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Das letzte Vermächtnis der Templer (German Edition)

Das letzte Vermächtnis der Templer (German Edition)

Titel: Das letzte Vermächtnis der Templer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas W. Krüger
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Sie.“
    Sophia glaubte sich in einem schlechten Spionagethriller. Doch sie war ohne Chance gegen diese Übermacht. Sie tat wie befohlen.
    „Für wen arbeiten Sie?“, fragte Hauser wütend, während er seine Waffe ablegte. „Wer hat Sie gekauft?“
    „Sie enttäuschen mich, Hauser“, antwortete Steiner gelangweilt. „Und Sie, Sophia? Hatte ich Ihnen nicht geraten, niemandem zu trauen?“
    „Sie arbeiten nicht für den MAD?“, entgegnete Sophia.
    „Natürlich arbeite ich für das Amt. Meine Vorgesetzten vertrauen mir völlig.“
    „Und mein Vater? Er hat für Sie …“
    „Auch er hat mir vertraut.“
    „Sie arbeiten für Walhalla, nicht wahr?“ folgerte Hauser. „Aber Sie sind nicht Wodan.“
    „Sehr gut kombiniert“, spottete Steiner.
    Sophia lief es eiskalt den Rücken hinunter. „Sie sind Tyr“, stammelte sie.
    „Kluges Kind.“
    Die Erkenntnis traf sie wie ein Hammerschlag. Er hatte sie für seine Ziele missbraucht. Er hatte sie auf das Rittergrab aufmerksam gemacht, denn er wusste, dass sie die Schmuckstücke ihres Vaters suchen und finden würde. Was hatte er ihr im Kloster Eberbach alles vorgemacht!
    „Wo ist meine Schwester?“, schrie sie ihn an. „Wo ist Vicky?“
    „Näher als Sie denken. Aber Sie werden alle sterben, wenn Sie nicht sofort“, sein Ton wurde schärfer, „mit der Suche beginnen!“
    Sophia zuckte zusammen. Sie sah, wie sich Steiners rechte Hand um den Pistolengriff krampfte. Seine dunklen Augen funkelten zornig. Ihr blieb keine Wahl. Ihr hilfloser Blick glitt von den Zwillingen, die sich verängstigt umklammert hielten, zu Hauser. Sein Gesichtsausdruck zeigte nach wie vor Stärke, keine Spur von Resignation. Hatte er noch einen Plan B parat?
    „Gehen Sie endlich!“, schrie Steiner, legte auf sie an.
    Sophia verstand. Jede weitere Verzögerung würde tödliche Konsequenzen haben. Sie drehte sich zur Halle um. Ihr Blick fiel auf die ersten Platten, die direkt am Zugang lagen. Was hatte Lisa gesagt? ‚Über Löwen und Nattern kannst du schreiten, auf Junglöwen und Drachen kannst du treten‘ – erinnerte sie sich an den Bibelvers. Sie sah das Drachensymbol direkt vor sich. Vorsichtig hob sie ihren rechten Fuß und stellte ihn auf die Platte. Ihr Herz raste. Der Stein wirkte fest und hart. Sie konzentrierte sich völlig auf die Bewegung, achtete auf jedes Geräusch. Dann folgte der linke Fuß. Schweiß tropfte ihr von der Stirn. Sie stand fest. Der erste Schritt war getan.
    „Weiter!“, befahl Steiner unbarmherzig.
    Wo war das nächste Drachensymbol? Dort. Sie musste eine Platte überspringen. Wieder eine vorsichtige Bewegung. Zuerst das rechte Bein, danach das linke Bein. Auch hier bewegte sich die Platte nicht. Sophias Kopf glühte, ihre Hände waren eiskalt. Der Schweiß lief ihr nur so über den Körper. Lisa schien mit ihrem Bibelvers Recht zu behalten.
    So kam Sophia Schritt für Schritt voran – bis sie die ersten Säulen in der Mitte der Halle erreichte. Sie waren glatt behauen, nichts Ungewöhnliches war an dem Stein zu bemerken. Sophia drehte sich um und schaute zum Zugang. Steiner folgte dem Weg über die Drachenplatten. Hinter ihm gingen die Zwillinge, getrieben von zwei seiner Komplizen. Der dritte Mann war bei Hauser im Felskorridor geblieben.
    Reue überfiel Sophia. Er hatte versucht, sie zu beschützen, sie und die Mädchen. Jetzt waren sie alle in der Gewalt von Tyr. Oft hatte sie in den vergangenen Tagen an Hausers Redlichkeit gezweifelt, an seinen Beweggründen. Dabei war er stets nur um ihre Sicherheit bemüht gewesen, wollte sie vor der Gefahr abschirmen. Die Wahrheit konnte tödlich sein, hatte er immer wieder betont. Jetzt schien der Moment gekommen. Gab es noch ein Entrinnen?
    „Gehen Sie weiter!“, forderte Steiner sie auf.
    Seine Entschlossenheit machte jede Spekulation zunichte. Er würde die lästigen Zeugen töten, wenn er sein Ziel erreicht hatte, dessen war sich Sophia sicher. Die Männer von Walhalla waren skrupellos.
    Daraufhin richtete sie ihren Blick wieder nach vorne und ging weiter. Vorbei an den Säulen, vorsichtig, eine Platte nach der anderen. Mehrmals musste sie große Schritte machen. Sie traute sich nicht, auf die Steine mit den Symbolen der Junglöwen zu treten – sie waren kaum von den ausgewachsenen Löwen zu unterscheiden.
    Plötzlich hallte ein Schmerzensschrei durch die Halle, brach sich bizarr an den Wänden. Erschrocken fuhr Sophia herum. Einer von Tyrs Komplizen schien ausgerutscht zu sein. Er stand mit einem

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