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Das Leuchten der schottischen Wälder

Das Leuchten der schottischen Wälder

Titel: Das Leuchten der schottischen Wälder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christa Canetta
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Tränen liefen ihr über das verrußte Gesicht, als sie sah, wie die Sanitäter den verletzten Ranger, der eine Sauerstoffmaske trug, in den schwebenden Helikopter hoben. Der Arzt kletterte mit dem Beatmungsgerät hinterher.
    „Los, Mann, ab nach Barcaldine ins Krankenhaus, auf dem kürzesten Weg, der Ranger erstickt am Vogelmist.“

Kapitel 26
    Lena wusste, dass das kleine Krankenhaus von Barcaldine nicht die richtigen Behandlungsmöglichkeiten für Patrick McDoneral bieten konnte. Er musste so schnell wie möglich in eine Spezialklinik, um seine Augen zu retten, aber sie wagte nicht, dem Notarzt zu widersprechen. Mit seinem Eintreffen hatte er die Verantwortung für den Ranger übernommen, und sie war froh, nicht mehr allein mit der Angst um sein Leben zu sein. In Barcaldine gelandet, wurde der Schwerverletzte in die Notaufnahme gebracht, wo man vor allem seine Brandwunden an Armen und Beinen behandelte.
    Ihr selbst drückte der Co-Pilot das provisorische Eulennest mit den zwei Jungvögeln in die Arme und erklärte: „Länger kann ich mich nicht um Ihre Vögel kümmern, Miss, wir heben wieder ab, aber vielleicht übernimmt ein Sergeant von der hiesigen Polizeiwache die Tiere und bringt sie in die Vogel-Aufzuchtstation in Creagan.“
    Verlassen stand Lena mit der Decke um die Schultern und dem Nest in den Händen mitten auf dem kleinen Landeplatz und sah sich Hilfe suchend um. Eine Schwester, die die Übergabe beobachtet hatte, kam zu ihr. „Kann ich Ihnen helfen?“
    Lena nickte dankbar. „Ich brauche jemanden, der diese wertvollen Vögel in die Aufzuchtstation nach Creagan bringt. Ich selbst bin, wie Sie sehen, dazu nicht in der Lage. Außerdem muss ich meinen Patienten begleiten, den man gerade in die Notaufnahme bringt.“
    Die Schwester verstand die Bedeutung der Vögel nicht und sah Lena ratlos an.
    „Es sind junge Uhus, sie stehen unter Naturschutz, sie sind sehr wertvoll, und der Patient, der eben in die Klink gebracht wurde, hat sie unter Lebensgefahr aus einer Feuerwalze gerettet.“
    „Ach du meine Güte.“ Die junge Frau besah sich verängstigt die fiependen und mit offenen Schnäbeln schreienden Jungvögel. „So wertvoll?“
    „Ja, und sie brauchen dringend Futter und Wasser. Kennen Sie jemanden, der die Vögel nach Creagan bringen könnte?“
    „Na ja, seit dem Feuer am Benderloch sind dauernd Polizisten vor der Klink, wir könnten jemanden fragen.“
    „Bringen Sie mich bitte zu ihnen. Und bitte, könnten Sie mir einen Arzt- oder Schwesternkittel besorgen? Ich kann unmöglich nur mit Unterwäsche und Decke bekleidet hier herumlaufen.“
    Während sie den Landeplatz verließen und durch das Krankenhaus zum Vordereingang liefen, sah die Schwester Lena fragend an. „Ich weiß nicht, ob ich Ihnen so einen Kittel einfach besorgen kann. Ich kenne Sie doch gar nicht.“
    „Ja“, nickte Lena verständnisvoll, „da haben Sie recht. Ich habe nicht einmal einen Ausweis bei mir, aber ich versichere Ihnen, ich bin Ärztin, und ich werde das sofort klären, wenn ich die Vögel abgegeben habe.“
    Vor dem Eingangsportal parkte ein Polizeiwagen, um den mehrere Sergeants herumstanden und anhand von Landkarten den Verlauf des Feuers diskutierten.
    Lena, mit der einen Hand die Decke haltend, mit der anderen das Nest, ging direkt auf die Männer zu. „Bitte, ich brauche Ihre Hilfe. Diese Vögel hat der Ranger vom Benderloch vor dem Feuer gerettet. Er selbst wurde schwer verletzt und liegt in der Notaufnahme, aber die Vögel müssen dringend in die Aufzuchtstation von Creagan, würden Sie das bitte übernehmen?“
    Verblüfft sahen die Männer sie an. Einige verkniffen sich ein Lachen, aber zwei erkannten Lena. „Sie sind doch die Ärztin von Broadfield, wir haben Sie schon gesucht. Sie und der Ranger McDoneral gelten als vermisst.“
    „Der Ranger ist bei seinem Einsatz schwer verletzt worden. Aber er hat die Vögel unter Lebensgefahr gerettet, und nun müssen die Tiere so schnell wie möglich in die Aufzuchtstation.“
    „Okay, geben Sie her, wir bringen sie hin.“ Einer der Männer nahm ihr die verbrannte Uniformjacke mit den fiependen Vögeln ab und lief zu einem zweiten Polizeiwagen. Ein anderer fragte: „Können wir sonst noch etwas für Sie tun, Dr. Mackingtosh?“
    „Danke, nein, ich muss mich jetzt um den Ranger kümmern, es geht ihm sehr schlecht.“
    „Verdammt, können wir etwas für ihn tun?“
    „Rufen Sie bitte im Försterhaus an, damit sich jemand um seine Tiere kümmert, das wird

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