Vorteile bringt, wenn sie
     sich derart erniedrigt, mich durch ein Pornobild angreifbar zu machen«,
     sagt er aufgebracht. »Aber das ist ein fatales Missverständnis,
     es wird nämlich ihrer beider Todesstoß sein.«
    »Wir wollen uns auf das
     konzentrieren, was wirklich wichtig ist«, sage ich.
    »Die Ermittlungen der
     Polizei haben bereits gezeigt, dass Hlédís' Anschuldigungen
     gegenüber Pfarrer David aus der Luft gegriffen sind«, sagt Lisa
     Björk. »Er trägt keine rechtliche Verantwortung für
     den Inhalt einer E-Mail, die ihm gesandt wurde.«
    »Aber ein Bericht in
     der Presse über die Anzeige kann deinen Ruf völlig ruinieren«,
     antworte ich und fixiere den Gemeindepfarrer. »Obwohl du unschuldig
     bist.«
    Pfarrer David bleibt
     ruckartig stehen. Guckt Lisa Björk und mich abwechselnd an.
    »Was schlagt ihr vor?
     Was soll ich als Nächstes tun?« 
    »Der erste Schritt ist,
     die DV dazu zu bewegen, den Artikel über die Anzeige nicht zu veröffentlichen.
     Lisa Björk muss den Herausgeber auf den Fakt hinweisen, dass durch
     die Untersuchung der Schwarzjacken die Klage bereits gegenstandslos
     geworden ist. Daher wäre es von Seiten der Zeitung äußerst
     unverantwortlich, den Artikel zu veröffentlichen. Wenn sie es
     trotzdem tun, wirst du dein Recht vor Gericht einklagen müssen.«
    »Denkst du, der
     Herausgeber geht darauf ein?«
    »Wahrscheinlich nicht,
     aber natürlich kann man es versuchen. Es stärkt auch später
     deine Lage. Falls wir eine Verleumdungsklage einreichen.«
    »Ich rufe ihn mal
     schnell an«, sagt Lisa Björk und steht auf.
    »Wenn der Herausgeber
     deine Bitte abschlägt, müssen wir eine Gegendarstellung schreiben, in
     der du deine Sicht der Sache schilderst. Und dafür sorgen, dass sie
     an einer gut sichtbaren Stelle mit dem Artikel am Wochenende veröffentlicht
     wird.«
    Pfarrer David seufzt müde.
    »Es ist wirklich
     unglaublich: Auf meine alten Tage lande ich in solch einem Sündenpfuhl.«
    »Sollten dich schlechte
     Zeiten nicht im Glauben stärken?«, frage ich und lächle
     seicht.
    »Recht hast du, Hiob
     hat Gott auch nicht für seine Schicksalsschläge beschuldigt, und
     das werde ich ebenfalls nicht tun«, antwortet der Gemeindepfarrer.
     »Gott der Allmächtige ist in aller Menschen Werk und daher auch
     in diesem.«
    Lisa Björk kommt zurück
     ins Besprechungszimmer.
    »Sie wollen den Artikel
     trotz meines Einspruchs veröffentlichen«, sagt sie.
    Wir gehen die Hauptpunkte von
     Pfarrer Davids Gegendarstellung durch. Sie ist kurz und knapp. Er spricht
     klar aus, was er von der Klägerin und der Zeitung hält.
    Ich bleibe noch einen Moment
     in Lisa Björks Büro. Nachdem der Pfarrer uns verlassen hat. Während
     sie dem Redakteur der DV eine E-Mail schickt.
    »Ist es möglich,
     dass Hlédís selbst das Foto an Pfarrer David geschickt hat?«,
     frage ich. »Um ihm etwas anzuhängen?«
    »In diesem Fall kann
     man wohl nichts ausschließen, finde ich«, antwortet sie.
     »Diese Gemeinde ist eine Schlangengrube, wo sich alle gegenseitig
     entweder hassen oder beneiden.«
    »Ist die Lage
     schlimmer, als du gedacht hast?«
    »Ich habe nie große
     Erwartungen gehabt.«
    »Warum nicht?«
    Lisa Björk zögert.
    »Vielleicht erzähle
     ich dir davon später mal«, antwortet sie schließlich.
    »In Ordnung. Dieses
     Foto in der E-Mail. Wie sieht es aus?«
    »Widerlich.«
    Lisa Björk steht auf,
     öffnet einen der Aktenschränke, holt eine blaue Plastikmappe
     heraus und reicht sie mir.
    Eine schwarzweiße Kopie
     des

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