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Das Leuchten des Himmels

Das Leuchten des Himmels

Titel: Das Leuchten des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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das alles sparen können, wenn du von Anfang an getan hättest, was ich dir gesagt habe.«
    »Was du mir gesagt hast?« Sie drängte sich hinter ihm in sein Zimmer. »Du hast mir nichts zu sagen . Du bist nicht mein Boss oder mein Vater. Nur weil ich mit dir geschlafen habe, gibt dir das doch nicht das Recht, mir zu sagen, was ich zu tun habe.«
    Er riss sich die durchweichte Jacke vom Leib und tippte auf die Dienstmarke an seinem Hemd. »Nein, aber das hier berechtigt mich dazu.« Auf dem Weg zum Badezimmer streifte er sich das Hemd ab.
    Er war immer noch ein anderer, ging es ihr durch den Kopf. Dieser Jemand, der hinter diesen traurigen Augen gelebt und nur darauf gewartet hatte, wieder mitzumischen. Dieser Jemand war hart und kalt. Und gefährlich.
    Sie hörte das Plätschern der Dusche. Beide Hunde blieben aufrecht stehen, mit wachsamen Köpfen blickten sie zu ihr hoch.
    »Platz«, murmelte sie.
    Sie marschierte ins Badezimmer. Nate saß auf der Klobrille und hatte Mühe, sich die nassen Stiefel abzustreifen.
    »Du hast mir Otto wie einen Wachhund zur Seite gestellt und mich drei geschlagene Stunden warten lassen. Drei Stunden, in denen ich keine Ahnung hatte, was los war.«
    Er sah sie mit regloser Miene an, die Augen wie Stein. »Ich hatte zu arbeiten und Wichtigeres zu tun, als dich auf dem Laufenden zu halten. Wenn du Nachrichten hören willst...«, er stellte die Stiefel beiseite und stand auf, um sich die Hose abzustreifen, »schalt das Radio an.«

    »Sprich nicht zu mir, als sei ich eine weinerliche Hysterikerin.«
    Er trat unter die Dusche und zog hinter sich den Vorhang zu. »Dann hör auf, dich wie eine zu benehmen.«
    Mein Gott, wie sehr er die Hitze brauchte. Nate presste seine Hände an die Fliesen, neigte seinen Kopf und ließ das heiße Wasser auf sich herabprasseln. In ein, zwei Stunden, so schätzte er, würde es seine müden, gefrorenen Knochen erreicht haben. Eine oder zwei Packungen Aspirin, dann würden die Schmerzen in seinen Gliedern aufhören. Drei oder vier Tage Schlaf könnten vielleicht die Müdigkeit besiegen, die sich aufgebaut hatte, als er durchs eisige Flutwasser gewatet war, Barrikaden geschleppt und einen erwachsenen Mann und eine Frau über ihrem ermordeten Hund hatte weinen sehen.
    Ein Teil von ihm sehnte sich nach der Stille, der stillen Dunkelheit, in der er versinken konnte und in der nichts wirklich zählte. Und ein Teil von ihm hatte Angst, den Weg dorthin nur allzu schnell zu finden.
    Als er hörte, wie der Vorhang zurückgezogen wurde, blieb er stehen, wie er war, die Arme vor der Brust verschränkt, den Kopf gesenkt, die Augen geschlossen. »Du wirst doch jetzt nicht mit mir kämpfen wollen, Meg. Du verlierst.«
    »Ich werde dir was sagen, Burke, ich hab’s nicht gern, wenn man mich herumschubst, als wäre ich nur lästig. Ich hab’s nicht gern, wenn man mich ignoriert. Herumkommandiert. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob mir dein Anblick vor dem Rathaus heute Abend gefallen hat. Ich habe nämlich nichts Vertrautes mehr in deinem Gesicht lesen können. Und das kotzt mich an. Und...«
    Sie schlang ihre Arme um ihn und presste ihren nackten Leib an ihn, sodass er sich ruckartig aufrichtete. »Es regt mich an.«
    »Hör auf.« Er packte ihre Hände und zog ihr die Arme auseinander, ehe er sich umdrehte und sie auf Armeslänge von sich weghielt. »Hör einfach auf.«
    Sie sah absichtlich nach unten. Und lächelte wissend, als sie wieder nach oben schaute. »Da scheint es einen Widerspruch zu geben.«
    »Ich möchte dir nicht wehtun, und in der Stimmung, in der ich jetzt bin, würde ich dir wehtun.«

    »Du machst mir keine Angst. Du hast mich derart aufgewühlt und mir meinen Streit verdorben. Und plötzlich habe ich Appetit auf was anderes. Gib mir was anderes.« Sie streckte ihre Hand aus und strich damit über seine Brust. »Den Streit beenden wir später.«
    »Ich bin dir nicht wohl gesonnen.«
    »Ich auch nicht. Manchmal braucht man schlichtweg was anderes, Nate. Dann muss man woanders hingehen und für eine Weile vergessen. Etwas von dem Wahnsinn oder dem Schmerz oder der Angst verbrennen. Verbrenn mich«, murmelte sie. Jetzt packte sie seine Hüften und drückte sie.
    Es wäre besser für sie gewesen, wenn er sie weggeschickt hätte. Dessen war er sich sicher. Aber er zog sie an sich, sodass dieser warme, feuchte Körper gegen seinen prallte und er ihren Mund finden und darin wüten konnte.
    Sie klammerte sich an ihn, hakte sich mit ihren Armen an seinem Nacken

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