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Das letzte Zeichen - Die Verschwundenen: Band 2 (German Edition)

Das letzte Zeichen - Die Verschwundenen: Band 2 (German Edition)

Titel: Das letzte Zeichen - Die Verschwundenen: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Malley
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dieses Problems, Devil. Die Menschen brauchen Führung, aber niemand führt sie.«
    Devil schwieg. Er hasste seine Mutter, ihre Schwäche, dass sie zusammengebrochen war, als sein Vater sie verließ, dass sie die ganze Zeit heulte und behauptete, sie sei immer etwas Besonderes gewesen, aber er habe ihr das Selbstvertrauen genommen, dabei hatte er ihr gar nichts genommen, weil sie ein Nichts gewesen war, als er sie geheiratet hatte. Oder nicht geheiratet hatte. Egal. Fest stand, dass sie für Leona verantwortlich war. Nicht für ihn. Er konnte sich um sich selbst kümmern. Aber Leona war noch klein. Sie brauchte ihre Mutter. Und ihre Mutter hatte sie im Stich gelassen. Ihre Mutter war eine verdammte Witzfigur. Eine Chaotin.
    Aber sie war immer noch seine Mum. Sie zu hassen war das eine, aber mitanhören zu müssen, wie dieser Thomas über sie herzog, war etwas ganz anderes.
    »Na und«, sagte er.
    »Na und? Du kannst viel mehr erreichen.« Thomas beugte sich näher zu Devil und legte ihm die Hand auf den Arm. »Du weißt, wovon ich rede, denn du verkaufst diesem Pack Drogen«, flüsterte er. »Dieser Abschaum ist überall. Sie sind wie Schafe. Du weißt, dass sie nichts taugen. Du weißt es. Die anderen Gangs. Deine eigene Gang. Das sind keine Gewinner, oder, Devil? Das sind alles Verlierer.«
    Devil rührte sich nicht. »Sie haben meinen Dad gekannt?«, fragte er.
    »Ich kenne deinen Dad«, antwortete Thomas. »Ich kenne ihn sogar gut. Und er will dir helfen. Er will, dass ich dir helfe. Wir haben einen Plan, Devil. Einen Plan, um etwas zu verändern. Um alles zum Guten zu wenden. Ich muss nur wissen, ob du uns helfen willst. Ob du die Dinge verändern willst. Ob du reinen Tisch machen, den ganzen Unrat loswerden und neu anfangen willst.«
    Devil sah ihn befremdet an. »Ich weiß nicht, wovon Sie reden«, meinte er.
    Thomas lächelte. »Doch, das weißt du genau. Du kennst doch die Bibel, Devil. Ich wette, du kannst sie sogar auswendig.« Devil hob eine Augenbraue und Thomas lachte. »Sag mir, was in Genesis, Kapitel 6 steht.«
    Devil schwieg.
    »Sag es mir«, wiederholte Thomas mit strengem Blick.
    Devil sah ihn misstrauisch an. »Die Geschichte von der Arche Noah?«, fragte er.
    »Die Arche Noah.« Thomas lächelte wieder. »Ein Neubeginn. Erzähl mir die Geschichte.«
    Devil rutschte unsicher auf dem Sitz hin und her. »Ich soll Ihnen die Geschichte von der Arche Noah erzählen?«
    »Ja, Devil. Ich warte. Und ich warte nicht gern.«
    Devil schüttelte den Kopf. Er war doch kein dressierter Affe.
    Der große Typ zu seiner Rechten rückte näher zu ihm hin. »Erzähl ihm die Geschichte«, sagte er mit tiefer, drohender Stimme. Devil begegnete seinem Blick und er wandte sich wieder zu Thomas. Mist. Er musste es tatsächlich tun. Mist.
    Zögernd und mit leiser Stimme begann er zu rezitieren, wie er früher für seinen Vater die Bibel rezitiert hatte, um ihm zu gefallen, um ihn lächeln zu sehen vor Stolz und um ihn nicht zu verärgern. »Als aber die Menschen sich zu mehren begannen auf Erden und ihnen Töchter geboren wurden«, murmelte er vor sich hin.
    »Lauter«, befahl Thomas und schloss die Augen.
    Devil seufzte innerlich. »Da sahen die Gottessöhne, wie schön die Töchter der Menschen waren, und nahmen sich zu Frauen, welche sie wollten.«
    »Und?«, fragte Thomas. »Weiter?«
    »Da sprach der Herr: Mein Geist soll nicht immerdar im Menschen walten, denn auch der Mensch ist Fleisch. Ich will ihm als Lebenszeit geben hundertundzwanzig Jahre.«
    Devil hielt inne und Thomas machte die Augen wieder auf. »Mach weiter«, sagte er.
    Devil kniff die Augen zusammen. »Zu der Zeit und auch später noch, als die Gottessöhne zu den Töchtern der Menschen eingingen und sie ihnen Kinder gebaren, wurden daraus die Riesen auf Erden. Das sind die Helden der Vorzeit, die hoch berühmten. Als aber der Herr sah, dass der Menschen Bosheit groß war auf Erden und alles Sinnen und Trachten ihres Herzens nur böse war immerdar, da reute es ihn, dass er die Menschen gemacht hatte auf Erden, und es bekümmerte ihn in seinem Herzen.«
    »Es bekümmerte ihn in seinem Herzen.« Thomas nickte anerkennend. »Das kommt hin. Na los, weiter. Jetzt kommt die beste Stelle.«
    Devil verdrehte die Augen. »Und der Herr sprach: Ich will die Menschen, die ich geschaffen habe, vertilgen von der Erde, vom Menschen an bis hin zum Vieh und bis zum Gewürm und bis zu den Vögeln unter dem Himmel; denn es reut mich, dass ich sie gemacht habe. Aber Noah

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