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Das Leuchten des Himmels

Das Leuchten des Himmels

Titel: Das Leuchten des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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starr, so still und kalt wie der Himmel hinter hier. Als sie dann auf den Boden sank und sich mitten in die Scherben aus Porzellan und Glas setzte, fiel es in sich zusammen. »O mein Gott, nein. Pat. Pat.«
    »Steh auf, um Himmels willen. Du schneidest dich sonst noch.« Wütend umrundete Meg den Schreibtisch, packte Charlene an den Armen und zerrte sie hoch.
    »Meg. Megan.« Charlenes Atem ging keuchend. Ihre großen blauen Augen schwammen. »Er ist tot?«
    »Ja.«
    Die Tränen strömten über ihre Wangen. Mit einem Aufschrei ließ sie ihren Kopf auf Megs Schulter fallen und klammerte sich fest.
    Meg bekämpfte ihren unmittelbaren Instinkt, sich ihr zu entziehen. Sie ließ ihre Mutter weinen, sich festhalten und weinen. Und machte sich bewusst, dass dies seit Ewigkeiten wieder die erste richtige Umarmung war.
     
    Als der Sturm sich gelegt hatte, brachte sie Charlene über die Hintertreppe auf ihr Zimmer. Als sie ihrer Mutter die Kleider auszog, war das wie bei einer Puppe. Sie verarztete die kleinen Schnitte und streifte ein Nachthemd über Charlenes Kopf.

    »Er hat mich nicht verlassen.«
    »Nein.« Meg betrat das Badezimmer und untersuchte den Medizinschrank ihrer Mutter. Es waren ausreichend Tabletten vorhanden. Sie fand was zur Beruhigung und füllte ein Glas mit Wasser.
    »Ich hasste ihn dafür, dass er mich verlassen hat.«
    »Ich weiß.«
    »Du hasstest mich auch dafür.«
    »Mag sein. Nimm das.«
    »Ermordet?«
    »Ja.«
    »Warum?«
    »Ich weiß es nicht.« Nachdem Charlene die Tablette geschluckt hatte, stellte sie das Glas zur Seite. »Leg dich hin.«
    »Ich liebte ihn.«
    »Ja, vielleicht.«
    »Ich liebte ihn«, wiederholte Charlene, als Meg sie zudeckte. »Ich hasste ihn dafür, dass er mich allein ließ. Ich halte es allein nicht aus.«
    »Du musst jetzt schlafen.«
    »Bleibst du hier?«
    »Nein.« Meg zog die Vorhänge zu und sprach in die Dunkelheit. »Ich hab nichts dagegen, allein zu sein. Ich muss allein sein. Wenn du aufwachst, wirst du mich ohnehin nicht bei dir haben wollen.«
    Aber sie blieb, bis Charlene schlief.
    Auf dem Weg nach unten begegnete ihr Sarrie Parker auf der Treppe. »Lasst sie schlafen. Ihr Büro ist ein einziges Durcheinander.«
    »Habe ich gehört.« Sarrie zog die Brauen hoch. »Dann werden Sie ihr wohl was gesagt haben, was sie zu diesem Wutanfall veranlasst hat.«
    »Versuchen Sie einfach, Ordnung zu schaffen, ehe sie runterkommt.«
    Sie nahm ihren Mantel, bevor sie das Restaurant betrat. »Ich muss gehen«, sagte sie zu Nate.
    Er schob sich von der Bar weg und holte sie an der Tür ein. »Wohin?«

    »Nach Hause. Ich muss einfach nach Hause.« Sie begrüßte die Kälte, den leichten Wind.
    »Wie geht es ihr?«
    »Ich habe ihr ein Beruhigungsmittel gegeben. Wenn sie wieder aufwacht, dann wird sie sich auf dich stürzen. Tut mir Leid.« Sie zog ihre Handschuhe an und drückte dann ihre Hände an die Augen. »Mein Gott. Genau, wie ich erwartet hatte. Hysterische Anfälle, Wut, warum hasst du mich. Das Übliche.«
    »Du hast eine Schnittwunde im Gesicht.«
    »Das ist nur ein Kratzer. Das Schrapnell eines Porzellanpudels. Sie wirft mit Gegenständen.« Sie atmete sehr bewusst, als sie auf den Fluss zugingen, verfolgte, wie der Geist ihres Atems davonflog und verschwand. »Aber als sie es dann kapierte, als sie begriff, dass ich nicht mit ihr spielte, da brach sie zusammen. Was ich dann sah, damit hätte ich nicht gerechnet. Nicht damit, was sich auf ihrem Gesicht abspielte. Sie liebte ihn. Das habe ich nie in Betracht gezogen. Ich habe nie geglaubt, dass sie ihn liebte.«
    »Ich finde, das ist für keine von euch eine gute Zeit, um allein zu sein.«
    »Sie wird nicht allein sein. Ich muss es. Gib mir ein paar Tage, Burke. Du wirst ohnehin alle Hände voll zu tun haben. In ein paar Tagen habe ich mich wieder beruhigt. Komm raus und besuch mich. Ich mache dir was zu essen und nehme dich mit ins Bett.«
    »Die Telefone funktionieren wieder. Du rufst mich an, wenn du irgendwas brauchst.«
    »Ja, könnte ich. Aber werde ich nicht. Versuch nicht, mich zu retten, Chief.« Sie setzte ihre Sonnenbrille auf. »Kümmere dich stattdessen um die Details.«
    Sie drehte sich um, packte seinen Kopf und verwöhnte sie beide mit einem heißen, sehnlichen Kuss. Dann zog sie sich zurück und tätschelte mit behandschuhter Hand seine Wange.
    »Nur ein paar Tage«, wiederholte sie und marschierte zu ihrem Flugzeug.
    Sie sah sich nicht um, wusste aber, dass er am Fluss stand, wusste, dass er ihr

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