Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition)
schniefte Margrit, denn ihr waren plötzlich die Tränen gekommen und darum lief sie ihm einfach wieder davon.
„Bleib stehen!“ fauchte er wütend, räusperte sich jedoch verlegen, schaute sich nach allen Seiten um und ließ dann die Kugel in der kleinen Tasche verwinden, die sich wieder selbsttätig in seinem Hemd gebildet hatte. „Ich sagte, bleib stehen!“ wiederholte er noch energischer, nahm dabei auch noch das Papierpferdchen hoch, betrachtete es: „Nurrfi, nurrfi!“ schnurrte er und dann flitzte er los.
„Nein!“ keuchte Margrit. Glücklicherweise war es ihr noch rechtzeitig gelungen, die Tränen hinunter zu schlucken, ehe er es sehen konnte.
„Doch, doch! Auch du bist mein!“ brüllte er wie eine wild gewordene Raubkatze. „Du gehörst nicht einmal mehr dir selbst!“
„Ja, das könnte dir so passen!“ brüllte sie einfach zurück. Sie hörte einige verärgerte Grunzlaute, die er von sich gab. Leider hatte sie sich deshalb nach ihm umgesehen und so prallte Margrit ziemlich unsanft mit dem Rücken gegen den Stamm einer prächtigen Buche.
Der Feind packte sie beim Kragen.
Sie sah verzweifelt zu den üppigen, nachtschwarzen Zweigen hinauf, die ihr Luft zufächelten und dachte dabei an Pomadenmaxes Worte! Jetzt war es also aus! Was konnte sie noch tun?
Er war so wütend, dass es eine Weile dauerte, bis er wieder vernünftig durchatmen konnte, ohne ihr dabei den Hals umzudrehen. „Komm“, sagte er schließlich einigermaßen ruhig, schnaufte aber immer noch ziemlich heftig. „Ich verkläre dir, warum du dich ... wie war das doch? Hm ... ausziehen musst.“
„Nein!“ schnaufte sie entschlossen und hielt sich die Ohren zu, denn sie hatte keine Lust, auch noch den genießerischen Beschreibungen dieses schnaufenden Zynikers und Sadisten Gehör zu schenken.
Er zupfte ihr die Finger einfach aus den Ohren. „Also ich werde ...“, begann er abermals, doch schon waren die Finger wieder drin. Er drückte ihr die Arme hinunter, schob diese hinter ihren Rücken, was gar nicht so einfach ging und hielt sie schließlich fest zusammen.
„Also ...”, begann er von neuem, doch da hatte sie auch schon versucht, ihm ihr Knie in den Unterleib zu rammen, doch er war geschmeidig wie ein Panther und hatte sich bald wieder ihre Hände gegriffen. Er klemmte diese nun einfach zwischen seine durchtrainierten Oberschenkel und sorgte auf diese Weise dafür, dass ihre Finger nicht mehr bis zu den Ohren hinauf konnten und ihre Knie unten blieben.
Margrit versuchte ihn mit ihren Fingern bei seinen Weichteilen - hatte dieser Körper eigentlich irgendetwas Weiches? - zu zwacken, doch er hatte eine unglaubliche Kraft. Schnaufend steckte sie dort unten fest.
„Wirst du jetzt gehörschinn?” knurrte er von oben.
„Niemals!“ schnaufte sie zu ihm hinauf. „Du bekommst mich nicht! Das sage ich dir! Eher sterbe ich, als dass du mich nackt siehst, du ... du Arschloch!”
„Arschlöch?” wiederholte er verdutzt.
„Nein, Arschloch!”
„Wasis das? Etwa eine Beleidigung?“
Konnte sie ihm die Wahrheit sagen? Sie schwieg lieber.
„Xorr, du willst also lüger sterben als nackisch zu sein, ja?“ fragte er und verstärkte den Druck seiner Schenkel noch etwas. Das war nicht zum Aushalten und darum beugte sie sich etwas vor, öffnete ihren Mund, um ihn in den ... hatte er überhaupt so einen? Irgendetwas fuhr ihr kurz, aber erstaunlich hart von unten gegen das Kinn. Es war sein Knie gewesen und nicht nur der Mund klappte deshalb wieder zu sondern sie biss sich auch auf die Zunge und klappte zusammen wie eine Schere.
„War nur ein Scherz!“ nuschelte sie undeutlich, während sie sich mit dem Handrücken das Blut von ihrer Lippe abwischte. Sie saß mit ihrem mageren Hinterteil zum einen Teil im Gras, zum anderen auf der krummen, recht harten Wurzel des prächtigen Baumstammes.
Er winkte ihr ungeduldig zu, zum Zeichen, dass sie aufstehen sollte.
Doch sie reagierte nicht, ihr war plötzlich alles scheißegal und darum blieb sie sitzen - fertig!
„Du willst es also nicht anders haben, chesso?“ Er riss die halb Benommene einfach vom Boden hoch. „Willst unbedinglisch von mir ausgeziehet ... ausgezerrt ... egal ... werdinn!“ brüllte er wütend.
Taumelnd stand sie auf ihren Beinen, die plötzlich auch noch zu zittern anfingen, denn automatisch dachte sie wieder an damals zurück, sah den blutüberströmten Leib Mariannas vor sich zwischen den Bänken liegen. Gleich würde er ihr mit seinen furchtbaren
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