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Das Leuchten der Insel

Das Leuchten der Insel

Titel: Das Leuchten der Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen McCleary
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später.«
    Und sie fuhren zum Yachthafen, wo das große gelbe Boot mit dem dunkelblauen Rennstreifen und ihr vergnüglicher Tag auf sie warteten.
    Susannah sah den hellen blauen Himmel über dem Lake Michigan und die vereinzelten Schäfchenwolken. Sie sah ihren Vater auf der kleinen Plattform am Heck, mit dem Rücken zum Wasser, die Knie gebeugt, bereit zum Losspringen. Er stieß sich ab und vollführte einen perfekten Salto, und sie und Janie applaudierten. Jon versuchte, es ihm nachzutun, aber er drehte sich seitwärts und klatschte aberwitzig verknotet ins Wasser, sodass sie alle lachen mussten.
    Ihr Vater kletterte wieder an Bord, wobei sein dunkles Haar glatt nach hinten fiel. Er war attraktiv, nicht wie die Väter anderer Kinder, und hatte dichtes dunkles Haar und strahlend blaue Augen – ein schwarzhaariger irischer Typ, wie er stets voller Stolz sagte. Außerdem war sein lang gestreckter Oberkörper auch jetzt noch, mit über vierzig, schlank und muskulös.
    Er hatte gute Laune und schlug noch mehr Saltos. Er stand auf der Plattform, beugte die Knie, stellte Jon auf seine Oberschenkel und ließ ihn ins Wasser schnellen. Dann hielt ihr Dad Janie, während Susannah schwamm. Sie streifte ihre Schwimmweste ab, wie Jon es getan hatte, damit sie in das kühle dunkelgrüne Wasser tauchen und dann wieder zur Sonne zurück aufsteigen konnte. Es fühlte sich gut an. Sie und Jon gaben wechselseitig mit ihren Kopfsprüngen an und sagten Janie, sie solle bei dem Kopfsprung, der ihr am besten gefiel, laut in die Hände klatschen.
    »Bleibt dicht am Boot, wo ich euch sehen kann«, sagte ihr Dad. »Nicht wegschwimmen!«
    Susannah war glücklich, dass er aufpasste. Das bedeutete, dass sie nicht mehr ständig wachsam sein musste und den Tag genießen konnte. Sie mochte das Gefühl des gegen ihre Haut strömenden Wassers, wenn sie nach unten tauchte, und es gefiel ihr, das Band aus Luftblasen zu spüren, das sie hinter sich herzog.
    Ihr Dad öffnete die Kühlbox und nahm sich ein Bier. Außerdem holte er für Janie ein Sandwich heraus. Er riss das Sandwich in kleine Stücke und tat so, als wäre Janie ein Pelikan, und warf ihr die einzelnen Stückchen in den offenen Mund. Sie liebte das Spiel und schlug begeistert mit ihren imaginären Flügeln und jauchzte jedes Mal entzückt, wenn es ihr gelang, einen winzigen Brocken Brot oder Schinken mit dem Mund aufzufangen. Susannah und Jon tauchten weiter an der Oberfläche, und dann begann Jon, Susannah bei jedem Abtauchen seinen nackten Hintern zu zeigen, wobei sich seine weiße Haut hell gegen die dunkle Oberfläche des Wassers abhob. Ihr Dad machte unterdessen Witze über die Sonne, die auf Jons Hintern schien. Nass und zufrieden kletterten sie und Jon schließlich wieder an Deck des Boots und setzen sich, um selbst etwas zu essen.
    »Meine Schwimmweste ausziehen!«, rief Janie und riss an dem Band ihrer Weste. Sie zeigte auf Susannah und Jon, die jetzt nur ihre Badeanzüge trugen.
    »Nein, du musst sie anbehalten«, sagte ihr Dad.
    » Nein! «, rief Janie. »Aus!« Sie zog und zog an der Schleife, die ihr Susannah unter dem Kinn gebunden hatte, und zog sie auf. Dann riss sie an der Schnalle an ihrer Taille. »Zieh sie jetzt aus!«
    Susannah sah ihren Vater an. Fünf leere Bierdosen lagen auf dem Boden des Boots. Sie hatte Angst wegen des Biers. Ihr Vater war so unberechenbar. Man wusste bei ihm nie, ab welchem Glas oder Schluck genau er sich plötzlich von einem ruhigen und freundlichen Menschen in etwas anderes verwandelte, etwas Dunkleres.
    »Behalt deine Schwimmweste an, Janie«, sagte sie. »Siehst du? Ich trage meine auch.« Schnell zog sie sich ihre Schwimmweste über den Kopf und schnallte sie um ihre Taille. »Siehst du?«
    »Nein!« Janie begann zu weinen: »Zieh sie aus!«
    »Behalte deine verfluchte Schwimmweste an, zum Teufel!«, rief ihr Vater.
    Susannah und Jon tauschten Blicke, und Jon nahm seine Schwimmweste und zog sie sich an.
    »Siehst du, Janie? Wir alle tragen sie!«
    Aber jetzt gab es kein Halten mehr bei ihr. »Zieh sie aus! Zieh sie aus!« Janie begann zu schreien und stieß einen schrillen, lauten, hohen Heulton aus.
    »Du musst die verdammte Schwimmweste tragen!«, schnauzte sie ihr Vater an.
    Susannah hörte die Schärfe in seiner Stimme, aber Janie schrie noch lauter.
    »Du willst sie ausgezogen haben? Schön! Dann zieh sie aus!«, rief ihr Vater, beugte sich vor und öffnete die Schnalle.
    Erstaunt hörte Janie auf zu schreien und sah ihn an. Tränen

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