Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition)
gingen sie kaputt! Er hatte aber den Lärm gehört und so tastete seine Hand sicherheitshalber nach den zwei Pistolen, die er im Gürtel trug, während er zögernd durch den Türspalt blinzelte.
Das plötzliche Quietschen der Tür und Pommis harte Stimme hatte die beiden dermaßen irritiert, dass sie zusammengestoßen waren und sich nun aneinander festhielten, damit sie nicht hinfielen. Und wieder empfand der Hajep zu seiner Verwunderung den weichen Menschenkörper als nicht gerade unangenehm. Er machte daher keinerlei Anstalten Margrit loszulassen, hatte dabei sogar die Möglichkeiten, dass diese Mülltonnenlumanti womöglich gesundheitsschädlich für ihn sein könnte, völlig vergessen. Er bekam lediglich ganz kleine, behagliche Augen.
Margrit hingegen war immer noch am Grübeln, wie sie schleunigst die grässliche Zange los werden konnte, obwohl sie ihre Arme ebenfalls noch immer um ihn gelegt hatte.
„Zened dus!“ wisperte der Hajep, nachdem er bemerkt hatte, wie Margrit hinter seinem Rücken mit ihrer Hand wedelte und schon fiel die Zange leblos zu Boden.
Verrückt, Margrit konnte es nicht fassen. Hatte die Zange etwa wirklich auf ihn gehört? Nein, so was konnte es doch gar nicht geben. „Danke!“ ächzte sie dennoch erleichtert und dann schaute sie zu ihm empor, direkt in diese seltsamen Augen, in denen sie einen sanften, warmen Glanz zu erkennen glaubte. Aber hier war es ja dunkel und sicher irrte sie sich, und so machte sie sich nur stumm von ihm frei.
Er schaute ihr dabei zu, denn es machte ihm Spaß, wie sie seine schweren Arme nahm und jeden einzeln von ihren Schultern hob.
„Aha, jetzt ist alles klar“, knurrte Pomadenmaxe verärgert und stemmte dabei die Fäuste in die fetten Hüften. „Ein Liebespäärchen!“
„Diebesplärrschin?“ wiederholte der Hajep verdutzt.
Anscheinend hatte der Händler ihn nicht gehört, denn der sprach einfach weiter: „Und ihr habt hier ein bisschen herumgemacht, was?“
Die roten, schrägen Augen des Hajeps schauten den Händler immer noch nicht klüger an.
„Und dabei nicht nur meine Klingel sondern auch noch die Beleuchtung lädiert. Na, das hab ich gerne!“
„Do you like that?“ fragte der Hajep ungläubig.
„Ehemaliger amerikanischer Footballspieler, richtig?“ Pomadenmaxes Blick wanderte nun doch ein bisschen anerkennend über die riesige, muskelbepackte Schattengestalt hinter Margrit.
Margrit nickte verwirrt. Na ja, was sollte sie schon dazu sagen.
„He, he“, Pommi kratzte sich nun behaglich an seinem Stiernacken, „und erst hatte ich schon einen kleinen Schrecken bekommen.“ Er grinste breit und sein kleines Schnurbärtchen wölbte sich dabei über der Oberlippe. „Dachte schon, das wäre ein, na, sprechen wir das lieber nicht aus! Tja, so dumm wird man in diesen schrecklichen Zeiten!“
„Tja, richtig dumm!“ krächzte Margrit etwas heiser, denn sie war sehr aufgeregt.
„Aber, auch wenn ihr zwei hier nur ein bisschen herumtanzen wolltet“, plapperte der Händler einfach weiter, „was ihr kaputt gemacht habt, macht ihr auch wieder ganz.“
„Poko!“ brummte der Hajep.
„Netter Kerl!“ raunte Pomadenmaxe Margrit zu. „Ja, ja, die lieben Amis! Na, kommt erst mal herein, dann gebe ich euch Hammer und Nägel.“
Der Hajep nickte eifrig und viel zu übertrieben, wie Margrit fand.
„Äh, wir wollten eigentlich“, Margrit schluckte, weil sie der Hajep jetzt derb in den Raum hinein schob - ob sie dem mal kräftig auf die hochempfindlichen Zehchen treten sollte? „auch etwas eintauschen“, beendete sie ihren Satz.
„Habe nichts dagegen.“ Pomadenmaxe kicherte und die dunkelblauen Wimpern des Hajeps unter der Schirmmütze flatterten deshalb etwas schneller, denn der Händler hatte eine recht merkwürdige Lache. „Na, was habt ihr denn so Schönes?“
„Och, so einiges Interessantes!“ machte Margrit Reklame und keuchte dabei leise, da sie kurz nach hinten, aber leider ins Leere getreten hatte.
„Und wo sind die Sachen nun?“ fragte der Händler und rieb sich in stiller Vorfreude die dicken Händchen. Er musterte skeptisch Margrits heruntergekommene Kleidung und dann suchte sein Blick erstaunt nach den Waren, denn Margrit hatte nichts in den Händen.
„Äh, tja ... wo?“ Sie wendete sich nach dem Hajep um, der gerade von der Tür zurück kam, den Beutel in großem Abstand von sich haltend.
Pommis kleines, rundes Gesicht leuchtete kurz, aber dafür umso erfreuter auf, als er den ziemlich großen Beutel sah,
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