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Das Leuchten des Himmels

Das Leuchten des Himmels

Titel: Das Leuchten des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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rein ins Vergnügen.«
    Er gehorchte, aber als er sich aufs Bett setzte, strich er lediglich mit seinem Finger über ihre Schulter. »Lass mir eine Minute Zeit. Nie habe ich so eine Haut wie deine gesehen. Sie ist so rein.«
    »Ein Buch lässt sich nicht anhand seines Umschlags beurteilen.«
    Sie packte einen Schopf seines Haars und zog ihn zu sich hinunter. »Gib mir diesen Mund. Davon habe ich noch nicht genug gehabt.«

    Es rauschte durch seinen ganzen Körper, alle Bedürfnisse, die Verzweiflung, das wahnsinnige Verlangen, alles vereinigte sich zu blinder Lust. Sie zu schmecken, löste Explosionen in ihm aus, ihre reife, gierige Hitze fachte sein Blut an. Sein Mund bohrte sich in ihren, nährte sich an ihr, bis längst vergessener Hunger wieder lebendig wurde.
    Er konnte nicht genug kriegen, wollte ihren Mund, ihren Hals, ihre Brüste. Ihr Keuchen und ihr Stöhnen und ihre Schreie peitschten sein nacktes Verlangen, feuerten ihn an, sich mehr zu nehmen.
    Er trieb eine Hand zwischen ihre Schenkel, verrückt darauf, das Feuchte und Warme zu spüren, und stieß sie so rasch und so gewaltsam zum Höhepunkt, dass sie beide schauderten.
    Als würde man einen stillen grünen Hügel besteigen, der sich dann als Vulkan entpuppt, sagte sie sich. Er trug das in sich. Die gefährliche Überraschung unter der verletzten Ruhe. Sie hatte ihn haben wollen, diese traurigen Augen, diese stille Art. Aber sie hatte nicht gewusst, was er ihr geben würde, wenn sie diese Maske abriss.
    Wie benommen bäumte sie sich auf, als er die Hitze in ihr schürte. Und als sie schrie, war es nichts als besinnungsloser Genuss. Sie rollte sich mit ihm, grub ihre Nägel in ihn, nuckelte mit ihren Zähnen und jagte mit eifriger und besitzergreifender Hand über klebrige Haut.
    Ihre Lungen brannten bei jedem keuchenden Atemzug.
    Er wollte sie verschlingen, schänden und beherrschen. Er drang in sie und wollte sein Gesicht in ihrem Haar vergraben, aber ihre Hände arbeiteten sich hoch zu seinem Gesicht. Und sie beobachtete ihn aus wilden blauen Augen, als er in sie hineinstieß und sich in ihr verlor. Beobachtete ihn, bis er sich in ihr entleerte.
    Er war nichts weiter als eine mit Luft gefüllte Hülse. Konnte sich nicht mehr erinnern, wie es war, dieses nach unten zerrende und ziehende Gewicht zu spüren, das sich in seinem Kopf einnistete und seinen Körper derart aufblähte, dass schon das Aufstehen am Morgen eine Willensanstrengung war.
    Er war blind, taub und übervoll. Hätte er den Rest des Tages sich so wie jetzt im Vergessen treiben lassen können, wäre ihm kein Wort der Klage über die Lippen gekommen.

    »Schlaf nicht ein, während wir noch miteinander verbunden sind.«
    »Wie? Was?«
    »Zurück marsch-marsch, Süßer.«
    Er war doch nicht blind. Er sah Licht, Schatten, Form. Nichts davon ergab einen Sinn, aber er konnte es sehen. Offenbar konnte er auch hören, denn die Stimme – ihre Stimme – war da und drang durch das leichte Summen in seinem Kopf.
    Und er konnte sie spüren, wie sie unter ihm nachgab – diesen weichen, festen, kurvigen Körper, feucht vom Schweiß, den sie erarbeitet hatten, duftend nach Seife, Sex und Weiblichkeit.
    »Gib mir lieber einen Schubs«, sagte er nach einer Weile. »Vielleicht bin ich gelähmt.«
    Sie legte eine Hand auf seine Schulter und schob ihn mit einiger Mühe zur Seite. Dann holte sie tief und pfeifend Luft – ein und aus – und sagte: »Mein Gott. Ich glaube fast, ich hab ihn gesehen – nur einen ganz schwachen Umriss, eine Sekunde lang. Er hat gelächelt.«
    »Das war ich.«
    »Oh.«
    Sie brachte die Energie nicht auf, sich zu dehnen, also gähnte sie stattdessen. »Da hatte sich aber einiges angestaut. Hm. Ich Glückliche.«
    Seine Gedankenkreise begannen, sich zu schließen. Er konnte sie fast zischen hören, als der Kontakt wieder hergestellt wurde. »Ist bei mir schon eine Weile her.«
    Neugierig drehte sie sich zur Seite. Sie sah die Narben, mit denen ihre Finger bereits gespielt hatten. Wundfältchen, Schusswunden, wie sie wusste, an der Seite, am Oberschenkel.
    »Definiere doch mal eine Weile. Ein Monat?« Seine Augen blieben geschlossen, aber sein Mund verzog sich. »Zwei Monate? O Gott, noch mehr? Drei?«
    »Einigen wir uns auf ein Jahr. Das dürfte nämlich hinkommen.«
    »Heiliger Bimbam! Kein Wunder, dass ich Sterne gesehen habe.«
    »Habe ich dir wehgetan?«
    »Bist du verrückt!«
    »Vielleicht nicht. Aber ich war’s auf jeden Fall.«

    Absichtlich strich sie mit ihrem Finger

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