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Das letzte Zeichen - Die Verschwundenen: Band 2 (German Edition)

Das letzte Zeichen - Die Verschwundenen: Band 2 (German Edition)

Titel: Das letzte Zeichen - Die Verschwundenen: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Malley
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fand Gnade vor dem Herrn.«
    Thomas öffnete die Augen und auf seinem Gesicht erschien ein breites Grinsen. »Na also«, meinte er. »Er hat alle Bösen vernichtet und Noah gerettet. Weil Noah mit ihm wandelte, weil Noah anders war als der Rest der Menschheit. Siehst du, Devil? Verstehst du jetzt?«
    Devil schüttelte den Kopf. »Was soll ich verstehen?«
    Thomas lachte. »Vergiss es. Es wird Zeit, dass wir zurückfahren.«
    Er öffnete die Tür. »Was soll ich verstehen?«, fragte Devil noch einmal.
    Thomas hielt inne und drehte sich um, das Gesicht immer noch zu einem Grinsen verzogen. »Das wirst du noch früh genug herausfinden. Wirst du mir helfen, Devil? Wirst du deinem Dad helfen, es besser zu machen?«
    »Warum sollte ich?« Die Worte brachen unkontrolliert aus ihm heraus, aber Thomas schien nicht verärgert zu sein.
    »Weil dir klar ist, dass du es willst.«
    »Mir ist gar nichts klar«, versetzte Devil, ermutigt durch die Tatsache, dass keiner ihn bisher angerührt hatte. Vielleicht waren diese beiden großen Typen gar nicht so tough. Vielleicht war das von diesem Thomas alles nur Gerede und nichts dahinter.
    »Oh doch«, sagte Thomas. Seine Stimme klang plötzlich ganz sanft und fürsorglich. »Meinst du, Anführer einer beschissenen kleinen Gang in einer beschissenen kleinen Siedlung zu sein, wäre erstrebenswert? Denkst du, du bist jemand, nur weil du zehnjährige Jungs einschüchtern und dazu bringen kannst, Botengänge für dich zu erledigen? Du bist ein Nichts, Devil. Und wenn du so weitermachst, landest du innerhalb eines Jahres im Gefängnis. Ein Versager. Ein Verlierer. Arbeite für mich und du wirst jemand sein. Du wirst etwas Bedeutendes tun. Etwas, woran dein Vater glaubt. Etwas, an dem er schon sehr lange arbeitet. Also sag mir, Devil, willst du mir helfen oder nicht?«
    »Sie arbeiten für meinen Vater?«, fragte Devil, und seine Augen weiteten sich ein wenig.
    »Ich arbeite für niemanden, Devil«, sagte Thomas. »Beantworte einfach meine Frage.« Seine Stimme klang hart, wie eine unterschwellige Drohung. Devil starrte ihn an. Er war wütend und beleidigt. Aber auch wenn er es nie zugeben würde, war ihm klar, dass Thomas recht hatte. Die Gang war scheiße. Alles war scheiße. Seit dem Selbstmord des Jungen konnte Devil das Gefühl der Leere, der Sinnlosigkeit, der Wut auf den Jungen und auf sich selbst, weil er es zugelassen hatte und weil er nicht zwei Schritte voraus gewesen war, nicht mehr abschütteln. Er hatte sich eingeredet, dass es ihn nichts anginge, dass das Problem damit sauber gelöst sei und dass er es gar nicht besser hätte inszenieren können. Aber im Grunde hatte ihn das nicht überzeugt. Und jetzt … jetzt ergaben Thomas’ Worte einen Sinn. Es war nicht seine Schuld. Die Gesellschaft war schuld. All die Verlierer, die ihm im Weg standen.
    Jetzt bot sich ihm eine Gelegenheit. Sein Dad brauchte seine Hilfe. Sein Dad wollte ihn retten.
    »Ich arbeite auch für niemanden«, erklärte Devil schließlich. »Aber ich werde mit Ihnen arbeiten, wenn es das ist, was Sie wollen.«
    Thomas grinste über das ganze Gesicht. »Ich wusste es«, sagte er und war offenbar zufrieden mit sich. »Willkommen im Team, Devil.« Er reichte ihm einen Anstecker, eine Krawattennadel, mit dem Buchstaben »I« darauf.
    »Was ist das?«, fragte Devil.
    »Steck ihn an«, sagte Thomas. »Das bedeutet, dass du Teil von etwas bist. Von etwas Besonderem. Von etwas Großem. Ich habe große Pläne mit dir, Devil. Ich glaube, du wirst etwas ganz Besonderes. Ich glaube, du hast genau die gleichen Talente wie dein Vater. Und das brauchen die Menschen jetzt.«
    »Was soll ich tun?«, fragte Devil unsicher und befestigte den Anstecker an seinem T-Shirt.
    »Nichts«, erwiderte Thomas, stieg aus dem Wagen und ging wieder nach vorn zur Beifahrertür. »Im Moment. Aber wir bleiben in Kontakt. Ich gebe dir dann Bescheid.«

21
    R affy brummte der Schädel. Er lag auf einer Art Ruhebett und um ihn herum waren hauchdünne Vorhänge. Er wusste, dass Benjamin im Zimmer war, aber durch den feinen Stoff war dieser nur schemenhaft zu erkennen. Er räusperte sich, und kurz darauf wurden die Vorhänge zurückgezogen, und Benjamins Gesicht erschien.
    »Geht es dir besser?«, fragte Benjamin.
    Raffy nickte verlegen.
    »Es tut mir leid«, sagte er dann.
    Er hatte ungefähr eine Stunde auf dem Bett gelegen. Anfangs hatte er sich nicht hinlegen wollen, er wollte sich unbedingt entschuldigen und Benjamin alles erklären. Aber

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