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Das Lexikon der daemlichsten Erfindungen

Das Lexikon der daemlichsten Erfindungen

Titel: Das Lexikon der daemlichsten Erfindungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felix R. Paturi
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engagierten sich mit verschiedenen Beobachtungs- und Analyseprojekten, es entstanden auch mehrere eigenständige Ufo-Forschungsgesellschaften, etwa die Aerial Phenomena Research Organization.
    Iridium Flares, also helle Leuchterscheinungen am Himmel, die durch reflektiertes Sonnenlicht an Satelliten entstehen, werden neuerdings oft für Ufos gehalten.
    In den 1960er-Jahren wollte es die Air Force genau wissen und beauftragte die Universität von Colorado mit einem Ufo-Forschungsprojekt. Federführend war dort der Quantenphysiker Edward U. Condon, der schließlich 1969 den Abschlussberichtvorlegte, in dem die Forscher zu dem Ergebnis kamen, das Phänomen sei wissenschaftlich uninteressant und sollte nicht weiter verfolgt werden. Die offiziellen Untersuchungen wurden daraufhin in den USA eingestellt. Dafür suchten andere Staaten halbherzig weiter, darunter Großbritannien und Frankreich. Aber je geringer das staatliche Interesse, umso stärker wucherten die Gerüchte, Regierungskreise wollten dem Volk verheimlichen, was sie herausgefunden hatten: Die Ufos seien nur der Anfang einer Invasion Außerirdischer. Nun wollten die Staaten durch Vertuschung Panik vermeiden. Geschürt wurden diese Gerüchte durch verkaufsträchtige Berichte in Zeitschriften und Büchern, an vorderster Front die reißerischen Veröffentlichungen und Schinken des Schweizer Hoteliers Erich von Däniken, mit denen er eine Gesamtauflage von 62 Millionen erreichte.
    Der vermeintliche Autor hat seine Werke indes zum größten Teil gar nicht selbst geschrieben. Das besorgten in seinem Namen auf Veranlassung seines geschäftstüchtigen Verlegers Ghostwriter, allen voran der Münchner Utz Utermann, der unter dem Pseudonym Wilhelm Roggersdorf auch selbst als Sachbuchautor auftrat. Viele Passagen sind darüber hinaus von dem französischen Science-Fiction-Autor Robert Charroux abgekupfert, wobei sich nicht wenige peinliche Pannen ereigneten. Einmal ließ Ghostwriter Utermann den angeblichen Autor von Däniken in Ichform über seine persönlichen Untersuchungen an einer Pyramide in der mexikanischen Mayastadt Palenque berichten; ungeschickt nur, dass von Däniken nicht nur zur angegebenen Zeit, sondern auch noch niemals davor in Mexiko gewesen war. Des Weiteren enthalten von Dänikens Bücher eine Reihe verfälschter Abbildungen, wie etwa ein schlechtes Schwarzweißfoto eines vorgeblich außerirdischen Astronautenbildes auf einer Maya-Grabplatte. Alles, was stören und den hier Porträtierten als ganz schlichten Mayapriester hätte entlarven können, wurde kurzerhand im Bild geschwärzt. Steinzeitliche Felsbilder, die Fallgruben von Tierjägern darstellten, wurden auf ein einfaches Gitterraster reduziert, das dann sehr fantasievoll als Regal für Reagenzgläser gedeutet wurde.
    Aber die Däniken-Bücher weckten die Fantasie all jener träumerischen Zeitgenossen, die nur allzu gerne an Ufos und Außerirdische glauben wollten. Als von Däniken einmal in Darmstadt einen inhaltlich recht schwachen Vortrag über seine unsinnigen Theorien hielt, saßen einige wenige Wissenschaftler im Publikum, die ernsthafte Fragen stellten und eine sachliche Diskussion zuwege bringen wollten. Die Mehrheit der Zuhörer aber ließ sie nicht einmal zu Wort kommen und buhte sie aus.
    Und so kursiert denn der Ufo-Glaube munter weiter. Vor allem in jüngster Zeit haben vermeintliche Sichtungen außerirdischer Flugobjekte stark zugenommen. Sie werden übereinstimmend als helle Leuchterscheinungen beschrieben, die zwischen 5 und 20 Sekunden lang über den Himmel ziehen und schon in der Dämmerung gut zu sehen sind. In Wirklichkeit handelt es sich dabei um sogenannte Iridium Flares. Iridium heißen 66   Telekommunikationssatelliten von 188 Zentimeter Länge und 86   Zentimeter Breite, die mit einer stark reflektierenden Aluminiumfolie verkleidet sind. In manchen Positionen reflektieren sie das Sonnenlicht und lenken es als hellen Strahl zur Erde. Mehr steckt nicht hinter dieser neuen Ufo-Generation, von der in letzter Zeit immer neue »aufregende« Amateurbilder im Internet erscheinen.
    Aber auch fast alle älteren Ufo-Sichtungen lassen sich auf natürliche und sehr irdische Ursachen zurückführen. Zu den häufigsten zählen schlicht die Planeten, vor allem Venus, Jupiter, Saturn und Mars, aber auch Meteore oder hell leuchtende, das Sonnenlicht reflektierende linsenförmige Wolken in der Hochatmosphäre (sogenannte Lenticulariswolken) sowie Kugelblitzeund sogenannte Himmelslaternen,

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