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Das Leuchten des Himmels

Das Leuchten des Himmels

Titel: Das Leuchten des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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der Speisekammer. Als sie die Gläser abstellte und einen Blick zurückwarf, sah sie, wie er sie angrinste. »Was ist?«
    »Gefällt mir. Du siehst damit so, ich weiß nicht, so jung und süß aus.«
    Sie neigte den Kopf. »Jung und süß, sodass du mich am liebsten in ein Trägerkleidchen stecken würdest, und ich dann Papa zu dir sage?«
    »Ich weiß zwar nicht, was ein Trägerkleidchen ist, aber wenn du willst, kannst du ruhig eins anziehen. Dann schlüpfe ich auch sofort in die Papa-Rolle.«
    »Was auch immer dich scharf macht.« Achselzuckend schenkte sie dunkelroten Wein in zwei Gläser. »Schön, dich zu sehen, Burke.«
    Er ging zu ihr, nahm ihr die Gläser aus den Händen und stellte sie auf die Küchentheke. Dann strich er mit seinen Händen ihr
dichtes Haar zurück und beugte sich langsam mit offenen Augen zu ihr hinab und küsste sie. Weich und ruhig, bis Hitze in die Wärme züngelte. Und während des Kusses beobachtete er, wie sie ihn beobachtete, sah ihre perfekten blauen Augen einmal zucken.
    Als er sie freigelassen hatte, hob er die Weingläser wieder und gab ihr eins.
    »Es tut gut, dich wieder zu küssen.«
    Sie rieb ihre Lippen aneinander und war überrascht, dass die in sie gepumpte Hitze nicht bei dieser Reibung Funken sprühte. »Dem gibt es nichts hinzuzufügen.«
    »Ich habe mir Sorgen um dich gemacht. Du willst das zwar nicht hören – da wirst du kratzbürstig. Aber so ist es eben. Wir müssen über das alles nicht reden, wenn du noch nicht dazu bereit bist.«
    Sie trank einen Schluck, dann noch einen. Ein Hort an Geduld, befand sie. Und mit der Geduld aufs Engste verbunden ist die Hartnäckigkeit.
    »Ich komm schon damit zurecht. Weißt du denn, wie man einen Salat macht?«
    »Ah... man öffnet einen dieser Beutel mit den Salatblättern, wie man sie im Laden bekommt, und wirft diese dann in eine Schüssel?«
    »Ein Held der Küche bist du jedenfalls nicht.«
    »Nein.«
    »Doch sind wir jetzt an einem Punkt unserer Beziehung angelangt, an dem du, wenn du schon auf mich stehst, ohne zu klagen lernen solltest, wie man Gemüse schneidet. Hast du schon mal eine Karotte geschält?«, fragte sie ihn, als sie zum Kühlschrank ging.
    »Ja, ja, das habe ich.«
    »Das ist doch schon mal ein Anfang.« Sie häufte Lebensmittel auf die Arbeitstheke und drückte ihm eine Karotte und ein Schälmesser in die Hand. »Dann mach das.«
    Während er damit beschäftigt war, wusch sie Kopfsalat. »In einigen Kulturen schneiden sich die Frauen zum Zeichen der Trauer das Haar ab. Aus diesem Grund habe ich es nicht getan. Er ist schon lange weg, und ich habe mich – auf meine Weise – dran gewöhnt. Aber jetzt ist das alles anders.«

    »Mord ändert alles.« »Mehr als der Tod«, meinte sie zustimmend. »Der Tod ist etwas Naturgegebenes. Ein Ärgernis, ja, denn wer will schon sterben? Aber es gibt einen Zyklus, und keiner muss vorher abspringen.«
    Sie trocknete den Salat, und ihre langen Finger mit den kurzen, stumpfen Nägeln arbeiteten flink. »Seinen Tod hätte ich akzeptieren können. Den Mord an ihm werde ich nicht hinnehmen. Also werde ich den Leuten von der Staatspolizei in den Hintern treten und dich bedrängen, bis ich zufrieden bin. Das mag deine Empfindungen für mich vielleicht etwas abkühlen, aber das ist dann eben Pech.«
    »Ich glaube nicht, dass das der Fall sein wird. Ich war schon lang nicht mehr scharf auf eine Frau, also bin ich fällig.«
    »Warum nicht?«
    Er reichte ihr die Karotte zur Begutachtung. »Warum nicht was?«
    »Warum warst du so ewig nicht mehr hinter einer Frau her?«
    »Ich... hm.«
    »Gab’s Vollzugsprobleme?«
    Er blinzelte und bekam dann doch ein abgewürgtes Lachen hin. »Mein Gott noch mal. Was für eine Frage. Also, das finde ich nun wirklich zu abgedreht, um das überm Kopfsalat zu bereden.«
    »Dann kehren wir zurück zum Mord«, lenkte sie ein.
    »Wer hat sie da hoch gebracht?«, fragte er.
    »Was?«
    »Nun ja, die brauchten doch einen Piloten, oder? Wer flog sie zum Basislager, oder wie immer ihr das nennt.«
    »Oh.« Sie hielt inne und klopfte mit ihrem Messer auf das Schneidbrett. »Du bist tatsächlich Bulle. Ich weiß es nicht, und nach so langer Zeit könnte es sehr schwierig sein, das zu checken. Aber gemeinsam mit Jacob sollten wir das herauskriegen.«
    »Wer es auch sein mag, er brachte mindestens einen Mann weniger zurück, als er oben abgesetzt hatte. Aber er hat es nicht gemeldet. Warum?«
    »Das sind genau die Dinge, die wir herausfinden müssen. Gut.

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