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Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition)

Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition)

Titel: Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doska Palifin
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sie.
    „Kosten?”
    „Kannst du ja nachher machen, aber das wird dir wohl nicht schmecken, könnte ich mir so denken!“
    „Nischinn! Du denkst zu viel!“ knurrte er. „Das schadet deinen ohnehin wenigen Hirnzellschinn!”
    „Keine Sorge, die leben noch!“ Sie tippte sich an dir Stirn. „Oh Gott! Aber jetzt breche ich!” Sie würgte sich immer wieder, aber nichts kam.
    Er schaute dabei zu. Unauffällig blickte sie dann und wann zu ihm hinauf und erkannte, dass nicht nur sein Gesicht wie immer völlig ausdruckslos war, sondern auch die Augen! Sie ahnte weshalb. An dies alles war der Feind offensichtlich gewöhnt. Er kannte die Leiden und Schmerzen der gequälten Menschen zu Genüge.
    „Zaiii!” Der Feind hielt wieder den Kopf fragend schief, auch eine grässliche Marotte von ihm, und schaute auf sie hinab. „Wird wohl nichts daraus, heben wir uns für später auf, chesso?“ Und schon fühlte sie, wie er ihr unter die Achseln griff und sie wieder hochriss. Immer noch hielt sie ihre Hände schützend vor dem nackten Busen, aber der schien ihn nicht zu interessieren. Sie wollte gerade erleichtert aufatmen, als er sie auch schon herumwirbelte und nun betrachtete er ihren Rücken. Sie war sich sicher, dass sie ganz gewiss nicht sexy aussah mit ihrem verheulten Gesicht, den Haaren, die ihr wild über die Stirn hingen, den zitternden Armen und Knien, so zusammengekrümmt, wie sie dastand. Aber vielleicht gefiel ihm das ja gerade?
    Eine seiner Krüppelpranken hielt nun von hinten ihr Haar hoch und die andere strich langsam vom Hals ihren Rücken herunter. Sie war nicht in der Lage zu verhindern, dass dabei ein eiskalter Schauer ihre Schultern erbeben ließ. Oder war das etwa gar nicht mehr seine Hand und er bewegte dabei womöglich das kleine Gerät hin und her? Na klar! Margrit hörte nun das leise Summen, während sie kreisende Bewegungen über ihrem ganzen Rücken verspürte. Sie hatte ja solche Angst vor diesem Ding. Sie spürte seine Finger, die ihr nun das Haar aus ihrem Gesicht strichen. Merkwürdig! Er begutachtete schon wieder eingehend ihre Ohren! Sie fühlte den kleinen Apparat dicht an ihrem Gehörgang. Erschrocken versuchte sie ihren Kopf wegzuziehen, aber er hielt ihn von der anderen Seite fest.
    „Nur ruhig!” murmelte er. „Gaaanz ruhig! Spanner ... nein .. entenspanner ... Unsinn ... entspann dich!“
    Das Herz hämmerte ihr bis zum Hals. Sie schloss die Augen und versuchte, möglichst gleichmäßig zu atmen. Mariannas entsetzliches Bild tauchte trotzdem wieder auf, die Schreie der Frau aus dem Garten, das Gebrüll der Kinder im Mietshaus, das Bild des jungen Mannes, wie der gerade aus dem Fenster sprang, die Blutlache, die Eheleute, welche damals ganz in ihrer Nähe erschossen worden waren und, und, und ...
    Das Gerät gab feine, hohe Töne von sich - würde sie vielleicht sogar ihr Gehör verlieren? Hätte sie lieber wild um sich schlagen sollen?
    „Nicht schlecht!“ hörte sie ihn. „Und nun das andere Ohrleinschinn!“
    Es hatte nicht weh getan, es war eigentlich gar nichts Nennenswertes geschehen und so hielt sie weiterhin, wenn auch zitternd, still. Dann drehte er sie vollends zu sich herum und sie fühlte seine eiskalte Hand wieder an ihrem Kinn. Erst jetzt sah sie, dass sich in dem kleinen Kasten ein winziger Bildschirm befand, etwa so groß wie eine Zigarettenschachtel. Mit Hilfe dieses Schirms in dem computerähnlichen Gerät, mit dem er wohl vorhin über ihre Haut gestrichen und ihre Ohren untersucht hatte, schien er weiter arbeiten zu wollen.
    „Öffne den Mund!“ hörte sie ihn leise.
    Der hatte gut reden, war ja selbst nicht dran! Kroch da nicht gerade ein kleiner, schlangenförmiger Haken oder so etwas Ähnliches aus diesem verrückten Kasten? Schon wieder meldete sich der Magen zu Wort.
    „Warum?“ wisperte sie.
    „Öffner ihn einfach!“ Er wippte ungeduldig auf den Zehen.
    Ob sie ihn gleich anbrach? Das war eventuell ein guter Trick, denn er war ja so reinlich. Allerdings hatte er sich in einen ziemlich abgebrühten Wissenschaftler verwandelt, aber das konnte auch nur Schauspielerei sein. Sollte sie nun oder sollte sie lieber nicht?
    Er hatte schon für sie entschieden. Es knirschte etwas, als er ihre Kiefer auseinander drückte. Das Würmchen bewegte seine Spitze und die kleine Maschine gab ein schnatterndes Geräusch von sich, während sie Margrits Zähne abtastete, wobei der Feind irgendetwas über vitaminarme und typisch menschliche Primitivnahrung gebrummt hatte,

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