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Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition)

Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition)

Titel: Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doska Palifin
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Tolles“, erklärte sie aufgeregt.
    Beide Männer machten ein verdutztes Gesicht, denn sie sahen nichts Besonderes. Margrit lehnte sich mit dem Oberköper gegen die Theke, blickte die zwei an und legte sich dabei mit geheimnisvoller Miene das Haar hinter die Ohren. „Naah?“ keuchte sie erwartungsfroh.
    Der Händler schaute noch immer nicht klüger drein, nur der Hajep nickte, den Atem anhaltend.
    „Und nun?“ Sie warf lächelnd den Kopf in den Nacken und wendete ihr Gesicht mal zur einen und mal zur andren Seite. „Ganz ehrlich, wie findet ihr die?“
    „Nurrfi, nurrfi!“ ächzte der Hajep angespannt.
    „Fasst sie jetzt einmal an ... he, was fühlt ihr?“
    Der Hajep zog seinen Handschuh aus. „Tinninninn ... sind wunderbarrlisch!” stellte er überrascht fest. „So waarm, so waiisch!“
    „Nicht!“ quiekte sie und stieß seine Pranke fort. „Doch nicht meine Ohren, du Torfnase!“ Margrit gackerte nun doch in sich hinein und er schaute ihr verzückt dabei zu, denn er hatte sich inzwischen an ihr Lachen gewöhnt.
    „Oh Gott!“ keuchte sie nach einem Weilchen. „Ich meine natürlich die Ohrringe!“
    „Ohrringe?“ echote der Hajep verdutzt.
    „Und, wie findet ihr die?“ fragte sie wieder und ihr Herz klopfte vor Aufregung.
    „Pah!“ meldete sich endlich der Händler, der kaum hingeschaut hatte. „Ist doch nur Tinnef so ein Zeug! Wer will heutzutage schon so was Unnützes haben!“
    Margrit kamen die Tränen. „Aber die sind doch wunderschön! In diese kleinen, silbernen Plättchen sind ein paar winzige Steinchen eingearbeitet.“
    „Stainschinn!“ wiederholte der Hajep, immer noch verwirrt, und berührte nun die glänzenden Plättchen an Margrits Ohrläppchen.
    „Und? Ganz ehrlich, was sagst du dazu?“ Sie schaute fragend zu dem Hajep hinauf.
    „Gäns ... hm ... ganz ehrelisch?“ fragte der Hajep. „Würgelisch?“
    Sie nickte tapfer und schluckte.
    „Zaipao!“ Und dann nahm er den Besen und fegte zu Margrits Überraschung die Thermoskanne vom Bord in seine Hand. Nachdem er den Besen wieder weggepackt hatte, wendete er sich der Theke zu. „Aber diese Panne ... Kanne natürrelisch!“ Er räusperte sich. „Is besserer! Is good for labberigen Inhalt! Haltert sisch allis darin serr, serrr, laaange!“ Er schraubte dabei die Kanne auf und schüttelte, wohl zur Bestätigung seiner Worte, die letzten Tröpfchen der uralten Suppe über dem Händler aus.
    „Huch?“ rief der Händler entsetzt. „Puh, das stinkt aber! He, warum macht der denn so was?“ wendete Pommi sich sofort an Margrit. Diese konnte nur die Schultern anheben, denn für längere Erklärungen blieb ihr keine Zeit.
    Der Hajep blickte nämlich den Dicken scharf an. „Drumm wirr verlangern grroßiss Brrrot dafor, soforta!“
    Pomadenmaxe beeilte sich, leise ächzend eines davon aus den Regalen zu holen. Währenddessen beäugte der Hajep alle Gegenstände, die noch auf dem Bord lagen, eingehend. „Nurrfi, nurrfi!“ entfuhr es ihm. „Wass wirr schooones habinn da?“ Er hob die kleine handbemalte Plastikfigur hoch.
    „Ach, die ist nur von Jul ...“ Margrit hielt erschrocken inne.
    Doch er hatte es schon gehört. „Vonne Jul?“ hakte er sehr interessiert nach. „Werris Jul?“
    „Niemand!“
    „Lügst, das hierr gehörrtete einim Kilnd! Hajeps brauchinn Kilnda!“ Seine Augen wurden wieder klein und gefährlich. „Zwei Lutschär, zwei Kilnda.“ Er hielt ihr zwei Finger wie eine Kralle entgegen. „Wie heißert andere Kilnd?“
    „Gar nicht! Kenne keine Kinder.“ Sie schüttelte wild den Kopf. Dann riss sie sich zusammen. „Mag schon sein“, sagte sie nun möglichst lässig, „dass das früher einem Kind gehört hatte, aber nun ist es mein Sparschweinchen!“
    „Ein Sparrscheinschinn!“ rief er verzückt und erklärte Pomadenmaxe, der das Brot gerade schwitzend auf das Bord gelegt hatte. „Für dieser reizendä Sparscheinschinn nöch einer Brrrot, bite!“ Und während sich der Händler erneut zu seinen Regalen schleppte, erkundigte sich der Hajep wispernd bei Margrit. „Wozu brrauchst Sperrscheinschinn?“
    „Zum Sperren ... äh ... Sparen von ...“
    „To save money?“
    Sie nickte.
    „Ah, ja!“ Er drehte und wendete es in seiner Hand. „Zum Sparren, was sonstig!“ Er stellte es wieder auf die Ablage. „Saggen du selbser“, wandte er sich wieder an den Händler, der gerade schnaufend das zweite Brot auf den Tisch legte. „Gebbinn es nix Sinnigereres, als in dieser jitzigen Zeit zu habbinn

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