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Das letzte Vermächtnis der Templer (German Edition)

Das letzte Vermächtnis der Templer (German Edition)

Titel: Das letzte Vermächtnis der Templer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas W. Krüger
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Die beiden Männer reichten sich die Hände.
    „Freut mich, Sie kennen zu lernen“, äußerte der Offizier höflich.
    Krieger blieb reserviert. „Guten Tag.“
    „Wie Sie bereits wissen, Herr Krieger“, fuhr die Kriminalrätin fort, „werden wir unsere Ermittlungen im Fall Wulff einstellen. Der MAD wird die Untersuchungen fortführen.“
    „Was genau wollen Sie denn untersuchen?“, fragte der Kommissar.
    „Ich verstehe nicht“, entgegnete Steiner und blickte fragend.
    „Wir wollten die Akte ohnehin heute schließen. Alles spricht für einen tragischen Wildunfall.“
    „Das macht keinen Unterschied. Ich muss Sie um Herausgabe der Akten bitten.“
    Krieger lehnte sich betont lässig gegen die Tischplatte. „Dennoch würde ich gerne wissen, warum sich der Militärische Abschirmdienst für diesen Unfall interessiert.“
    „Ich denke, wir haben die Details geklärt“, warf die Kriminalrätin ein. „Major Steiner hat …“
    „Nein, nein“, unterbrach der Offizier. „Ich möchte keine Missverständnisse aufkommen lassen. Nicht, dass nachher das Gerücht kursiert, das Amt wolle etwas vertuschen.“
    „Wie kommen Sie denn darauf?“, konterte Krieger bestimmt.
    Steiner sah die Kriminalrätin an. „Was Sie … was Sie beide nicht wissen können“, und mit Blick zum Kommissar, „ist, dass Herr Wulff für das Bundesverteidigungsministerium gearbeitet hat.“
    Es überraschte Krieger nicht sonderlich. „Dann vermuten Sie, dass es kein Unfall war?“
    „Das werden unsere Spezialisten klären.“
    „Ich gehe wohl recht in der Annahme, dass Sie uns nicht sagen können, mit welchen Aufgaben Herr Wulff für das Ministerium betraut war.“
    Der Offizier nickte. „Das ist korrekt. Und um das auch deutlich zu sagen … ich halte Sie für einen sehr fähigen Beamten, Herr Krieger. Es geht nicht darum, Ihre Arbeit zu diskreditieren. Wir müssen jedoch unsere Interessen wahren. Das verstehen Sie sicherlich.“
    „Natürlich.“
    Der Kommissar musterte Steiner. Auch wenn ihm der Offizier nicht besonders sympathisch war, so konnte er doch nichts Falsches an seinem Verhalten entdecken.
    „Sie können sich dann jetzt ganz auf den Raubmord konzentrieren“, sprach die Kriminalrätin in die entstandene Stille hinein.
    „Selbstverständlich“, erwiderte Krieger.
    Er hatte seine Chance gehabt, gestern, bei dem Gespräch mit Sophia und Robert Wulff. Aber es hatten sich keine Indizien ergeben, die für ein Verbrechen sprachen.
    „Dann bitte ich jetzt um Ihre Untersuchungsakten“, bat Steiner.
    Wortlos ging Krieger hinter seinen Schreibtisch und packte die Mappen zusammen. Mit der Übergabe war der Fall für ihn abgeschlossen, auch wenn ein fader Geschmack blieb. In welche brisanten militärischen Aktivitäten war Friedrich Wulff verwickelt gewesen?

    Die Wulffs erreichten ihr Anwesen in Koblenz-Oberwerth. Viktoria hatte während der Fahrt kein Wort gesprochen. Sie hing ihren Gedanken nach. Nichts konnte ihre Trauer lindern. Sie fühlte sich so einsam wie nie zuvor in ihrem Leben. Besonders vermisste sie ihre Mutter. Der Schmerz über ihren Verlust trieb ihr Tränen in die Augen. Auch die fehlende Erinnerung an den Unfall machte ihr Kummer. Noch immer waren die entscheidenden Minuten wie ein schwarzes Loch, so sehr sie sich ihren Kopf auch zermarterte.
    Wulff fuhr mit dem Mercedes in die Garage. Niedergeschlagen stieg Viktoria aus.
    Sophia wollte ihrer Schwester folgen, als plötzlich ihr Handy klingelte. Es war ein SMS-Eingang. „Entschuldige, meine Kleine.“
    Viktoria verließ die Garage allein. Es gab keinen direkten Zugang zum Haus, der Weg führte über eine große Terrasse zu einem separaten Eingang. Ihre Tante stand bereits an der Haustür und schloss auf.
    Viktoria wartete auf der Veranda, ließ ihren leeren Blick durch den Garten gleiten. Alles wirkte herbstlich, die Sonne schien von einem wolkenlosen Himmel. Doch es war kühl, so kuschelte sie sich in ihre dicke Daunenjacke. Sie fröstelte. Das Gefühl von Einsamkeit wollte sie nicht verlassen. Jetzt eine heiße Schokolade und dann auf ihr Zimmer, wo sie sich im Bett vergraben würde! An die Schule verschwendete sie momentan keinen Gedanken. Nur an Martin dachte sie, ihn würde sie nachher in jedem Fall anrufen.
    Schließlich betrat sie das Haus, ging durch den schmalen Korridor zur Eingangshalle. Von hier gelangte man in die angrenzenden Zimmer, eine Treppe führte ins Obergeschoss hinauf. Viktoria zog ihre Jacke aus und hängte sie an die Garderobe.

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