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Das Leuchten des Himmels

Das Leuchten des Himmels

Titel: Das Leuchten des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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entlang der Narbe, die sich über seine Seite schlängelte. Er zuckte nicht, aber sie spürte, wie er sich verspannte, und beschloss, es erst mal locker anzugehen.
    »Ich würde sagen, wir haben einander gebraucht. So weit, so gut, und alle anderen im Radius von hundert Kilometern um dieses Bett herum werden sich jetzt zurücklehnen und eine Zigarette rauchen.«
    »Bist du zufrieden damit?«
    »Leidest du an einer Schwäche des Kurzzeitgedächtnisses, Burke?« Jetzt streckte sie sich und rempelte ihn einmal kurz mit ihrem Ellbogen an. »Wessen Idee war es denn?«
    Er schwieg einen Moment. »Ich war fünf Jahre lang verheiratet. Ich war treu. In den letzten beiden Jahren der Ehe haben wir nur noch aufeinander herumgehackt. Das letzte Jahr war dann nur noch zum Kotzen. Sex wurde zum Problem. Zum Schlachtfeld. Zu einer Waffe. Alles andere als ein natürliches Vergnügen. Also bin ich etwas eingerostet und mir nicht mehr ganz sicher, was Frauen sich auf diesem Gebiet erwarten.«
    Also doch nicht so locker, grübelte sie. »Ich bin nicht Frauen. Ich bin ich. Tut mir Leid, dass deine Ex dich am Schwanz gerissen hat, aber ich kann dir bestätigen, dass dieser Anhang noch immer sehr gut funktioniert, und vielleicht wäre es an der Zeit, das Ganze ad acta zu legen.«
    »Das ist längst passiert.« Er drehte sich zur Seite und schob seinen Arm unter sie. Er spürte, wie sie sich ein wenig verspannte, die Verzögerung, bis ihr Körper wieder locker wurde und sie zuließ, dass er seinen Kopf auf ihre Schulter legte. »Ich möchte nicht, dass es dabei bleibt. Zwischen uns.«
    »Wir werden schon sehen, was wir das nächste Mal davon halten.«
    »Ich würde gern bleiben, aber ich muss zurück. Tut mir Leid.«
    »Ich habe dich nicht gebeten zu bleiben.«
    Er drehte seinen Kopf, sodass er ihr Gesicht sehen konnte. Ihre Wangen waren gerötet, ihre Augen schläfrig. Aber er war ein zu guter Polizist, um nicht das Misstrauen unter der Lockerheit zu erahnen.

    »Ich wünschte, du würdest mich bitten zu bleiben, aber da ich nein sagen müsste, ist es Wunschvergeudung. Aber ich würde gern wiederkommen.«
    »Heute Abend kannst du nicht zurückkommen. Wenn dieses Unwetter losgeht und du es bis hier heraus schaffst – was nicht der Fall sein wird -, dann würdest du feststecken. Vielleicht tagelang. Und das würde mir nicht passen.«
    »Wenn es so schlimm kommt, dann fahr mit mir zurück in die Stadt.«
    »Nein, das würde mir auch nicht passen.« Wieder entspannt, spazierte sie mit ihren Fingern über seine Brust, entlang seines Kinns und hoch in sein Haar. »Hier fühle ich mich wohl. Genügend Vorräte, jede Menge Holz, meine Hunde. Ich liebe einen schönen Sturm, seine Einzigartigkeit.«
    »Und wenn es aufklart?«
    Sie bewegte ihre Schulter und drehte sich weg. Sie stand auf, trat nackt an den Schrank, und der Feuerschein spielte über ihre weiße Haut und die blitzenden roten Flügel, ehe sie einen dicken Flanellmantel anzog. »Du könntest mich ja anrufen und mir eine Pizza vorbeibringen, wenn ich da bin.«
    Sie lächelte und band den Gürtel zu. »Ich gebe dir auch ein wirklich gutes Trinkgeld.«

7
    Außerdem hatte er in den letzten Monaten viel zu viel Gewicht verloren. Diese Art von Training würde ihm in Kombination mit den regelmäßigen Mahlzeiten, die ihm vorgesetzt wurden, dabei helfen, es wiederzuerlangen.
    Vielleicht sollte er sich ja auch einen dieser Schneebobs kaufen, um damit aus Jux und Tollerei durch den Schnee zu rasen. Spaß haben, Himmel noch mal. Und zugleich sähe er die Landschaft anders als aus dem Auto.
    Er hielt an, um eine kleine Herde Hirsche zu beobachten, die sich ihren Weg durch die Bäume zu seiner Linken bahnten. Ihr Fell
hob sich zottig und dunkel vom Schnee ab, der ihnen bis zu den Knien reichte. Sofern Hirsche Knie hatten.
    Für einen Jungen aus der Stadt, dessen ländliche Abenteuer sich in ein paar Campingreisen erschöpft hatten, die ihn im Sommer ins westliche Maryland geführt hatten, war dies eine gänzlich neue Welt.
    Er parkte den Wagen vor dem Revier und stellte seine Motorblockheizung an. Anschließend sah er zu, wie Otto und Pete ein geknotetes Seil etwa in Taillenhöhe entlang des Gehwegs spannten. Er streifte sich seine dicken Handschuhe über und gesellte sich zu ihnen.
    »Was passiert hier?«
    »Leitseile«, erklärte Otto und wand es um einen Lampenpfosten.
    »Wofür?«
    »Im Schneesturm kann man schon verloren sein, wenn man nur einen Fuß vor die Tür setzt.«
    »So schlimm

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