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Das letzte Vermächtnis der Templer (German Edition)

Das letzte Vermächtnis der Templer (German Edition)

Titel: Das letzte Vermächtnis der Templer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas W. Krüger
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erzählt?“
    „Er ist ein Bürokrat“, antwortete er mürrisch. „Für ihn ist der Fall eindeutig. Friedrich ist zu schnell gefahren und mit einem Wildschwein kollidiert. Dabei hat er die Gewalt über seinen BMW verloren, der Wagen schleuderte von der Fahrbahn, krachte in die Bäume und fing Feuer.“
    „Du denkst noch immer, dass es kein Unfall war?“
    Er nickte. „Zumindest erwarte ich korrekte Ermittlungen der Polizei.“ Nachdenklich trank er einen weiteren Schluck Wein, während er seine Frau betrachtete, die ihn niedergeschlagen ansah. „Aber ich werde meinen Einfluss geltend machen und ein unabhängiges Gutachten fordern“, fügte er entschlossen hinzu. „Friedrich hatte viele Feinde. Vielleicht hat jemand mit Absicht das Tier auf die Fahrbahn gejagt und …“
    „Robert, das klingt ja entsetzlich.“
    „Entschuldige.“ Er erhob sich und nahm seine Frau sanft in den Arm. „Vielleicht bin ich auch nur paranoid und alles ist ein tragischer Unfall.“
    „Die armen Mädchen“, entgegnete sie mitfühlend.
    „Sophia wird es verkraften. Sie ist eine starke Frau. Und Viktoria ist auch schon erwachsen. Sie wird bald zwanzig.“
    „Vielleicht könnten sie eine Zeit lang bei uns wohnen, wenn …“
    „Möglich …“, sinnierte er.
    Der Vorschlag seiner Frau klang vernünftig. Sie verstanden sich gut mit Friedrichs Töchtern. Für eine gewisse Zeit wäre es sicherlich eine gute Lösung, zumindest solange bis Viktoria ihr Abitur geschafft hatte. Sophia hatte eine eigene Wohnung in Kiel, eine WG, die sie mit einer Kollegin vom LKA teilte.
    „Aber du hast Recht“, fuhr er fort, „wir sollten schlafen gehen. Es war ein schlimmer Tag.“
    Seine Frau lächelte flüchtig. Gemeinsam verließen sie die Bibliothek.
Dienstag, 28. Oktober
    Bonn. Maritim Hotel.
    Hauser erwachte nach einem kurzen Schlaf. Müde fuhr er sich mit der rechten Hand über die Augen. Von draußen fielen erste Sonnenstrahlen in das Zimmer. Rasch stieg er aus dem Bett und stellte sich unter die Dusche. Das kalte Wasser belebte seinen Körper. Während des Rasierens schaltete er das Fernsehgerät ein.
    Auf N24 liefen die Nachrichten. Es schien nur ein Thema zu geben: das abrupte Ende des gestrigen Gipfeltreffens auf dem Petersberg. Immer wieder wurden Bilder von Rettungsfahrzeugen gezeigt, Nahaufnahmen des Gebäudekomplexes gab es nicht, die Polizei hatte eine Nachrichten- und Zugangssperre verhängt. So spekulierten die Journalisten über mögliche Gründe der Explosion, die von vielen Menschen beobachtet worden war. Von einer undichten Gasleitung bis zu einem Bombenattentat der Al-Kaida war die Rede. Die Wahrheit schien noch nicht durchgesickert zu sein. Stellungnahmen von Politikern gab es keine. Lediglich eine schriftliche Erklärung des Auswärtigen Amtes, dass das Treffen wegen eines technischen Defektes im Gebäude vorsorglich abgebrochen werden musste. Für die Journalisten war es ein dankbares Thema, das jeden möglichen Freiraum für die Berichterstattung ließ.
    Doch selbst Hauser hatte bislang kaum verwertbare Spuren gefunden, obwohl er sich noch in der Nacht die Videobilder der Überwachungskameras angeschaut hatte. Die Attentäterin war tatsächlich im Gebäude geblieben, trotz des Räumungsalarms. Auf einem Video war zu sehen, wie sie zu dem Zimmer eilte, wo sie später tot aufgefunden worden war. Der Raum selbst und seine Umgebung waren nicht videoüberwacht, was sicherlich kein Zufall war, überlegte Hauser. Weitere Personen waren in diesem Gebäudeteil auf den Videobändern nicht zu sehen gewesen. Aber die Frau musste das Zimmer aus einem bestimmten Grund betreten haben. Und jetzt war sie tot. Alles sprach für eine Verschwörung einer äußerst professionellen Gruppe.
    Schließlich saß Hauser beim Frühstück, trank Kaffee und las die Tageszeitungen.
    Auch darin waren große Artikel über den Anschlag enthalten. Es war, als hätten die Verlage die Druckerpressen noch einmal angehalten, um auch die letzten Neuigkeiten zu bringen. Wer steckte wirklich hinter dem Attentat? Es hatte Ähnlichkeiten mit dem Anschlag auf Jitzchak Rabin, der wegen seiner Bemühungen um einen Frieden mit den Palästinensern 1995 von einem Landsmann ermordet worden war. Nur dieses Mal wollten die Attentäter gleich zwei Staatsmänner ausschalten. Das wirkte auf Hauser nicht wie eine Vergeltungstat, sondern eher wie das Auslösen von Chaos. Sein Verdacht, dass der Anschlag inszeniert war, verstärkte sich. Es konnte nur eine Erklärung geben: Eine

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